In Schuttertal sollen die Nutzungskosten für Räumlichkeiten der Gemeinde steigen, wenn auch wohl erst ab Sommer. Die Räte plädierten dafür, zunächst mit den Vorsitzenden zu sprechen.
Die Hallengebühren der Schuttertäler Vereine sind seit dem Jahr 2007 unverändert. Bei der Sitzung des Gemeinderates im Bergdorfhaus Schweighausen haben die Mitglieder offen über eine Anpassung diskutiert. Einig waren sich alle Räte, dass eine Anpassung notwendig ist, gerade angesichts der angespannten Haushaltslage. Im Raum stehen derzeit 35 Prozent und eine Angleichung der Gebühren von Sport- und Kulturveranstaltungen. Ebenfalls einig waren sich die Räte, dass zuvor mit allen Vorsitzenden der betroffenen Vereine ausführlich gesprochen werden sollte.
Bürgermeister Matthias Litterst stellte den Tagesordnungspunkt genauer vor. Er betonte, dass es um eine „offene Diskussion ohne Beschluss“ gehen sollte. Daher hatte die Verwaltung in der Vorlage auf einen konkreten Beschlussvorschlag verzichtet. Laut der Vorlage gelten die Benutzungsgebühren für die Hallen unverändert seit dem Jahr 2007. Die Verwaltung hat ermittelt, dass das negative Ergebnis der Jahre 2022 bis 2024 bei knapp 170 000 Euro liegt, bei rund 3300 Stunden Nutzung der Hallen. 817 Stunden sind dabei als unentgeltlich, etwa bei Hauptversammlungen, berücksichtigt.
Litterst brachte die Überlegung ins Spiel, dass künftig die Gebühren für Sportevents (bisher 100 Euro) und die Gebühren bei Kulturveranstaltungen (bisher 200 Euro) angeglichen werden könnten. Demnach würden dann alle Vereine, die eine Halle mit einem Wettkampf oder einem Konzert belegen, 270 Euro bezahlen, wenn die 35 Prozent Anhebung eingerechnet sind. Laut der Vorlage würde diese Änderung mit dem Beginn des neuen Jahres gelten, wenn der Rat das auf einer der kommenden Sitzungen beschließen würde. Litterst überlegte hier, dass die Vereine bei Veranstaltungen die Eintrittspreise moderat anheben könnten, um diese Gebührenerhöhung abzufedern.
Spätere Erhöhung statt Staffelung
Mehrere Gemeinderäte stellten die Frage, ob nicht eine Staffelung – Anhebung von 20 Prozent in einem ersten Schritt und dann eine weitere Anhebung von 15 Prozent – besser wäre. Ein weiterer, mehrfach gemachter Vorschlag war, die Anhebung auf den Sommer im neuen Jahr zu verschieben. Es wurde schnell klar, dass eine spätere Erhöhung, dann aber in einem Schritt im Rat konsensfähig ist.
Ralph Werner Hundt (CDU) sprach von einem „sehr schwierigen Thema“. Er verwies beispielhaft auf den Narrenverein, der wie viele andere Zünfte gratis zu seinen Veranstaltungen einladen würde, eine Erhöhung der Eintrittspreise hier also nicht greifen würde. Er gab aber auch das zu bedenken: „Wir leisten uns drei Hallen, die unterhalten und betrieben werden wollen.“ Die Vereine, welche die Hallen nutzen, würden davon profitieren. Daher sollte es jetzt eine „Aufforderung an die Vereine“ geben: „Jetzt benötigen wir euch.“ Er regte an, dass man vor einem Beschluss unbedingt mit allen Vorständen sprechen sollte.
Keine Diskussion über Betriebskostenpauschale
Andrea Fehrenbacher (CDU) und Diana Neumaier (FW) verwiesen auf die Situation des Ringersportvereins, den es mit neun Heimkämpfen am härtesten trifft. Neumaier ergänzte, dass die Eintrittspreise, die der RSV bei Heimkämpfen erhebt, im oberen Drittel liegen, wenn man andere Vereine, gerade aus dem Kinzigtal, zum Vergleich heranzieht. Daher sei der Spielraum bei höheren Eintrittspreisen begrenzt.
Litterst hatte in der Einleitung erklärt, dass er die drei Vorstände der Vereinsgemeinschaften der drei Ortsteile informiert hatte. Alle drei waren in der Sitzung anwesend. Da sich die Räte einig waren, dass die Anhebung der Hallennutzungsgebühren erst im Sommer 2026 erfolgen sollte, würde jetzt genug Zeit bleiben, mit allen Vorständen der betroffenen Vereine zu reden.
Im Gegensatz zu einer angedachten Erhöhung der Hallennutzungsgebühren hat der Schuttertäler Gemeinderat über eine Anpassung der Betriebskostenpauschale (Strom, Wasser, Abwasser, Heizung) nicht diskutiert. Geplant – aber ebenfalls bisher nicht beschlossen – ist eine Erhöhung von 30 auf 40 Euro pro Monat für jeden Verein, der eine der Hallen nutzt.
Die betroffenen Vereine
Schuttertal:
Musikverein Trachtenkapelle, MGV „Schutterbund“, Kirchenchor, Imkerverein, Bürgergemeinschaft „Soziales Miteinander Schuttertal“, Nachbarschaftshilfe, Ringersportverein
Dörlinbach:
Chor „Lauschangriff“, Musikverein Trachtenkapelle, Bremsdorfer Narrenzunft, Säcklistrecker-Zunft, Radfahrverein „Schutterbund“
Schweighausen:
Musikverein, Narrenzunft Ankele-Hexen, MSC Alemannorum, Forstbetriebsgemeinschaft, Narrenzunft Geisberger Geisenmeckerer