Das Dunninger Testzentrum war alles andere als ein Zuschussgeschäft. Der "Gewinn" wird auf Beschluss des Gemeinderats zu gleichen Teilen an Feuerwehr und DRK-Ortsverein übergeben. Foto: Schumacher

Das kommunale Corona-Testzentrum der Gemeinde Dunningen ist eine Erfolgsgeschichte – und alles andere als ein Zuschussgeschäft. Aber was macht man mit dem Gewinn?

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Dunningen - Diese Frage stand auch am Montagabend auf der Tagesordnung. Von Anfang Februar bis Ende Juli konnte man sich in der Dunninger Festhalle, vorübergehend auch in der Lackendorfer Eschachtalhalle, auf das Virus testen lassen. Getragen wurde der laufende Betrieb von Angehörigen der Feuerwehr und des DRK-Ortsvereins. Binnen weniger Tage war das Zentrum am Start.

Die Helfer hätten einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie geleistet, so Bürgermeister Peter Schumacher. Er sei froh und dankbar über dieses Engagement. Rund 50 Helfer trugen so zum Erfolg des Testzentrums bei. Freundlichkeit und Professionalität der Helfer seien immer wieder gelobt worden, sagte Schumacher.

Alle Helfer hätten für ihren Einsatz eine Aufwandsentschädigung von zwölf Euro pro Mann und Stunde erhalten.

Der Betrieb des Testzentrums habe 20 192 Euro Euro gekostet, so der Bürgermeister. Da die Tests vom Land Baden-Württemberg kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, setzten sich diese Kosten aus der Aufwandsentschädigung sowie Hygiene und Büromaterial zusammen.

Dem stehen Einnahmen in Höhe von 62 853 Euro aus den Abrechnungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung gegenüber. Damit hat das Dunninger Testzentrum einen Überschuss in Höhe von 42 661 Euro erwirtschaftet.

Nur, was macht man mit diesem satten Überschuss? Die Gemeindeverwaltung schlägt vor, dieses Geld aufzuteilen und je 20.000 Euro an Feuerwehr und DRK zu überweisen, die das Testzentrum am Laufen hielten.

Die Gemeinde Zimmern war Ende Juli ähnlich verfahren. Sie hatte den Überschuss ihres Testzentrums in Höhe von 35 400 Euro an die DRK-Bergwacht, an die Rettungshundestaffel Rottweil-Hegau und den Rottweiler THW-Ortsverband gespendet, die die "Besatzung" des Testzentrums gestellt hatten.

Am Montag hielten die Dunninger Gemeinderäte des Bürgermeisters Idee für den richtigen Weg – bis auf einen. Helmut Faller sah die Sache etwas anders. Die Gemeinde Dunningen könne angesichts der anstehenden Aufgaben das Geld selber gut gebrauchen und er fragte: "Können wir uns das leisten?" Die Helfer hätten eine Aufwandsentschädigung erhalten. Andere Helfer in der Pandemie, die beispielsweise einen Fahrdienst organisiert hätten oder bei der Terminsuche unterstützten, hätten dies völlig kostenlos getan. Deshalb, so Faller, könne er nicht zustimmen.

Simone Spengler sah das wieder anders. DRK und Feuerwehr hätten sich in "hervorragender Weise" eingesetzt und gezeigt, wie man miteinander umgeht. Man sollte die Mittel dort lassen, wo sie erwirtschaftet wurden. Sie halte dies für eine "hervorragende Investition". Die Feuerwehr schaffe immer wieder Geräte an und leiste einen eigenen Kostenanteil dazu, und dies komme wiederum der Gemeinde zu Gute. Tatsächlich stimmte einzig Helmut Faller gegen die Aufteilung des Überschusses an Feuerwehr und DRK.

Bürgermeister Peter Schumacher fand es "bedauerlich", dass der Beschluss, den Überschuss Feuerwehr und DRK zu überlassen, nicht einstimmig gefallen ist.