Fehlbuchungen in Vorjahren erfordern höhere Preise in Wörnersberg

Wörnersberg (ds). Die Gebühren fürs Abwasser in Wörnersberg steigen. Grund dafür sind jedoch nicht die gesplitteten Abwassergebühren, sondern falsche Kostenberechnungen in den Vorjahren.

Erst 2009 hatte die Gemeinde die Abwassergebühr pro Kubikmeter von 2,20 auf 1,90 Euro gesenkt. Doch das hätte sie besser nicht getan. Denn bei der Neukalkulation der Gebühren für die Jahre 2010, 2011 und 2012 stieß Bürgermeister Reinhold Möhrle bei den Umlagen an den Abwasserzweckverband auf Fehlbuchungen. Diese galt es mit der neuen, gesplitteten Abwassergebühr zu bereinigen.

Für das Jahr 2010 fallen demnach die kostendeckenden Gebühren fürs Schmutzwasser in Höhe von 1,63 Euro pro Kubikmeter an. Für das Niederschlagswasser werden weitere 22 Cent pro Quadratmeter fällig. Für 2011 werden beim Schmutzwasser 1,89 Euro und beim Niederschlagswasser 42 Cent verlangt. 2012 klettern die Gebühren auf 2,21 Euro fürs Schmutzwasser und fallen beim Niederschlagswasser leicht auf 33 Cent.

Er habe hin und her gerechnet, bekräftigte der Bürgermeister gegenüber den Gemeinderäten, die über die neuen Zahlen nur die Köpfe schüttelten. Doch alles Klagen half nichts. Für eine kostendeckende Gebührenkalkulation komme Wörnersberg nicht um eine Erhöhung herum – wenn nicht jetzt, dann in den kommenden Jahren, machte Möhrle deutlich.

Genau genommen hätten die Wörnersberger in den vergangenen Jahren zu wenig bezahlt, sagte Möhrle und verwies auf die Abwassergebühren der umliegenden Gemeinden, die in Grömbach bei 2,44 Euro, in Seewald bei 2,75 und in Pfalzgrafenweiler bei 2,95 Euro pro Kubikmeter, in Altensteig bei drei Euro und in Schopfloch sogar bei 3,40 Euro liegen. Trotz Erhöhung stehe Wörnersberg im Vergleich noch gut da, sagte er.

Mit einer Enthaltung verabschiedete das Gremium die neuen Abwassergebühren. Die Bescheide werden laut Bürgermeister Möhrle erst nach dem Zählertausch im neuen Jahr verschickt.