Ausgelassene Stimmung in einer ausverkauften Schwenninger Helios-Arena. Die beste Werbung für den traditionellen Eishockey-Standort. Foto: Roland Sigwart

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihr letztes Testspiel der WM-Vorbereitung vor den Augen eines ausgelassenen Publikums in der ausverkauften Schwenninger Helios-Arena gegen Österreich mit 3:1 gewonnen.

Bundestrainer Toni Söderholm konnte sich gegen den Nachbarn aus Österreich darüber freuen, dass einige herausragende Nationalspieler zum Team gestoßen waren – unter anderem das NHL-Trio Philipp Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle.

Die vielen neuen Spieler müssen sich erst einfinden

Nach einem eher zähen Beginn waren beide Mannschaften bemüht, nach vorne zu spielen, doch Chancen waren im ersten Drittel eher Mangelware – mit Ausnahme einer dicken Gelegenheit für Daniel Fischbuch, der jedoch im Eins-gegen-Eins am österreichischen Keeper Bernhard Starkbaum scheiterte.

In der letzten Spielminute des ersten Drittels ging es dann erstmals richtig rund: Zunächst traf Österreichs Benjamin Baumgartner den Pfosten, bevor auf der anderen Seite Fabio Wagner eine gute Chance für das DEB-Team hatte. Doch es ging torlos in die erste Drittelpause.

"Wir machen bislang einen guten Job, auch wenn die kleine Eisfläche natürlich eine Umstellung ist", resümierte Maximilian Kastner nach den ersten 20 Minuten in Anspielung auf das NHL-Standards entsprechende Eis in der Helios-Arena.

Alex Karachun: "So ein Moment geht unter die Haut"

Das bestens gelaunte Schwenninger Publikum sah dann im zweiten Drittel das erste Tor des Abends. Nur wenige Sekunden, nachdem Ex-Wild-Wings-Keeper Dustin Strahlmeier nach seiner Einwechslung lautstark in seinem ehemaligen Wohnzimmer begrüßt wurde, musste er nach einem Schuss von Brian Lebler in der 29. Minute hinter sich fassen.

Das DEB-Team versuchte in der Folge, den Druck zu erhöhen, was allerdings nur bedingt gelang. Doch kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts fiel tatsächlich nach einem unübersichtlichen Getümmel der Ausgleich – durch niemand geringeren als Wild-Wings-Angreifer Alexander Karachun, was die Zuschauer mit ohrenbetäubendem Jubel quittierten. Ein sichtlich emotionaler Torschütze sagte in der zweiten Drittelpause: "So ein Moment und die tolle Unterstützung der Fans – das geht schon unter die Haut."

Moritz Müller lobt "die tolle Kulisse"

Und Karachun zeigte auch im letzten Drittel eine starke Leistung – inklusive seiner Vorlage auf Stefan Loibl, der Deutschland in der 56. Minute aus spitzem Winkel mit 2:1 in Führung schoss. Allgemein hatte das DEB-Team im letzten Spielabschnitt ein klares Chancenplus, der Führungstreffer kam also nicht überraschend. Dominik Bittner sorgte mit einem Empty-Net-Goal zum 3:1 knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene dann für die Entscheidung. Kapitän Moritz Müller zeigte sich begeistert über "diese tolle Kulisse hier. Ich denke, dass wir einiges aus diesem letzten Vorbereitungsspiel noch mit zur Weltmeisterschaft nehmen können. Umso länger das Spiel heute lief, umso besser ging es. Ich freue mich nun sehr auf die WM."