Nicht nur die jungen Schauspieler der Laienspielgruppe Dundenheim begeisterten mit ihrem Können – auch das Bühnenbild faszinierte die zahlreichen Besucher in der Lindenfeldhalle. Foto: Nußbaum-Jacob

Mit großer Spielfreude setzten die jungen Darsteller der Laienspielgruppe Dundenheim das Theaterstück „Wiki und die starken Mädchen“, das ihr Regisseur Harald Rudolf für sie geschrieben hatte, in der Lindenfeldhalle gekonnt in Szene.

In den 1970er-Jahren hatten die Zeichentrickfilme „Wicki und die starken Männer“ viele Kinder begeistert. Harald Rudolf hat nun eine moderne Fortsetzung dieser Geschichten über den cleveren Wikingerjungen geschaffen – dessen Name leicht abgeändert Wiki geschrieben wird – und mit der Jugend der Dundenheimer Laienspielgruppe seit September des vergangenen Jahres einstudiert. Seit 1989 macht diese mit Ausnahme der Corona-Zeit jedes Jahr mit liebevoll ausgearbeiteten Märchenaufführungen von sich reden und hat inzwischen eine treue Fangemeinde. So konnte Sabine Rudolf zu der „Weltpremiere“ dieses Stücks gemeinsam mit dem jungen Oskar Lipps eine voll besetzten Lindenfeldhalle mit sehr vielen Kindern, die in Begleitung von Eltern oder Großeltern gekommen waren, begrüßen.

 

Donnergetöse und das Heulen eines Sturmes ließen gleich zum Auftakt erkennen, dass Wiki mit seinen Freunden mit ihrem Drachenschiff im Jahr 882 in einen schweren Orkan geraten sind und feststellen müssen, dass die Gewalt der Naturkräfte das Schiff vom Rhein in einen Wald gehoben hat. Der Rest der Wikingerflotte ist nirgends zu sehen und die Wikinger-Kinder haben erst einmal Hunger und Heimweh.

Wiki tauscht im Stück ihren Wikingerhelm gegen moderne Baseballmütze

Auf einer neben der Hauptbühne aufgebauten, kleineren Bühne ist ein Mädchenzimmer im Jahr 2024 zu sehen, wo Jule sich mit ihren Freundinnen überlegt, was sie in den Sommerferien unternehmen wollen. Auf dem Weg zu einem Badesee finden sie das gestrandete Schiff und glauben zuerst an eine Karnevalstruppe aus Köln, als sie die Wikingerjungen sehen. Die wiederum fürchten sich zunächst vor den Mädchen, vermuten Hexen und böse Geister. Schnell stellt sich aber heraus, dass die aufgeweckten Mädels eine wichtige Hilfe für sie sind: sie bringen Essen und helfen tatkräftig bei der Reparatur des Schiffes. Vor allem Wiki findet sich rasch in der neuen Zeit zurecht und zieht statt Wikingerhelm sogar eine Baseballmütze auf, damit er mit den Mädchen einmal in die Stadt kann.

Die auf dem Schiff während der Abwesenheit der Wikinger und der Mädchen versteckte Beute eines Banküberfalls und die neugierige Schwester von Jule sorgen dann noch für zusätzliche Verwicklungen, die jedoch alle dank der klugen Zusammenarbeit von Wiki und den Mädchen gelöst werden können. Und als dann auch noch zwei ältere Wikinger auftauchen, die das Schiff mit den Jugendlichen gesucht haben, ist ein „Happy End“ in Sicht.

Die abenteuerlustigen Mädchen beschließen kurzerhand, mit den Wikingern in das Jahr 882 zurückzukehren – so zusagen als lebendigen Geschichtsunterricht – in der Hoffnung, dass sie am Ende der Sommerferien wieder in ihrer Heimat und der heutigen Zeit ankommen werden.

Großes Applaus gab es auch für die vielen Helfer im Hintergrund

Neben einer spannenden Handlung vermittelten die fulminant spielenden Jugendlichen mit dem Theaterstück eine klare Botschaft: Wenn man offen für neue Eindrücke ist, kann man gemeinsam auch mit unerwarteten Herausforderungen zurechtkommen. Mit Mut, Nachdenken und Hoffnung statt mit Resignation und Abwarten können Lösungen für die Probleme gefunden werden und die neuen Erfahrungen sind ein großer Gewinn für alle Beteiligten.

Alle Darsteller – in den Hauptrollen mit Jakob Schwarz als Wiki und Johanna Lipps als Jule an der Spitze – zeigten sich bei der Aufführung in Hochform und bekamen für ihre guten Leistungen immer wieder Szenenapplaus. Nicht fehlen durfte bei dem Theaterstück die Tanzkinder, der Nachwuchs der Theaterjugend, die in schönen Kostümen für ihre Darbietungen viel Beifall bekamen.

Verdienten Applaus gab es nicht nur für die Darsteller, sondern auch für die große Mannschaft, die im Hintergrund zum Gelingen beitrug: ob bei der Bühnengestaltung, den Kostümen, dem perfekten Sound und der Beleuchtung – alle leisteten hervorragende Arbeit.

Weitere Aufführung

Das Theaterstück „Wiki und die starken Mädchen“ wurde nicht nur am Samstag sondern auch am Sonntag, 5. Januar, gezeigt. Eine weitere Aufführung wird es am Sonntag, 12. Januar, ab 14.30 Uhr in der Lindenfeldhalle in Dundenheim geben. Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt