Der Bebauungsplan sorgt für Diskussionen im Gemeinderat. Foto: © U. J. Alexander – stock.adobe.com

Was ist wichtiger? Der Klimaschutz oder einheimischen Firmen Flächen zur Erweiterung zur Verfügung zu stellen? Darüber gab es im Gemeinderat Niedereschach Diskussionen.

Niedereschach - Zwischen den Vorgaben des Naturschutzes und der Notwendigkeit, expandierenden heimischen Firmen ihre Ansiedlungswünsche in einem neuen Gewerbegebiet erfüllen zu können, bewegten sich die Diskussionen beim Bebauungsplanverfahren zum neuen Gewerbegebiet "Zwischen den Wegen II". Dazu hatte Bürgermeister Martin Ragg herausgestellt, dass der ausgewiesene Planungsraum mit einer Fläche von 7,6 Hektar im Kernort Niedereschach eine der letzten zur Verfügung stehenden Flächen für die Ansiedlung von Gewerbe in der Gesamtgemeinde Niedereschach sei.

In Konkurrenz mit anderen Kommunen

Bei der Zuteilung von Grundstücken für Gewerbebetriebe liege die Gemeinde Niedereschach in Konkurrenz zu den Kommunen in der näheren Umgebung. Da derzeit in der Gesamtgemeinde keine Gewerbeflächen mehr zur Verfügung stehen, bestehe die Gefahr, dass ortsansässige Betriebe umsiedeln und Niedereschach verlassen. Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen diene in erster Linie der Stabilisierung und Entwicklung der örtlichen Wirtschaft. Vor allem ortsansässigem Gewerbe soll Raum für eine Umsiedlung und Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung gegeben werden. Das Anwerben externer Betriebe stünde dabei für die Gemeinde nicht im Vordergrund.

Gefahren bei Starkregen

Nachdem der planende Ingenieur Rainer Christ von den BIT-Ingenieure GmbH aus Villingen die verschiedenen Details zur Bebauungsplan erläutert hatte, stellte Gemeinderat Markus Dietrich heraus, dass er zwar einsehe, dass für die Gewerbetreibenden neue Flächen gebraucht werden. Damit würden jedoch wieder neue Flächen versiegelt, damit verbunden seien neue Gefahren durch Wassermassen, die nicht vom Erdreich aufgenommen werden, sondern bei Starkregen zusätzlich ins Tal fließen. "Klimatechnisch geht dieses Projekt für die Menschheit in die falsche Richtung." Klima gut und recht, man höre momentan ja gar nichts mehr anderes, so die Meinung von Michael Asal. Aber vielleicht denke man dabei zu wenig an Gewerbe- und Wohnungsbau. Und Gewerbeansiedlungen brauchten nun mal Flächen. Mit diesem Zwiespalt müsse man leben. Da müsse man eben auch in den sauren Apfel beißen und neue Flächen versiegeln. Dem stimmte Bürgermeister Martin Ragg zu.

Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde der Aufstellung des Bebauungsplans zugestimmt.