Unternehmensnachfolge sowie innovative Finanzierungs- und Digitalisierungsstrategien standen im Fokus des Wirtschaftsforums der L-Bank in der Neuen Tonhalle.
Rund 400 Gäste, darunter zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, diskutierten die aktuelle wirtschaftliche Situation und informierten sich über die vielfältigen Fördermöglichkeiten von Zukunftsinvestitionen mittelständischer Unternehmen. Weitere Themen des Forums waren die Herausforderungen und Chancen des regionalen Arbeitsmarktes durch Transformation und Weiterbildung.
Ausgerichtet wurde das Wirtschaftsforum von der L-Bank gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, der Handwerkskammer Konstanz und der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Edith Weymayr, die L-Bank-Vorstandsvorsitzende, warb in ihrer Rede für Investitionen in die digitale und nachhaltige Transformation: „Baden-Württemberg ist nach wie vor eine wirtschaftlich starke Region: Ein Industrie- und Innovationsstandort mit vielen Weltmarktführern, erfolgreichen Start-ups und einer mittelständischen Struktur, um die uns viele beneiden.“ Es sei ihr bewusst, dass es in der derzeitigen wirtschaftlichen Gemengelage schwer sei, weitreichende Investitionsentscheidungen zu treffen.“
Den Teilnehmenden beim L-Bank-Wirtschaftsforum wurden zudem die ersten Zwischenergebnisse einer neuen Studie zur Unternehmensnachfolge vor.
„Wir müssen es schaffen, Nachfolgen erfolgreich zu gestalten, um unsere vielfältige Wirtschaftsstruktur nicht aufs Spiel zu setzen“, so L‑Bank-Vorstandsmitglied Johannes Heinloth.
Die das Wirtschaftsforum mitausrichtenden Kammern skizzierten in einer Diskussionsrunde zur Zukunft des regionalen Mittelstands konkrete Erwartungen an die Politik. Hierzu, so Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, und Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, zählen insbesondere verlässliche Rahmenbedingungen, klare Impulse und die notwendige Wertschätzung für die Belange der Wirtschaft.
Mit Blick auf das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Investitionspaket sagte Rottler: „Wir Unternehmerinnen und Unternehmer sind pragmatisch. Auf dem Papier hört sich vieles gut an. Die angekündigten Maßnahmen zum Beispiel zur Unterstützung bei Betriebsnachfolgen und Gründungen sind wunderbar. Wir sehen aber natürlich auch, was fehlt. In der Steuerpolitik etwa gibt es noch keine greifbaren Erleichterungen und die dringend nötige Reform der Sozialsysteme wurde erneut vertagt. Insgesamt sehen wir jedoch wichtige Signale. Jetzt geht es einfach ums Tempo und um die konkrete Umsetzung.“
Für Birgit Hakenjos sind Unternehmen wie Kammern gut gerüstet und bereit, eine gute und zukunftsgerichtete Standortpolitik in die Praxis umzusetzen. Hakenjos: „Wir haben in unserer Region einen starken Mittelstand mit einem attraktiven Einzelhandel, serviceorientierten Dienstleistern, gutem Handwerk und eine Industrie mit Wertschöpfung. Gerade unsere Industrie braucht aber auch gute Standortbedingungen. In der Industrie entstehen 50 Prozent unserer Wertschöpfung: Made in Germany. Wir alle wissen: Geht es der Industrie gut, geht es auch unserer Region gut. Ihre Wettbewerbsfähigkeit ist das oberste Gebot.“