Kurzarbeit – für viele Arbeitnehmer im Landkreis ist das ebenso Thema wie die Arbeitslosigkeit. Foto: dp/Jens Büttner

4,7 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote im Schwarzwald-Baar-Kreis aktuell. Sie ist damit um 0,4 Prozent höher als in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg insgesamt – im November verschärfte sich die Lage erneut.

Im Oktober war der Trend noch positiver gewesen. Damals ging die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis leicht zurück – 71 Personen weniger als im Vormonat hatten sich arbeitslos gemeldet, die Quote lag Ende Oktober noch bei 4,6 Prozent.

 

Jetzt, rund einen Monat später, ist die Lage passend zur allgemeinen Konjunktur etwas angespannter. Die Arbeitslosigkeit ist Schwarzwald-Baar-Kreis im November 2024 gestiegen. 5703 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 58 Personen mehr (ein Prozent) als im Oktober und 778 Personen beziehungsweise 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug bis Ende November 4,7 Prozent.

Im Vergleich

In der gesamten Region der zuständigen Arbeitsagentur Rottweil – Villingen-Schwenningen, die für alle drei Landkreise der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zuständig ist, blieb die Lage im November fast unverändert: 12 289 Menschen waren arbeitslos, 35 Personen mehr (0,3 Prozent) als im Oktober.

Doch auch hier ist ein Negativtrend erkennbar, denn im Vorjahresvergleich sind es 1604 Personen (15 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vormonat 4,3 Prozent. In Baden-Württemberg betrug die Quote 4,2 Prozent und liegt sie damit ein halbes Prozent günstiger als im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Viele Schwerbehinderte

Für die Arbeitsagentur rücken auch Behinderte wieder stärker in den Fokus, wenn es ums Thema Arbeitsmarkt geht. So waren in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im November 626 Personen mit einer Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet, das entspricht rund fünf Prozent aller Arbeitslosen. Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen plädiert dafür, dass Arbeitgeber mit Fachkräftebedarf verstärkt Möglichkeiten der berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung in ihren Unternehmen schaffen.

Bundesweit betrachtet, verfügen mehr als die Hälfte der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen über einen Berufs- oder Hochschulabschluss, viele suchen eine Beschäftigung auf Fachkräfteebene oder höher. Betriebe können von der Agentur für Arbeit dabei unterstützt werden, Menschen mit Behinderungen aus- und weiterzubilden oder einzustellen.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am Dienstag rief die Bundesagentur für Arbeit deshalb auch eine Digitale Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben aus.

So viele Stellen gibt es

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1003 Stellen wurden im November neu gemeldet (16 weniger als im Vormonat, aber 61 mehr als vor einem Jahr). Insgesamt befanden sich 3491 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Kurzarbeit spielt Rolle

Im November zeigten 118 Betriebe für 2086 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten im November bis 25.11). Im Vormonat waren es 133 Betriebe für 2338 Beschäftigte. Laut aktueller Hochrechnung wurde im Juli für 5491 Beschäftigte von 228 Betrieben konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Kurzarbeiterquote lag im Agenturbezirk im Juli bei 2,5 Prozent.

Blick über die Kreisgrenze

Im Nachbarlandkreis Rottweil ist die Arbeitslosigkeit im November gesunken. 2767 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 30 Personen weniger (1 Prozent) als im Oktober, aber 377 Personen (16 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent. In der Region um Tuttlingen stieg die Arbeitslosigkeit im November. 3819 Menschen waren dort arbeitslos gemeldet, sieben Personen mehr (0,2 Prozent) als im Oktober und 449 Personen (13 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug dort 4,6 Prozent.