Katrin Schindele (CDU) zieht Fazit aus ihrer Reise mit einer Wirtschaftsdelegation nach China. Sie kommt mit vielen praktischen Impulsen zurück.
Organisiert wurde die Reise in verschiedene Provinzen in China durch das Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus .
Gemeinsam mit Katharina Hölzle, die Technologiebeauftragte von Baden-Württemberg, und zahlreichen weiteren Vertretern aus Verbänden, Wissenschaftseinrichtungen und auch Unternehmen informierte sie sich in Metropolen wie Shenzhen, Nanjing in der chinesische Provinz Jiangsu über die Entwicklungen im Bereich E-Mobility, Automotive, Autonomes Fahren sowie Batterie- und Umwelttechnik.
Taicang in der chinesischen Provinz Jiangsu, besser bekannt als dem „deutschen Gewerbegebiet Chinas“ beheimatet zahlreiche baden-württembergische Firmen. Dort sitzen Firmen wie Fischer aus Tumlingen, der Maschinenbauer Kern-Liebers, Emag, Diehl und viele andere.
Testfahrt in einem komplett autonom fahrenden Auto
Beeindruckend für Schindele war, was sie in den verschiedenen Unternehmen und Startups vorgeführt bekam: von der Testfahrt in einem komplett autonom fahrenden Auto von AutoX über innovative Erfindungen von Huawai und der Batteriehersteller Sunwoda, die unterschiedlichsten Branchen und Bereichen waren vertreten.
„China hat schon seit geraumer Zeit den Schritt von der sogenannten ,Werkbank der Welt’, hin zu einem ernstzunehmenden Mitbewerber in vielen Branchen gemacht. Bereits heute ist das Land der Mitte bei den wichtigsten Zukunftstechnologien klarer Innovationstreiber. Es war sehr interessant, direkt vor Ort mehr darüber zu erfahren, unter welchen Rahmenbedingungen chinesischen Unternehmen agieren und mit welchen Strategien sie vorgehen“, so Schindele. So seien zum Beispiel Kommunalregierungen oft administrativ so aufgestellt, dass Firmen einen einzigen zentralen Ansprechpartner für alle ihre Fragen und Belange haben, egal ob aus dem Bereich Bauen, Umwelt oder andere Anliegen. Alles laufe dadurch dann wesentlich reibungsloser und dynamischer ab.
Schindele zeigte sich begeistert von der Entwicklungsgeschwindigkeit in allen Themenfeldern. „Dies ist nur bei den richtigen Voraussetzungen möglich“, so ihr Fazit. Der administrative Bereich sei nur ein Beispiel von vielen, aus dem man für die Zukunft lernen müsse, und bei dem man sich an China ein Beispiel nehmen dürfe. „Wir hier in Baden-Württemberg müssen noch viele Hebel nachjustieren“, so Schindele mit einem Augenzwinkern.
Handys werden zur Überwachung genutzt
„Nicht alles ist jedoch rosarot im Land der Mitte“, machte Schindele deutlich. Ein Beispiel: Man habe vor der Delegationsreise die Empfehlung bekommen, ein anderes Handy als gewöhnlich zu nutzen. Starke Überwachung und auch Wirtschaftsspionage spielen eine große Rolle in China. Für praktisch alles wird dort das Handy genutzt und auch benötigt. Angefangen bei der Buchung der Taxifahrt über die Bezahlung mit Alipay oder andere Anbieter, das Handy ist omnipräsent. Dies werde auf unterschiedliche Art und Weise vom Staat, seinen Behörden und auch den Unternehmen genutzt beziehungsweise ausgenutzt.
Die deutsch-chinesischen Beziehung stand bei den perfekt organisierten Feierlichkeiten im Mittelpunkt und bot viele Möglichkeiten zum Austausch. In den Rahmen der Reise fiel auch die Feier anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Jiangsu und Baden-Württemberg.