Auf dem Gebäude des neuen Schneider-Lagers ist zusätzlich eine PV-Anlage mit 262 Modulen installiert. Foto: Schneider

Mit der Inbetriebnahme seines automatischen Kleinteilelagers hat die Schneider Schreibgeräte GmbH in Tennenbronn den Grundstein für das weitere Umsatzwachstum in den kommenden Jahren gelegt.

Nach dreijähriger Bauzeit hat die Schneider Schreibgeräte GmbH ihr neues automatischen Kleinteilelager in Betrieb genommen worden. Mit elf Millionen Euro ist es die bislang teuerste Einzelinvestition in ein Gebäude am Stammsitz. Das gab Schneider in einer Mitteilung bekannt.

 

Seit Jahresbeginn wird das auffällige 40 Meter lange, 20 Meter tiefe und 27,5 Meter hohe „schneiderblaue“ Lager produktiv genutzt. Es soll die internen Abläufe verbessern und so die Produktivität steigern: Auf vier Transportgassen werden die Halbteile vollautomatisch ohne menschliches Eingreifen durch selbst fahrende elektrische Fahreinheiten und Rollenbänder zu und von den vier Stockwerken der Montageabteilungen hin- und her transportiert.

Um für das Lager Platz zu schaffen, wurde ein altes schlecht isoliertes und sanierungsbedürftiges Gebäude abgerissen. „Die geografischen Bedingungen für das Lager waren zu Beginn nicht einfach. Insgesamt 100 Sprengungen mussten durchgeführt, über 1000 LKW-Ladungen Steine abtransportiert werden“, berichtete Geschäftsführer Christian Schneider. Sein Unternehmen habe aber „nachhaltig Verantwortung übernommen“ und mit einem Waldprojekt vor Ort für den ökologischen Ausgleich gesorgt. „Dank des neuen Hochbaus konnte eine weitere Versiegelung von Bodenflächen vermieden und trotzdem 30 Prozent an Produktionsfläche hinzugewonnen werden“, führte Schneider weiter aus.

Aufwendiger Brandschutz

Für den Brandschutz hat Schneider eine technisch aufwendige Lösung realisiert: Der Lagerbereich ist „inertisiert“, das heißt, er ist mit einem Gas befüllt, so dass keine Brände oder Explosionen entstehen können. Der Sauerstoff wird verdrängt, sein Gehalt entspricht dem in 3500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, also höher als Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze. In dieser Atmosphäre können Rohstoffe wie Holz, Kunststoff, und Pappe nicht mehr brennen.

Das Lager hat insgesamt 52 800 Stellplätze für große Ladeeinheiten (Länge 600 mal Breite 400 mal Höhe 299 Millimeter) oder 95 040 für kleine (Länge 400 mal Breite 300 mal Höhe 295). Dass in einer Stunde jetzt durch vier „Regalbedienungsgeräte“ 520 Behälter ein- und ausgelagert werden, ist für das Unternehme ein großer Zugewinn an Produktivität und Sicherheit.

Faktor Nachhaltigkeit

Auf dem Gebäude ist eine Photovoltaik-Anlage mit 262 Modulen installiert, die zur Kompensation des Energiebedarfs des Kleinteilelagers beiträgt und eine Leistung von 100 Kilowatt Peak (kWp) erbringt.

Außerdem wurde eine neue Druckluftzentrale mit integrierter Sauerstoffreduktion gebaut, die das automatische Kleinteilelager durch ein Wärmerückgewinnungssystem beheizt.

„Durch die Installation der Photovoltaikanlage und die neue Druckluftzentrale mit Wärmerückgewinnungssystem leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Wir sparen jährlich rund 48 Tonnen CO2 ein, was etwa 2219 gepflanzten Bäumen entspricht, und setzen damit ein starkes Zeichen für unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und zukünftigen Generationen“, erklärte Schneider.

Mit dieser strategisch nachhaltigen Investition habe Schneider den Grundstein für das weitere Wachstum in den kommenden Jahren gelegt.