Die Schweizer Electronic AG hat eine schwarze Null beim Gewinn erwirtschaftet. Foto: Fritsche

Die Schweizer Electronic AG hat die wirtschaftlichen Kennzahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegt.

Schramberg-Sulgen - Nach Angaben des Unternehmens stieg trotz herausforderndem Marktumfeld der Auftragseingang in den ersten drei Quartalen 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent und betrug 152,7 Millionen Euro (Januar bis September 2021: 128,6 Millionen Euro). Zum Ende des dritten Quartals 2022 betrug der Auftragsbestand 249,1 Millionen Euro und erreichte damit im Vergleich zu den letzten vier Jahre einen weiteren Höchststand.

Mehr Industriekunden

Mit einem Umsatz in Höhe von 99,8 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen wurde eine Umsatzsteigerung von plus 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (90,3 Millionen Euro) erreicht. Mit Automobilkunden wurden 69,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 65,1 Millionen Euro) umgesetzt, was einer Steigerung von 6,1 Prozent entspricht. Die Umsätze mit Industriekunden und den sonstigen Kunden stiegen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 22,0 Prozent auf 30,8 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 25,2 Millionen Euro).

Positives EBITDA

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) betrug unverändert minus 6,9 Millionen Euro. Die EBITDA-Quote betrug minus 6,9 Prozent (Vorjahreszeitraum: minus 7,6 Prozent). Im dritten Quartal konnte ein positives Gruppen-EBITDA in Höhe von 0,2 Millionen Euro erzielt werden. In der Gruppe ohne China ergab sich in den ersten drei Quartalen des Jahres ein EBITDA in Höhe von plus 4,7 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 6,0 Millionen Euro). In 2022 erwartet der Vorstand weiterhin ein Umsatzwachstum von fünf bis 15 Prozent (knapp 130 bis 140 Millionen Euro) für das Gesamtjahr. Die Prognose für die EBITDA-Quote von minus vier bis minus acht Prozent wird aufrechterhalten.

Analysten-Einschätzung

"Schweizer Electronic hat am Freitag Kennzahlen für das dritte Quartel veröffentlicht, die umsatz- und ergebnisseitig über unseren Erwartungen liegen", kommentierte Analyst Miguel Lago von der Hamburger Montega AG die Ergebnisse in einem am Mittwoch veröffentlichten und uns vorliegenden Papier mit dem Titel "Verbesserte Profitabilität und gute Auftragslage trotz trister makroökonomischer Lage". So zeigten vor allem die Restrukturierungsmaßnahmen des Werks im chinesischen Jintan erste Effekte. "Derweil ist unseres Erachtens der Transaktionsabschluss für das chinesische Werk in den nächsten Wochen realistisch", fügte Lago hinzu.

Patente übertragen

Laut Schweizer-Vorstand, so Lago, verliefen die Gespräche für eine Investorenbeteiligung am asiatischen Standort derweil positiv. "Für eine Bilanzwirksamkeit zum Ende dieses Geschäftsjahres müsste eine Verkündung der Transaktion unseres Erachtens in den nächsten 14 Tagen erfolgen. Die jüngst durchgeführte Übertragung spezieller Patente von der deutschen Schweizer Electronic AG an die chinesische Tochter deutet unseres Erachtens auf den anstehenden Abschluss der Gespräche hin", führte Lago weiter aus.

Effektive Restrukturierung

Damit sei für die operative Geschäftstätigkeit in China wesentliches Know-how lokal vorhanden, was laut Schweizer-Vorstand zu Vorteilen bei der Besteuerung und Kreditvergabe von lokalen Banken führe. Zudem belege die "schwarze Null" im dritten Quartal die Effektivität der Restrukturierungsmaßnahmen in Jintan. "Wir bestätigen das Rating Halten", schloss Lago sein Papier.