Die hGears AG hat die Zahlen zum ersten Quartal vorgestellt. Foto: Archiv Fritsche

Die hGears AG, zu der auch die Herzog GmbH im Brambach gehört, bleibt auch im ersten Quartal 2022 trotz des schwierigen Geschäftsumfelds ertragsstark.

Schramberg-Sulgen - Die hGears AG hat kürzlich die wirtschaftlichen Kennzahlen für das erste Quartal dieses Jahres und die Erwartungen für das Gesamtjahr präsentiert. Danach erzielte der Konzern bis Ende März einen Umsatz von 34 Millionen Euro – 7,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EbitDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 4,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 7,3 Millionen Euro). Die EbitDA-Marge lag immer noch zweistellig bei 12,2 Prozent (Vorjahreszeitraum 19,8 Prozent).

"Bei einem Teil der Kunden des Konzerns kam es im ersten Quartal weiterhin zu Betriebsunterbrechungen aufgrund von Covid-19-bedingten Schließungen und anhaltenden Engpässen in den globalen Lieferketten. Dies führte zu Lieferverzögerungen in allen Geschäftsbereichen, vor allem bei E-Mobility", erläuterte der Konzern in seiner Mitteilung. Aber als Lieferant von "funktionskritischen Komponenten" habe "hGears" den Inflationsdruck mindern und die Rentabilität sichern können, indem es gegenüber den Kunden "die Weitergabeklauseln für Rohstoff- und Energiekosten umsetzte". In der digitalen Präsentation der Quartalszahlen fand denn auch ein Thema besondere Beachtung: Der generelle Trend der Industriebetriebe, nicht nur der Kunden von "hGears", wieder Lager aufzubauen und Lieferkettenprobleme abzupuffern.

Neuer Großkunde und neue Technik

Weiter informierte "hGears" darüber, einen "renommierten E-Bike-Kunden gewonnen zu haben". Für jenen werde das Unternehmen der alleinige Lieferant für das gesamte Getriebesystem sein. "Das innovative Getriebe wird eine neue Kategorie von E-Bikes schaffen und hat das Potenzial, die Konstruktion von E-Bikes zu revolutionieren und in Zukunft ein Antriebssystem für andere Mikromobilitätslösungen zu werden", versicherte der Konzern in seiner Mitteilung.

Als "zweite gute Nachricht" berichtete "hGears" über eine Vertragsverlängerung mit einem großen E-Mobility-Kunden über das Jahr 2024 hinaus, um auch für diesen die nächste Generation funktionskritischer Getriebekomponenten zu produzieren. "Während das Geschäftsumfeld weiterhin schwierig ist, bleibt der Auftragsbestand für E-Bikes im Endverbrauchermarkt beträchtlich. Dies machen unsere laufenden Kundengewinne und die Vertragsverlängerung mit einem bedeutenden E-Mobility-Kunden offensichtlich", kommentierte Pierluca Sartorello, Vorstandsvorsitzender von "hGears", die Entwicklung.

Ausblick

Für den weiteren Jahresverlauf kündigte "hGears" an, sich auf zusätzliches Geschäft mit Neukunden und den Ausbau des Auftragsvolumens mit Bestandskunden zu konzentrieren. In seinen drei Werken will das Unternehmen "zusätzliche Effizienzsteigerungen erzielen und die Kostenstrukturen des Konzerns weiter optimieren". Für das Gesamtjahr 2022 plant der Konzern ein hohes einstelliges Umsatzwachstum, eine Steigerung des Umsatzanteils der Geschäftsbereiche E-Mobility und E-Tools sowie einen Umsatz des Geschäftsbereichs Conventional (Präzisionsteile für Sportwagen, Motorräder und industrielle Anwendungen) auf Vorjahresniveau.

Gleichzeitig bestätigte der Konzern seine ehrgeizigen mittelfristigen Ziele gegenüber dem Gesamtjahr 2020, nämlich die Verdoppelung des Konzernumsatzes auf 250 Millionen Euro und eine Verdreifachung des E-Mobility-Umsatzes auf 150 Millionen Euro. Abschließend erklärte das Unternehmen, dass es aktuell nicht davon ausgehe, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erneut verschärft werden müssen oder Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine einen direkten wesentlichen Einfluss auf "hGears" oder seine Kunden sowie Lieferanten haben werden.