Das bisherige Kern-Liebers-Werk in Ruhla. Foto: Kern-Liebers

Im Rahmen ihrer laufenden Überprüfung der globalen Standortstrukturen hat die Kern-Liebers Firmengruppe am Mittwoch bekannt gegeben, dass sie das Werk "Thüringer Präzisionsfedern GmbH" in Ruhla verlagern und schließen will.

Schramberg-Sulgen - Wie Kern-Liebers in einer Information an die Presse mitteilte, wurden die Beschäftigten der Thüringer Präzisionsfedern GmbH am Mittwoch im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung durch Erek Speckert, Vorsitzender der Kern-Liebers Firmengruppe, über diese Entscheidung und das weitere Vorgehen persönlich informiert. "Natürlich bedauern wir die Schritte hier in Ruhla sehr", erklärt Speckert in der ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens. "Das Werk befindet sich seit vielen Jahren unter hohem Preisdruck, der sich durch starke Wettbewerber mit Fertigungen in Osteuropa und den erhöhten Wettbewerbsdruck in der Automobilindustrie in den letzten Jahren deutlich verschärft hat. Wir sehen daher leider keine Möglichkeit mehr für eine nachhaltige Fortführung der Gesellschaft", begründet Speckert die Entscheidung. Ziel sei es, das Werk in Ruhla bis Ende des Jahres zu schließen. Die Produktion soll geordnet in andere Werke des Geschäftsbereichs Drahtfedern, der größte Teil in das Werk in Rumänien, verlagert werden. Auf Nachfrage teilt das Unternehmen mit, dass es sich um den Standort Kern-Liebers Romania S.R.L. in Bukarest handelt. Nach Informationen auf der Webseite von Kern-Liebers werden dort Drahtfedern produziert.

Nächste Schritte

Kern-Liebers kündigt weiter an, dass der Zeitplan und das weitere Vorgehen Gegenstand der beabsichtigten Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan zwischen Unternehmen und Betriebsrat sind. Der mit der Schließung verbundene Abbau von rund 30 Stellen soll sozialverträglich gestaltet werden. "Kern-Liebers als mittelständisches Familienunternehmen ist sich seiner sozialen Verantwortung für die betroffenen Mitarbeiter sehr wohl bewusst und wird diese im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten auch bestmöglich wahrnehmen", betont Speckert. Alle freien Stellen an anderen Standorten der Gruppe sollen Mitarbeitern aus Ruhla mit Priorität angeboten und ein Standortwechsel durch Mobilitätshilfen unterstützt werden.

Weitere Schließung

Im Dezember 2021 hatte Kern-Liebers erst angekündigt, die sächsische Nadel- und Platinenfabrik, kurz Naplafa, mit Sitz in Chemnitz zu schließen. Dort waren zu diesem Zeitpunkt 80 Mitarbeiter beschäftigt.