Die wirtschaftlichen Kennzahlen im ersten Halbjahr 2024 der hGears AG lagen trotz Konjunkturschwäche und anhaltendem Lagerabbau der Kundenunternehmen im Rahmen der Erwartungen des Vorstandes.
Am Dienstag hat die hGears AG im Brambach die Zahlen für das erste Halbjahr 2024 bekannt gegeben. Neben der Mitteilung an die Presse hatte hatten Sven Arend, Chief Executive Officer (CEO) von hGears, und Finanzchef Daniel Basok Investoren und Medien detailliert über das Halbjahresergebnis informiert und Fragen beantwortet.
Wie auch schon bei anderen großen Schramberger Unternehmen wie Trumpf Laser oder Schweizer Electronic vermeldete auch hGears einen gesunkenen Konzernumsatz: Mit 50,5 Millionen Euro war er 11,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ging auf Euro 0,5 Millionen Euro zurück, die bereinigte EBITDA-Marge erreichte 1,1 Prozent.
„Entwicklung bei E-Mobility relativ konstant, Stabilisierung bei E-Tools im Quartalsvergleich, E-Bike leidet weiter unter dem industrieweiten Lagerabbau“, fasste der Konzern die aktuelle Lage in seiner Mitteilung zusammen. Der Geschäftsbereich E-Mobility sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem nur leichten Rückgang weitgehend konstant geblieben, während der Umsatzrückgang maßgeblich auf die Geschäftsbereiche E-Bike und E-Tools zurückzuführen sei. „Das Geschäftsumfeld blieb aufgrund von hohen Zinsen, der schlechten Konsumentenstimmung und einer Abkühlung der Automobilkonjunktur sehr herausfordernd“, zählte hGears die Gründe dafür auf.
Leichter Rückgang
Der Bereich E-Mobility habe nach einer starken Entwicklung im Vorjahreszeitraum einen nur leichten Umsatzrückgang von 3,7 Prozent auf Euro 24,6 Millionen Euro verzeichnet, obwohl sich die Dynamik bei der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nach der Kürzung von staatlichen Subventionen in europäischen Schlüsselmärkten deutlich verlangsamt habe. Der Bereich E-Bike dagegen habe im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang von 13,8 Prozent auf Euro 10,5 Millionen Euro hinnehmen müssen, weil der Lagerabbau in allen Vertriebskanälen der Branche weiter anhält. Der Umsatz von E-Tools sei um 20,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 auf Euro 15,1 Millionen Euro gefallen. „Weil vor allem Impulse aus der Bauindustrie und aus dem Geschäft mit Gartengeräten weitgehend ausblieben“, erläuterte hGears. Dennoch zeichne sich beim Vergleich der letzten Quartale eine gewisse Stabilisierung ab.
Sparanstrengungen wirken
Der bereinigte Bruttogewinn habe sich im ersten Halbjahr 2024 auf Euro 23,5 Millionen Euro, was einer bereinigten Bruttomarge von 46,7 Prozent entsprech. Währenddessen habe das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA von Euro 0,5 Millionen und eine bereinigte EBITDA-Marge von 1,1 Prozent. „Damit betrug der absolute Rückgang des Bruttogewinns im Jahresvergleich Euro 6,0 Millionen, während das bereinigte EBITDA nur um Euro 2,4 Millionen zurückging; dies spiegelt die Optimierungen und Sparanstrengungen wider“, teilt hGears weiter mit. Bei der Präsentation im Internet am Dienstagvormittag hatt Finanzchef Basok dazu berichtet, man habe bei den Personalkosten 1,8 Millionen Euro und bei anderen Kosten 1,9 Millionen Euro eingespart.
Eine Nachfrage ergab, dass die hGears im Juni 2024 an ihren drei Standorten 657 Mitarbeiter in Vollzeit (FTEs) beschäftigt. Vor einem Jahr waren es noch 794 gewesen. Allerdings hat hGears zum 1. April 2024 in Schramberg die 35-Stunden Woche eingeführt, was heißt, dass sich die absolute Anzahl der Angestellten am Standort kaum verändert hat.