„Schüler meets Azubi“, unter diesem Titel informierten sich am Dienstag mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus Oberndorf in der Neckarhalle über ihre beruflichen Möglichkeiten. Organisiert hatten dies die Schulen und der Handels- und Gewerbeverein Oberndorf. Das Format „Schüler meets Azubi“ hat einige Besonderheiten.
Welcher Beruf passt zu mir? Welche Ausbildungen sind in der Region möglich? Was sind die Voraussetzungen? Nach dem Berufetag „Schüler meets Azubi“ am Dienstag in der Neckarhalle in Oberndorf sind viele junge Frauen und Männer wieder einen Schritt weiter bei der Beantwortung dieser Fragen.
Wegbereiter für möglichst ungezwungene Gespräche waren – in Zusammenarbeit – die Oberndorfer Schulen und die Industrieabteilung des Handels- und Gewerbevereins Oberndorf.
42 Aussteller dabei
Vor Ort waren 42 Aussteller, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler über sehr unterschiedliche Ausbildungsberufe informieren konnten; von Berufen im Sozialbereich, über das Handwerk und die Industrie bis zum öffentlichen Dienst und zum Dienst bei der Polizei oder der Bundeswehr. Vor Ort an den Ständen waren auch Auszubildende, die im Gespräch mit den jungen Frauen und Männern aus ihrem Alltag erzählen konnten. Erstmals waren in diesem Jahr auch duale Studiengänge im Angebot, für die Abitur die Voraussetzung ist. „Das war ein Wunsch der Betriebe“, so Franziska Bareis, die sich beim Oberndorfer Schulverbund um das Thema Berufsorientierung kümmert. Wegen dieser Ausbildungsgänge war in diesem Jahr erstmals das Gymnasium am Rosenberg beteiligt.
Die Anfänge
„Schüler meets Azubi“ begann vor Jahren als kleine Messe auf dem Schulcampus. 2024 gestellte sich dann der Handels- und Gewerbeverein Oberndorf dazu, und man verlegte die Veranstaltung in die Neckarhalle. Auch die Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz sind inzwischen beteiligt.
Aufwendige Vorbereitung
Die Vorbereitungen für den diesjährigen Berufetag begannen laut Franziska Bareis schon im vergangenen August mit ersten Einladungen. „Wir versuchen, möglichst vielfältig einzuladen, damit die Schülerinnen und Schüler eine große Auswahl an Ausbildungsberufen haben.“ Dabei gebe es in der Regel mehr Rückmeldungen aus der Industrie, weil in Handwerksbetrieben teils das Personal fehlt, um sich an Messen beteiligen zu können.
Im nächsten Schritt bekommen die beteiligten Schulen die Firmenliste, damit sich die Schüler vorbereiten können, so Ronny Mowitz vom HGV Oberndorf. Zur weiteren Vorbereitung müssen die Schüler der achten und neunten Klassen je fünf Berufswünsche äußern, so Gregor Cron, Konrektor des Schulverbunds. Dadurch kam jeder Schüler und jede Schülerin auch in diesem Jahr mit einem festen Gesprächsprogramm zu „Schüler meets Azubi“, und hatte im Vorfeld schon die Möglichkeit, sich über die potenziellen Arbeitgeber zu informieren.
Um die Gespräche gut zu strukturieren und Chaos zu verhindern, gab es erstmals einen festen Zeitplan, über den – nach einem akustischen Signal in der Halle – einfach durchgewechselt wurde.
Herzen klopfen, Flugzeugteile bestaunen
Die Gespräche an den Messeständen verliefen ganz verschieden, und kleine Attraktionen gab es auch. Bei Kaelin Aero aus Oberndorf gab es zum Beispiel Flugzeug-Komponenten zu bestaunen, am Stand des Betriebs K. H. Lange aus Bochingen ließ Dachdeckerlehrling Matthis Klingele die jungen Besucherinnen und Besucher Herzen aus Schiefer klopfen.
Am Stand der Deutschen Bahn fuhr eine kleine Modelleisenbahn, und am Stand des Metallverarbeiters Carl Hirschmann aus Fluorn-Winzeln gab es ein von Auszubildenden erstelltes Schachspiel zu sehen. Die Figuren sind CNC-gedreht und -gefräst, die Hälfte ist schwarz eloxiert, es gibt Gravuren und gelaserte Symbole, und Einsätze auf dem Schachbrett sind aus Messing. „Unsere Auszubildenden haben das selber entworfen, programmiert und hergestellt.“
Sich der eigenen Interessen klar werden
Am Stand der Bundeswehr gab Hauptmann Andreas Wendel vom Karrierecenter in Stuttgart den Schülern an seinem Stand einen ganz pragmatischen Tipp, um die eigene Berufswahl einzugrenzen. „Schreibt euch auf, was ihr täglich machen möchtet und was ihr überhaupt nicht machen möchtet.“ Zur Auswahl stehen bei der Bundeswehr sage und schreibe mehr als 250 verschiedene Ausbildungsberufe.
Schüler, die im Rahmen von „Schüler meets Azubi“ fünf Stempel gesammelt hatten, konnten sich an einer Verlosung des HGV beteiligen. Der Gewinn: ein Tablet-Computer.