Die Abgeordnete Maria-Lena Weiss bei LTT. Foto: Stritt

Sommertour führt Maria-Lena Weiss zur Bösinger Firma LTT Lasertechnik. Unternehmen schneidet Blech zu. Wegen scharfer Konkurrenz lohnen sich nur noch Kleinserien.

Im Rahmen ihrer Sommertour 2024 besuchte die CDU-Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss die Firma LTT Lasertechnik in Bösingen und machte sich ein Bild von ihrer Technik und dem Firmenkonzept. Bei der Führung durch Tim Thieringer lernte sie die Abläufe der Blechbearbeitung kennen. LTT schneidet Blech mit Laserschneidern zu, entgratet und kantet das Blech nach Bedarf und verschweißt, wo dies benötigt wird.

 

Zur Sprache kam die maximale Stärke von 20 Millimetern für die Bearbeitung, und dann kam die Frage, ob dies wirklich noch Blech sei.

Jeder soll jede Maschine bedienen können

Die verschiedenen Maschinen und Geräte sind bei LTT eng angeordnet, und es wird darauf geachtet, so erfuhr Maria-Lena Weiss, dass in der Produktion weitestgehend jeder Mitarbeiter an allen Maschinen eingesetzt werden kann. Diese Philosophie mache das Unternehmen flexibel. Dies sei wegen der harten Konkurrenz auch nötig. Aus dem Osten kämen vor allem Teile aus der Massenproduktion.

Wichtig: Material sparen!

Laut Thieringer habe man nur noch bei Kleinserien eine Chance, weil diese viel Aufwand bedeuten. Jeder Auftrag müsse erst geordert, angelegt und sinnvoll auf die Platten eingeteilt werden, damit der Verschnitt möglichst gering bleibt. Oft würden verschiedene Aufträge in einer Platte verarbeitet, bevor die Arbeit daran dann getrennt weitergeht. Dies sei eine ständige logistische Herausforderung, doch es müsse so viel Material wie möglich gespart werden, denn die Kosten dafür seien geradezu explodiert.

Stahl doppelt so teuer wie vor Corona-Pandemie

Zwar sei der Einkaufspreis für Stahl wieder um 40 Prozent gesunken, war davor aber um mehr als 300 Prozent gestiegen. Heute sei der Stahl immer noch fast doppelt so teuer wie vor der Coronavirus-Pandemie, erfuhr Maria-Lena Weiss. Schuld daran seien vor allem die Energiepreise, die an allen Stellen der Produktion „als Klotz am Bein“ hängen, vor allem, weil die Konkurrenz im Osten mit andern Preisen kalkuliere. Gas, Logistik und Elektrizität seien genauso teurer geworden. Um zumindest die Kosten für den Strom reduzieren zu können, wurde eine Photovoktaik-Anlage installiert, hörte die Abgeordnete. Große Sorgen mache auch die unsichere Auftragslage aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation. Auch LTT hat nach eigenen Angaben schon Erfahrungen mit Kurzarbeit gemacht.

Zu viel Verwaltung belastet

Bei der Diskussion mit den rund 20 Mitarbeitern betonten diese den familiären Charakter der Firma. Nach Berlin nahm Weiss das Anliegen mit, dass die überbordende Verwaltung abgebaut werden müsse.