Die Aichhalder Simon Group ist eines von 44 Beteiligungsunternehmen der Indus Holding AG. Foto: Wegner

Trotz schwierigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld erwirtschaftete die Indus Holding AG im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 64,1 Millionen Euro.

Die Indus Holding AG hat die wirtschaftlichen Kennzahlen für das erste Halbjahr 2024 präsentiert. Danach erzielten die 44 Beteiligungsunternehmen, darunter die Simon Group in Aichhalden, einen Umsatz in Höhe von 839,1 Millionen Euro.

„Angesichts der schwachen Konjunktur war die Geschäftstätigkeit wie erwartet weniger belebt als im Vorjahr (904,1 Millionen Euro)“, stellte Indus in seiner Mitteilung fest. Das bereinigte EBITA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) habe sich auf 73,9 Millionen Euro belaufen (Vorjahr: 94,5 Millionen Euro). „Auswirkungen hatten unter anderem deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen“, begründete Indus. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) beziffert Indus auf 64,1 Millionen Euro (Vorjahr: 84,9 Millionen Euro), die EBIT-Marge der ersten sechs Monaten 2024 auf 7,6 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent).

Ein Halbjahr in „rauer See“

Im zweiten Quartal sei aber die EBIT-Marge im Vergleich zum ersten gestiegen und habe mit 8,7 Prozent annähernd auf Niveau des Vorjahreszeitraums (8,8 Prozent) gelegen. „In der rauen See des ersten Halbjahrs 2024 entwickelten sich unsere Beteiligungen in Summe im Rahmen der Erwartungen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Johannes Schmidt.

Das Ergebnis nach Steuern habe sich um 10,4 Millionen Euro auf 32,1 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 21,7 Millionen Euro), insbesondere durch den Wegfall der Belastungen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (des Automotive-Bereichs) im Vorjahr. Demzufolge habe das Ergebnis je Aktie mit 1,21 Euro deutlich über Vorjahr (0,80 Euro) gelegen.

Segmente Infrastructure und Engineering

Der anhaltenden Schwäche in der Baubranche entsprechend sei im Segment Infrastructure der Umsatz auf 276,8 Millionen Euro zurückgegangen (Vorjahr: 291,3 Millionen Euro). „Insbesondere der rückläufige Wohnungsbau und die Unsicherheit im Bereich Wärmepumpen hemmten die Geschäftstätigkeit“, erläuterte Indus. Gleichzeitig hätten die Segmentunternehmen aber ihr EBIT auf 29,7 Millionen Euro steigern können (Vorjahr: 25,1 Millionen Euro). Die schwache Nachfrage habe auch die Entwicklung im Segment „Engineering“ gedämpft: Die Unternehmen erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von 266,1 Millionen Euro (Vorjahr: 280,7 Millionen Euro). Das Segment-EBIT betrug 13,9 Millionen Euro (Vorjahr: 25,9 Millionen Euro)

Segment Materials

Im Segment Materials, in dem die Simon Group tätig ist, habe die EBIT-Marge im ersten Halbjahr 9,4 Prozent betragen (Vorjahr: 11,5 Prozent). Im zweiten Quartal 2024 habe die EBIT-Marge mit 10,9 Prozent wieder über den Margen der drei Vorquartale gelegen.

Das EBIT belief sich auf 27,9 Millionen Euro (Vorjahr: 38,1 Millionen Euro). „Im Gegensatz zum guten ersten Halbjahr 2023 hielten sich die Kunden im ersten Halbjahr 2024 mit Aufträgen zurück. Auch der Preisdruck nahm zu“, berichtete Indus. Der Umsatz habe 295,8 Millionen Euro betragen (Vorjahr: 331,5 Millionen Euro). Für das Gesamtjahr prognostizierte der Vorstand für das Segment nun einen sinkenden Umsatz und ein stark sinkendes EBIT.

„Angesichts der reduzierten Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft mussten auch unsere Beteiligungen ihre Erwartungen für die zweite Jahreshälfte anpassen. Besonders die schwächelnde Baumaschinenindustrie und Agrartechnik hemmen die Entwicklung in den Segmenten Infrastructure und Materials“, berichtete Schmidt.

Für das Gesamtjahr 2024 erwarte Indus nun 1,70 bis 1,80 Milliarden Euro Umsatz (vorher: 1,85 bis 1,95 Milliarden Euro) und ein EBIT zwischen 125 und 145 Millionen Euro (vorher: zwischen 145 und 165 Millionen Euro).