"Albmische" – das ist ein Mixgetränk aus Gin, Cola und Zitronensaft. Drei Albstädter wollen den Longdrink, der seinen Ursprung im Allgäu hat, mit ihrem Start-up nun auch auf der Schwäbischen Alb bekannt machen.

Albstadt-Ebingen - Gin, Cola und Zitronensaft – eine ungewöhnliche Mischung findet Max Maute, als er den Longdrink zum ersten Mal probiert. Bei seinem Cousin im Allgäu hat er das Mixgetränk erstmals getrunken, wo es als "Allgäuwasser" bekannt ist. Maute und seine Freunde Andi Maier und Dane Lebherz finden Gefallen an dem Getränk – und zwar so sehr, dass sie jetzt, fünf Jahre später, das Getränk als "Albmische" in ihrer Heimat bekannt machen wollen.

 

Auf der Suche nach dem richtigen Rezept

"Ursprünglich war es als Spaß gemeint", erzählt Maute. Sein Freund Andi Maier hat die Idee ein Start-up zu gründen erstmals in gemütlicher Runde unter Freunden in den Raum geworfen. "Am nächsten Tag war es – nüchtern betrachtet – immer noch keine schlechte Idee und da haben wir beschlossen: Wir machen das jetzt einfach!"

Doch ganz so einfach, wie anfangs gedacht, war der Weg zur perfekten "Albmische" dann doch nicht – im Gegenteil: Von der Rezeptentwicklung bis zur Gewerbeanmeldung gab es einige Hürden zu meistern. "Wir haben uns mindestens zehn Mal zum Testen getroffen, um das richtige Rezept zu finden", sagt Maute. Eine besondere Herausforderung war dabei die Alkopop-Steuer: Mischgetränke mit einem Alkoholgehalt zwischen 1,2 und unter zehn Volumenprozent müssen neben der üblichen Branntweinsteuer zusätzlich besteuert werden.

Die erste Rezeptur der Albmische lag bei acht Volumenprozent und wäre somit unter die Alkopop-Steuer gefallen. "Auf eine 0,33-Liter-Flasche hätten wir je zwei Euro zusätzlich an Steuern bezahlen müssen", erklärt Maute – und das hätte den Preis je Flasche für den Kunden zu teuer gemacht.

Um diese Steuer zu umgehen, musste der Alkoholgehalt erhöht werden, aber darunter durfte der Geschmack nicht leiden. Die Lösung: Ein eigener Gin von der Münchner Brennerei "The Duke", der die benötigten Eigenschaften besitzt. Alle weiteren Zutaten kommen aus der Region; abgefüllt wird die "Albmische" bei der Firma Stingel Fruchtsäfte. "Alles soll so regional und nachhaltig wie möglich sein", betont Maute.

Feinschliff unter Zeitdruck

Ursprünglich wollten Max Maute, Andi Maier und Dane Lebherz ihren Longdrink "Allgäuwasser" nennen, allerdings war der Name bereits vergeben und geschützt. Sie erfuhren, dass vor Jahren schon einmal drei Freunde die gleiche Idee hatten – letztendlich scheiterte deren Vorhaben aber an der damals neu eingeführten Alkopop-Steuer. Nach ein paar Überlegungen, entschied sich das Trio schließlich für den Namen "Albmische" als Anlehnung an ihre Heimat.

Die Entwicklungsphase stand unter großem Zeitdruck, denn das Team hatte ambitioniert bereits einen Getränkestand im September auf dem Gute-Zeit-Festival in Konstanz zugesagt. Bis dahin musste das Rezept stehen, die Produktion laufen, das Start-up gegründet sein und Mitarbeiter eingestellt werden. Das alles mag eine Herausforderung sein, vor allem wenn man relativ neu in der Branche ist. Max Maute hat Sport und Eventmanagement studiert und besitzt eine eigene Marketing- und Eventfirma, Andi Maier studiert Maschinenbau und Dane Lebherz hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert, das Studium inzwischen aber abgebrochen. "Hinzu kommt, dass wir zum ersten Mal hinter einer Bar standen und ein Team leiten mussten", sagt Maute. Trotz Startschwierigkeiten, hat das Team die Feuerprobe bestanden und auf dem Festival etwa 1000 Flaschen an den Mann gebracht.

Verkauf fürs erste auf Online, Events und Region beschränkt

Bislang gab es die "Albmische" nur Online oder auf Events zu kaufen. Mit dem Verkauf beim Ebinger Getränkehändler Mebold geht das Trio nun den ersten Schritt in Richtung Einzelhandel. Um mit den großen Konzernen mithalten und einen günstigen Preis pro Flasche anzubieten, braucht das Start-up allerdings sehr große Mengen. "Unser Fokus liegt deshalb am Anfang eher auf eigenen Events und Auftritten bei Festivals, um unsere Marke bekannt zu machen", sagt Maute.