Blick auf "seine" Stadt: Marc Winzer wird ab Februar Bürgermeister von Hornberg sein. Foto: Kornfeld

Hornberg hat einen neuen Bürgermeister. Marc Winzer wird das Amt ab Februar 2023 übernehmen. Unsere Redaktion hat Reaktionen auf die Wahl am Sonntag eingefangen.

Hornberg - Die Erleichterung darüber, dass gleich im ersten Wahlkampf feststeht, wer Nachfolger von Bürgermeister Siegfried Scheffold wird, ist groß in Hornberg. Das Ergebnis war knapp und doch eindeutig (wir berichteten). Nachdem sich die Aufregung gelegt hat, hat sich unsere Redaktion mit Marc Winzer, Bürgermeister Siegfried Scheffold und Fraktionsvorsitzenden aus dem Gemeinderat unterhalten, wie sie das Wahlergebnis sehen.

Wahlsieger Marc Winzer:

"Zunächst bin ich sehr glücklich, die riesige Anspannung ist weg. Wenn ich mein Amt angetreten habe, muss ich erst einmal Fuß fassen, den Gemeinderat und die Verwaltung kennenlernen. Im Vorfeld werde ich mich mit Bürgermeister Scheffold treffen.

Bei den Mitarbeitern im Rathaus und den anderen städtischen Einrichtungen werde ich mich vorstellen und sie kennenlernen. Es ist wie ein kleines Unternehmen, die Verwaltung muss geleitet werden.

Ich bemühe mich, in Kehl ein Kontaktstudium Verwaltung zu absolvieren. Das würde vier Wochen dauern und findet jeweils an drei Tagen statt. Das ist mir sehr wichtig, denn ich bin derjenige, der die Verantwortung übernehmen wird und die Unterschriften leistet, ich muss mehr Wissen haben.

Zunächst werde ich auch viele Besuche abstatten, beispielsweise in den Nachbargemeinden, Kontakte müssen geknüpft werden. In den vergangenen Wochen habe ich im Wahlkampf die Vielzahl der Interessen in Hornberg kennengelernt. Diese Vielfalt muss ich sortieren. Die große Aufgabe des Bürgermeisters ist es, daraus die Richtung festzulegen.

Ich bin auch gespannt auf den Haushaltsplan, der demnächst auf den Tisch kommt. Er gibt die Richtlinien für das kommende Jahr vor. Die großen Dinge sind dort bereits vom Gemeinderat festgelegt worden."

Erich Fuhrer, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat:

"Den Gewählten finde ich gut. Er und Franca Werhahn haben sich tief in die Materie eingearbeitet. Marc Winzer hat sich gut im Wahlkampf präsentiert, er ist erfahren im Gemeinderat, wo es nicht immer einfach ist. Er hat auch den Rücken frei, seine drei Töchter sind erwachsen und er wechselt den Beruf. Er hat, wie auch Franca Werhahn, im Wahlkampf sehr engagiert geredet. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis. Die CDU-Fraktion wird alles machen, damit er in den kommenden acht Jahren unterstützt wird."

Rolf Hess, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat:

"Es ist schön, dass wir eine Entscheidung haben, aber schade finde ich die niedrige Wahlbeteiligung in der Stadt im Vergleich zu den beiden Ortsteilen. Marc Winzer hat einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht, wenn er so weiter macht, wird er sich gut reinfinden in sein Amt. Er hat auch eine gute Mannschaft in der Verwaltung hinter sich und im Gemeinderat werden wir das schon hinkriegen."

Bürgermeister Siegfried Scheffold:

Der Wahlabend sei wie ein guter Krimi gewesen, sehr spannend, sagt Bürgermeister Siegfried Scheffold: "Da die erste Hochrechnung sehr knapp war, es waren nur zwei Stimmen über der absoluten Mehrheit, haben wir vom Wahlausschuss noch einmal ganz genau hingeschaut. Es waren dann vier Stimmen über der absoluten Mehrheit für Marc Winzer. Das bestätigt den Spruch ›Jede Stimme zählt‹ und sollte ein Ansporn sein, immer zu wählen und sich die Wahl gut zu überlegen. In der Verwaltung sind wir natürlich erleichtert, dass nach dem ersten Wahlgang ein Ergebnis vorliegt. Es war zwar knapp, aber der große Abstand von Marc Winzer auf Franca Werhahn, die ein respektables Ergebnis erzielt hat, wird ihm Rückenwind für sein Amt geben."