Bei der Attacke des späteren Bronzemedaillengewinners Björn Kircheisen (vorne, Startnummer 8) musste Manuel Faißt (hinten, 13) in der letzten Runde abreißen lassen. Foto: Schmidt

Ski nordisch: Lob der Bundestrainer für Leistungen von Svenja Würth und Manuel Faißt bei der Weltmeisterschaft in Lahti

Mit den Plätzen 6 und 17 haben die beiden Starter des SV Baiersbronn gestern ihre Auftritte der bei nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Lahti abgeschlossen.

Ein Platz unter den ersten Zehn war das Ziel von Skispringerin Svenja Würth und ihres Trainers Christoph Klumpp, und mit dem sechsten Rang hat sie gestern beim WM-Springen auf der Normalschanze sogar noch besser abgeschnitten. Die Leistung hatte sich bereits an den Vortagen im Training abgezeichnet, als die 23-Jährige immer zu den besten Springerinnen gezählt hatte.

Am Freitag setzte die Baiersbronnerin die Reihe der überzeugenden Darbietungen nahtlos fort. Schon im Probedurchgang wusste sie der drittbesten Weite von 94,5 Meter zu gefallen. Und dann überflog sie im ersten Wertungsdurchgang mit der Startnummer 31 die grüne Linie deutlich und setzte sich mit 97 Meter erst einmal an die Spitze. Ohne den geforderten Telemarkaufsprung gab es jedoch Abzüge, und so landete sie in der Zwischenwertung auf dem sechsten Platz.

"Sie ist gut in Form gekommen, bricht aber die Sprünge noch zu früh ab", erklärte Bundestrainer Andreas Bauer, während Fernseh-Experte Toni Innauer die Geduld von Svenja Würth bei der Entwicklung ihres Sprungsystems in der Luft nach dem Absprung lobte.

Das konnte er auch nach dem zweiten Versuch, der bei verkürztem Anlauf auf wiederum starke 94 Meter ging. Schon unmittelbar nach der Landung warf sie beide Arme nach oben und dann leuchtete auf der Anzeigetafel die "1" auf: Platz sechs und die Teilnahme an der WM-Siegerehrung war sicher.

Danach kassierte Svenja Würth nach dem vom Sieg von Carina Vogt gekrönten Springen auch noch ein Extralob vom Bundestrainer. Er erinnerte dabei an ihren folgenschweren Sturz bei einem Weltcupspringen in Russland vor drei Jahren, der sie sportlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen kostete und zwischenzeitlich zurückwarf, bevor sie aktuell die beste Saison ihrer Karriere bestreitet.

Durchaus zufriedenstellend, aber nicht ganz so stark wie an den Tagen zuvor, präsentierte sich der Nordische Kombinierer Manuel Faißt beim Einzelwettbewerb auf der Normalschanze. Schon im Probedurchgang war er mit 92,5 Meter nicht ganz an seine teilweise überragenden Weiten im Training heran gekommen.

Im Wettkampf segelte er mit der Startnummer 42 dann auf respektable 93,5 Meter und fand sich mit einem Rückstand von 41 Sekunden auf den Sieger Eric Frenzel (99 Meter) erst einmal auf Platz 13 wieder. Mit dem ebenfalls nahe an die 100 m springenden Johannes Rydzek, der zuvor sogar 102 Meter erzielt hatte, setzte sich ein Favoritenduo gleich von der Konkurrenz ab.

Im 10 Kilometer-Langlauf bildete sich dann dank der nur geringen Abstände im Verfolgerfeld schnell eine große Gruppe aus Läufern, die allesamt auf die Bronzemedaille schielen durfte. Meist am Ende dieses größeren Pulks hielt sich auch Manuel Faißt auf, der drei Runden lang auch mit den stärker eingeschätzten Läufern gut mithalten konnte.

In der letzten Runde den Anschluss verloren

Bei der von Fabian Rießle und Björn Kircheisen initiierten Temposteigerung zu Beginn der letzten 2,5 Kilometer-Schleife konnte er jedoch erwartungsgemäß nicht mehr mithalten. Während die beiden DSV-Kombinierer sich gegen den einzig den Anschluss haltenden Japaner Akito Watabe durchsetzten und den historischen deutschen Vierfach-Erfolg bei der WM komplettierten, lief der Baiersbronner mit einem Rückstand von 1:11,9 Minuten auf den Titelverteidiger Johannes Rydzek mit der 22. Laufzeit (26:50,5 Minuten) als 17. ins Ziel.