In der Damen-Staffel zeigte Janina Hettich eine richtig starke Vorstellung.Foto: Kaupp Foto: Schwarzwälder Bote

Biathlon: Janina Hettich bringt deutsches Team in Führung / Lediglich 17 Sekunden fehlen zum Sieg

Nach dem furiosen Staffelsieg in Oberhof gab es für die verantwortlichen Trainer des deutschen Skiverbandes keinen Zweifel, in Antholz/Südtirol erneut die gleiche Besetzung zu nominieren.

Der Staffelwettbewerb mit 20 Nationen ähnelte zu Beginn dem tollen und spannenden Rennen in Oberhof. Startläuferin Vanessa Hinz zeigte sich auf der Strecke immer in der Spitzengruppe und benötigte am Schießstand lediglich einen Nachlader. Nach einem fulminanten Auftritt schickte sie Janina Hettich mit lediglich 17 Sekunden Rückstand auf Italien und knapp vor Russland in die Spur.

Janina Hettich ließ sich von der russischen Staffel nicht beirren, sondern bestimmte, weiter als Zweite, das Tempo in der Verfolgung von Italien. Ganz stark war von ihr wieder einmal der Liegendanschlag ohne Nachlader. Auf der zweiten Laufrunde zog Janina Hettich das Tempo an und konnte bis zum Stehendschießen den Rückstand auf Italien von ursprünglich knapp 20 auf zehn Sekunden halbieren. Abgezockt und nervenstark sahen die zahlreichen Fernsehzuschauer dann eine sehr fokussierte Janina Hettich beim Stehendschießen. Wie eine erfahrene, langjährige Weltcup-Athletin räumte sie die Scheiben mit nur einem Nachlader ab und brachte damit die deutsche Staffel knapp vor Russland in Führung. Selbstbewusst konterte die 24-Jährige einen Überholvorgang der Russin Tatiana Akimova. Den Spitzenplatz gab sie danach nicht mehr ab und wechselte als Führende knapp vor Russland auf Denise Herrmann.

Die wegen ihrer Schießfehler oft etwas gescholtene Vorzeige-Biathletin knüpfte in der Staffel nahtlos an ihren tollen Auftritt in Oberhof an. Die drei Nachlader machte sie in der Loipe mehr als wett und übergab ebenfalls als Führende mit vier Sekunden Vorsprung auf Russland an Franziska Preuß. Die derzeit stärkste deutsche Biathletin duellierte sich mit der ungemein starken Uliana Kaisheva aus Russland.

Mit schnellem, fehlerfreiem Schießen schenkten sich beide zunächst nichts, sodass es wie so oft in der Staffel zum entscheidenden Duell auf der Matte kam. Hier holte die Russin die siegbringenden Sekunden auf die deutsche Staffel heraus. Mit einer starken läuferischen Leistung konnte Franziska Preuß dann aber die pfeilschnelle Französin Julia Simon sicher auf Distanz halten.

Nach dem Sieg in Oberhof ist der zweite Rang der deutschen Staffel (6 Nachlader + 0:11 Minute) hinter Russland (9 Nachlader) und vor Frankreich (1 Strafrunde/9 Nachlader + 0:21 Minute) ein weiterer großer Erfolg. Mit Italien, Weißrussland, Norwegen und Schweden auf den Plätzen 4 bis 7 konnte das deutsche Biathlonteam starke Nationen mit zahlreichen absoluten Spitzenbiathletinnen zum Teil deutlich distanzieren.

Den erneut hervorragenden Auftritt von Janina Hettich verdeutlicht ein Blick auf die jeweiligen Rundenzeiten. Obwohl an der Staffelposition zwei mit Janina Hettich bei den anderen Nationen vier Läuferinnen aus den Top 15 der Weltcup-Gesamtwertung vertreten waren, konnte die Schwarzwälderin die drittbeste Einzelzeit verbuchen und brachte damit die Staffel des deutschen Skiverbandes in Führung.

Nach diesem wieder grandiosen Rennen der vier Staffelläuferinnen besteht die Hoffnung, dass genau dieses Quartett idealerweise in gleicher Reihenfolge auch bei der Weltmeisterschaft in Pokljuka in Slowenien am 20. Februar an den Start gehen darf. Nach dem Staffelwettbewerb pausiert der Weltcup bis zum Beginn der WM am 10. Februar. Janina Hettich und ihre Teamkolleginnen freuen sich nun auf die Regeneration und dann auf die Vorbereitung zum Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaft.