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Svenja Würth greift gleich doppelt an: beim Weltcup im Skispringen und im Continentalcup der Nordischen Kombination

Es geht voran, Schritt für Schritt. Immer wieder zeigt Svenja Würth derzeit ihr Potenzial, einzig im Wettkampf will es noch nicht so richtig klappen. Die 26-Jährige bleibt dennoch positiv – und blickt auf die spannende Aufgaben, die ihr bevorstehen.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, so sagt es bereits das Sprichwort. Dass darin zumindest ein Fünkchen Wahrheit steckt, davon muss sich Skispringerin Svenja Würth vom SV Baiersbronn, die sich weiterhin an die Topathletinnen des Weltcups herankämpft, derzeit überzeugen.

Bei den zurückliegenden Springen in Oberstdorf und in Hinzenbach (Österreich) zeigte die 26-Jährige einmal mehr, was möglich ist – allerdings noch nicht im Wettkampf, sondern vielmehr bei den Qualifikationen und in den Probedurchgängen.

Top-Sprünge gezeigt

Beim Heimweltcup in Oberstdorf landete die Baiersbronnerin im Probedurchgang auf Rang vier, in der Qualifikation am Freitag mit starken 126,5 Metern als beste Deutsche auf Rang sieben. Im ersten Wettkampf reichte es bei Weiten von 110 und 11,5 Metern für Rang 21. Am zweiten Tag verpasste sie den zweiten Durchgang als 31. (102,5 Meter) ganz knapp.

Gut präparierte Schanzen

Ein ähnliches Bild zeigte sich in Hinzenbach. Mit einem Sprung auf 80,5 Meter auf der "kleinen Schanze", wie Würth selbst sagt, wurde sie in der Qualifikation 18. Im Wettkampf am ersten Tag landete sie mit Sprüngen von 79,5 und 77,5 Metern auf Platz 28. Am zweiten Tag reichte es bei Weiten von 78,0 und 81,0 Metern für Rang 27. "Die Schanze war perfekt präpariert", sagt Würth, "da muss man den Veranstaltern allerorts wirklich Respekt zollen." Schnee habe es abseits der Anlagen bisher nämlich noch nirgends wirklich gegeben. "Allerdings sind bei den kleinen Schanzen die Abstände nach vorne immer sehr gering", erklärt die 26-Jährige. So eben auch in Hinzenbach – und dann machen die kleinsten Fehler den großen Unterschied.

Im Großen und Ganzen aber, sagt Würth, sei sie zufrieden mit den Fortschritten, die sie macht. "Das Niveau im ganzen Weltcup entwickelt sich aber weiter. Es reicht nicht mehr, einen Sprung zu machen, der okay ist. Da landet man gleich im Mittelfeld." Ihre Streuung sei derzeit einfach noch zu groß: "Es sind immer wieder einzelne, richtig gute Sprünge dabei, das hat man ja gerade in Oberstdorf auch gesehen. Nur gelingen sie mir bisher noch nicht im Wettkampf." Wenn man 80 Prozent gute und nur 20 Prozent durchschnittliche Sprünge zu Buche stehen habe, sei die Wahrscheinlichkeit natürlich größer, die guten Sprünge auch im Ernstfall zu zeigen. "Bei mir sind die Werte momentan aber eher noch andersherum."

Schneemangel spürbar

Über die Trainingssprünge kämen, so Würth, die Automatismen. Doch weil es im Weltcup derzeit Schlag auf Schlag geht und vor der Haustür aufgrund des Schneemangels kaum Training an der Schanze möglich sei, würden diese Trainingssprünge häufig flachfallen.

Nichtsdestoweniger ist Svenja Würth zuversichtlich, was die kommenden Springen anbelangt – zumal sie noch ein anderes Eisen im Feuer hat. Am 21. bis 23. Februar macht der Skisprung-Weltcup der Frauen Station im Norden Sloweniens, in Ljubno. Zeitgleich findet in Eisenerz (Österreich) ein Continentalcup der Frauen in der Nordischen Kombination statt.

Große Vorfreude

Svenja Würth wird sich beiden Herausforderungen stellen, "erst in Slowenien, dann in Eisenerz", sagt sie. Die Vorfreude auf ihren ersten Auftritt im derzeit hochklassigsten Wettkampf der Nordischen Kombination der Frauen sei riesig. "Ich bin sehr neugierig und auch ein bisschen nervös, weil ich überhaupt nicht weiß, was mich erwartet", sagt die Baiersbronnerin. "Die Vorbereitung ist voll und ganz aufs Skispringen ausgerichtet. Ich habe zwar einige Kilometer auf Langlaufski eingestreut, insgesamt hatte ich im Winter aber wenig Zeit dafür. Es wird spannend sein zu sehen, ob tatsächlich eine reelle Chance für mich besteht, da anzugreifen. Das ist jetzt alles relativ offen."