Goldmedaillengewinnerin Svenja Würth. Foto: Hildenbrand

Nordische Ski-WM: Baiersbronner Skispringerin mit dem Mixedteam Weltmeisterin in Lahti. Der ganz große Traum.

Ein Traum ist am Samstag auf der Normalschanze in Lahti wahr geworden. Beim Sieg der deutschen Mixed-Skispringermannschaft hat Svenja Würth die erste WM-Goldmedaille bei den Aktiven für den SV Baiersbronn geholt.

"Ich musste schon noch einmal nachfragen, als mir Svenja am Samstag Mittag mitgeteilt hat, dass sie von den Trainern tatsächlich in der deutschen Mannschaft aufgestellt wird", so ihr Heimcoach Christoph Klumpp.

Schon Teameinsatz eine Überraschung

Schon da war klar, dass das DSV-Viererteam nach dem Verlauf der Einzelwettbewerbe beste Chancen zumindest auf einen Podestplatz haben würde. "Aber dass es dann so deutlich die Goldmedaille würde, hätte ich dann doch nicht gedacht", so Christoph Klumpp.

Vor allem die größere mentale Stärke habe eine entscheidende Rolle bei den Fortschritten in diesem Winter gespielt, hat der Trainer beobachtet. Bei den beiden Wettkampfsprüngen auf starke 95 und 95 m überzeugte sie zudem mit viel Dynamik beim Absprung am Tisch. Ihre hohe Flugkurve machte allerdings bei den Landungen jeweils Probleme. "Da habe ich einige Punkte liegen lassen. Ich kann es jetzt noch gar nicht richtig glauben, was da passiert ist", so die 23-Jährige im ersten Fernsehinterview nach dem WM-Sieg.

Bereits vorher hatte die Baiersbronnerin erstmals in ihrer Karriere sowohl beim Einzelspringen, als auch vor dem Teamwettbewerb richtig im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden. In einem Beitrag vor dem Springen sind alle vier deutschen Starter vorgestellt worden, von denen anschließend vor allem Weltmeisterin Carina Vogt als Startspringerin (98 und 95 m bei schlechten Windbedingungen) eine herausragende Leistung zeigte. Doch auch Markus Eisenbichler (95,5/99,5 m) und Andreas Wellinger (99/98 m) überzeugten in einem deutschen Quartett, das gegenüber der letzten Weltmeisterschaft gleich auf drei Positionen verändert worden war. Am Ende war der Vorsprung von Deutschland (1035,5) gegenüber den weiteren Medaillengewinnern Österreich (999,3) und Japan (979,7) ungefährdet.

Stolzer Vorsitzender

"Jetzt werden wir uns für Svenja natürlich etwas einfallen lassen", kündigte unmittelbar nach dem gestrigen Wettbewerb der Vorsitzende des SV Baiersbronn, Stefan Mirus, an. Er sei schon stolz auf die sehr gute Platzierung als Sechste beim Einzelwettbewerb und nach der Nachricht vom Einsatz mit der Mannschaft gewesen, die von der in Lahti anwesenden Fangruppe des Vereins weitergegeben wurde.

"Und jetzt auch noch der WM-Sieg. Man darf aber auch die gute Leistung von Manuel Faißt im Kombinationsrennen nicht vergessen.", richtete Stefan Mirus auch den Blick auf den zweiten Baiersbronner Starter.

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