Mit Haltung: David Siegel möchte nach seiner Verletzungspause wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Und da möglichst weit vorne. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Skispringen: David Siegel bei DM mit zwei unterschiedlichen Sprüngen auf Platz 18

Mit der Deutschen Meisterschaft in Oberwiesenthal haben die Skispringer die Sommersaison quasi beendet. Im Einzelspringen am Mittwoch mischte auch der Dürrenmettstetter David Siegel wieder mit – das Ergebnis war allerdings durchwachsen.

"Ich war selber nicht dabei, aber es waren wohl zwei unterschiedliche Sprünge", sagt Siegels Heimtrainer Christoph Klumpp. Die Wetterbedingungen waren dabei nicht optimal, stark windig ist es gewesen. Die Böen haben über die Tage derart zugenommen, dass das Mannschaftsspringen am Donnerstag gleich komplett abgesagt werden musste. David Siegel kam im ersten Sprung auf eine Weite von 73,5 Metern, im zweiten lief es dann wesentlich besser, da knackte der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Springer die 100 Meter-Marke und sprang auf 100,5 Meter, am Ende wurde er 18. Souveräner und ungefährdeter Meister wurde erwartungsgemäß Andreas Wellinger (105,5 und 106,5 Meter) vor Karl Geiger (102 und 99,5 Meter) sowie dem Dritten Fabian Seidl (98,5 und 100,5 Meter).

Was Klumpp trotzdem aus den Ergebnissen Siegels zu lesen vermag: "Es zeigt einerseits, dass David noch keine zwei gleichmäßigen Sprüngen hinkriegt, da fehlt es ihm etwas an Erfahrung. Es ist in dieser Saison nach Klingenthal und im rumänischen Râsnov aber auch erst sein drittes Wettkampfwochenende gewesen." Was Klumpp aber noch zuversichtlicher stimmt ist, "dass David mit dem Sprung über die 100 Meter zeigt, dass er vorne mitmischen kann. Er ist auf einem guten Weg". Sein Ziel sei ganz klar, sich wieder in die Mannschaft reinzuspringen, "er will unbedingt in den Weltcup rein". Laut Klumpp müsse er dafür aber noch einiges tun, gleichwohl gebe Siegel sich ehrgeizig und der Trainer prophezeit: "Er wird wieder zurückkommen."

Für seinen Bruder Jonathan, der jüngst in die Wohnung zu seinem Bruder in Neustadt/Schwarzwald eingezogen ist, war indes überhaupt nichts zu holen. Er wurde aufgrund seines nicht genau passenden Anzugs disqualifiziert. "Das gibt es immer wieder mal. Der Springer muss eine genaue Passform haben. Vielleicht haben wir einen kleinen Fehler bei der Gewichtsreduktion gemacht. Das ist natürlich schade, aber Jonathan ist genauso wie sein Bruder weiter fokussiert. Nach einer schwierigen Phase ist er hoch motiviert", sagt Klumpp.

Jonathan Siegel lief längere Zeit seiner Form hinterher, er selber wisse genau, dass er an einigen kleinen Baustellen arbeiten muss. Vor allem was das Technische angeht, gebe es Verbesserungsbedarf. "Allerdings", ergänzt Klumpp, "das, was dabei aktuell dann rauskommt, ist schon mal gut."

In den kommenden vier Wochen steht für die beiden nun die Sommertrainingsphase an, in den ersten zwei Novemberwochen ist hinsichtlich des Springens dann Pause für die Athleten. Gearbeitet an sich wird aber weiter, in der Zeit wird nämlich an der Athletik der beiden gefeilt, "und dann geht es los, den Schnee zu suchen, wir hoffen auf einen frühen Winter", sagt Klumpp abschließend.