Sandra Ringwald ist auf den Punkt fit. Foto: Schmidt

Langlauf: Schonacherin zählt bei WM im Sprint zum erweiterten Kreis der Favoriten. 

Dass sie sich einmal über einen zweiten Platz bei einem Weltcup ärgert, damit hätte Sandra Ringwald vor wenigen Wochen niemals gerechnet. Doch rechtzeitig zur WM in Seefeld ist die Langläuferin des ST Schonach-Rohrhardsberg in der absoluten Weltelite angekommen.

Sandra Ringwald sprintete am Samstag im Finale allen davon, doch am Ende fehlte die Winzigkeit von elf Hundertstel zum ersten Sieg im Langlauf-Weltcup: Mit Platz zwei hat die 28-Jährige in Cogne dennoch ihren ersten Podestplatz – und damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Laufbahn – eingefahren. "Die vergangenen Wochen liefen wirklich immer besser. Der Sprung aufs Podest war super cool. Für mich und auch für das ganze Team", hatte Ringwald die erste Enttäuschung über die verpasste Sieg-Premiere schnell verdaut.

Klar – bei der WM-Generalprobe in Italien fehlten einige der Top-Langläuferinnen. Dennoch zählt die Schonacherin am Donnerstag in Seefeld zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen. "Ich bin gerade gut drauf, aber sehe mich nicht in der Favoritenrolle und versuche, mir keinen Druck zu machen", ist die 28-Jährige froh, dass es im Freistil – und nicht in der klassischen Technik – zunächst darum geht, die Qualifikation zu überstehen. Dies sollte für die Gesamtsiebte des Sprint-Weltcups nach den jüngsten Leistungen eine Selbstverständlichkeit sein. "Meine Formkurve hat sich immer mehr gesteigert. Da machen die Wettkämpfe auch gleich viel mehr Spaß", blickt Ringwald mit großer Zuversicht auf die Zeit in Seefeld.

Zuversicht und Optimismus ja, Druck nein. So will Ringwald die Weltmeisterschaft angehen. "Es ist eine gute Platzierung drin, aber im Sprint ist alles möglich. Ich werde es nicht von einem Erreichen des Viertelfinales, des Halbfinales oder des Finales abhängig machen, ob ich zufrieden bin oder nicht", geht es für die Schonacherin vielmehr darum, zum richtigen Zeitpunkt ihre bestmögliche Leistung abzurufen. Allerdings weiß auch Ringwald, dass der Freistilsprint ihre größte Chance ist, bei der WM für Furore zu sorgen.

Saisonstart verläuft nicht nach Plan

Dabei war es zu Beginn des Winters, trotz der frühzeitigen Qualifikation für Seefeld, überhaupt nicht in ihrer Lieblingsdisziplin gelaufen. Ränge zwischen 20 und 30 stellten die Olympia-Teilnehmerin von Pyeongchang nicht zufrieden. "Im Dezember war es teilweise sehr hart für mich, weil im Sprint einfach gar nichts ging. Dafür waren die Distanzrennen nicht schlecht, aber in meiner Paradedisziplin ist es einfach nicht gelaufen", stieg ihre Formkurve erst Mitte Januar wieder an. "Dann lief es besser. Und jetzt muss ich sagen, dass die Form passend zur WM zurückgekommen ist. Darüber freue ich mich", möchte Sandra Ringwald mit einer guten Leistung im Sprint auch Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben sammeln.

Danach stehen noch der Team-Sprint (Sonntag, 24. Februar) und die Staffel (Donnerstag, 28. Februar) auf dem Plan. "Eventuell bestreite ich auch noch das Einzel über die 10 Kilometer und den 30 Kilometer-Lauf am Ende der WM", fühlt sich Sandra Ringwald auch für diese Aufgaben gerüstet.