Jana Fischer geht in Pyeonchang auf Medaillenjagd. Foto: Kraus

Snowboardcross: In Kürze geht es nach Südkorea. Bräunlingerin startet bei Heimweltcup auf dem Feldberg.

Lässig, modern und stylisch: Snowboardcrosserin Jana Fischer kann der deutschen Olympia-Bekleidung für die Winterspiele in Pyeongchang viel abgewinnen. "Besonders das Outfit für die Eröffnungsfeier gefällt mir sehr gut", sagt die Bräunlingerin.

Es war für die 18-Jährige schon ein ganz besonderer Tag, als sie in München die Olympia-Ausrüstung in Empfang nahm. "Ich hätte vor diesem Winter niemals damit gerechnet, bei den Spielen in Südkorea dabei zu sein", realisiert Jana Fischer so langsam, was sie mit zwei Weltcup-Viertelfinal-Teilnahmen geschafft hat. Sie ist – neben Langläuferin Sandra Ringwald – bisher die einzige Wintersportlerin aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die in Pyeongchang am 9. Februar bei der Eröffnungsfeier ins Stadion einmarschieren wird. "Wahnsinn", lacht sie.

Doch bevor Jana Fischer die rund 50 Teile des DOSB-Outfits in die Koffer packt, stehen für die 18-Jährige noch einige Rennen auf dem Plan. Bereits von Freitag an geht es im türkischen Erzurum wieder um wichtige Weltcup-Punkte. "Mein Ziel ist es, einmal das Viertelfinale zu überstehen. Ich mache mir aber keinen Druck", stellt die Schülerin des Oberstorfer Skiinternats klar. Eine Woche später will sich die für den SC Löffingen startende Bräunlingerin dann im bulgarischen Bansko den Feinschliff für die olympische Generalprobe holen.

Dass diese ausgerechnet am heimischen Feldberg steigt, findet Fischer "genial". Klar, dass Fischer dann auch das Aushängeschild des Veranstalters sein wird. "Ich lasse einfach alles auf mich zukommen", setzt sich die 23. des Gesamtweltcups auch unterhalb des höchsten Schwarzwald-Gipfels nicht unter Druck. "Aber natürlich möchte ich möglichst weit kommen. Ich freue mich einfach, dass viele Freunde und meine Familie mich anfeuern werden", ist Fischer gespannt auf die Heimrennen.

Apropos Familie. Falls alles klappt, sind in Pyeongchang auch ihre Mutter und ihre Großeltern dabei, wenn Fischer am Freitag, 16. Februar, ihre olympische Premiere im Pheonix Snow Park feiern wird. "Ich war noch nie in Südkorea und lasse mich überraschen, was mich erwartet", möchte die Bräunlingerin nach den Weltcup-Plätzen 16, 18 und 16 mit einer Mischung aus Lockerheit, Vorfreude und Angriffslust die olympische Premiere angehen. "Ich will auf jeden Fall die Qualifikation überstehen. Und dann sieht man in den Heats weiter", weiß Fischer, dass in den Rennen Frau-gegen-Frau vieles passieren kann.

"Sicher ist, dass ich mir nach meinem Wettbewerb noch andere Sportarten anschauen werde. Ich bin einfach extrem gespannt, wie das ganze Umfeld bei Olympischen Spielen ist", betont die 18-Jährige.

Doch in Pyeongchang wird Jana Fischer nicht nur Snowboard, Sport-Outfit und die Kleidung für die Eröffnungsfeier dabei haben, sondern auch einige Schulbücher werden den Weg in die 43 000-Einwohnerstadt – rund 130 Kilometer östlich der Hauptstadt Seoul – finden. In diesem Jahr steht noch das Abitur an. "Das wird schon klappen. Ich bringe Schule und Sport eigentlich sehr gut unter einen Hut. Dabei unterstützt mich das Sportinternat sehr", ist die Bräunlingerin zuversichtlich, dass sie im Sommer nach der olympischen auch die schulische Reifeprüfung unter Dach und Fach hat.

Info

Snowboardcross

Beim Snowboardcross – auch Boardercross oder SBX genannt – bewältigen mehrere Frauen oder Männer gleichzeitig gegeneinander eine Abfahrtsstrecke. In der Regel starten vier Snowboarder gegeneinander, die besten beiden kommen eine Runde weiter. Dabei müssen die Fahrer nach dem gleichzeitigen Start Schanzen, Kurven oder Senken überwinden – und dabei stets die Mitstreiter im Blick haben.

Waghalsige Überholmanöver sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. "Da werden schon einmal die Ellenbogen ausgeteilt", sieht Jana Fischer die körperliche Fitness als sehr wichtig an, um mit den besten Läuferinnen der Welt mitzuhalten. Kollisionen zwischen den Rennfahrern sind also nicht ungewöhnlich. Snowboardcross ist seit den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin im olympischen Programm.