Lukas Krauss beim sommerlichen Balance-Training auf der Slackline. Foto: Krauss

Ski alpin: Weshalb der junge Schwenninger den Winter 2019/20 nie vergessen wird. Blick geht nach vorne.

Als Michael Antwerpes im November 2019 den Sportler des Jahres von Villingen-Schwenningen nach den Zielen für den Winter fragte, musste Lukas Krauss nicht lange überlegen. Er wolle in Deutschland vorne mit dabei sein und das eine oder andere Rennen auf baden-württembergischer und nationaler Ebene gewinnen. Der junge Schwenninger hat – rückblickend auf die Saison – Wort gehalten. Trotz der Corona-Krise, des Saison-Abbruchs und einer zwischenzeitlichen Verletzung.

Gleich wichtige Punkte

Den Auftakt des Deutschen Schülercups (DSC) der U16 bildete im vergangenen Juli ein Konditionswettkampf. Lukas Krauss musste sich dabei gegen den älteren Jahrgang behaupten. Der Schwenninger holte mit Platz neun – damit war er der beste Vertreter seines Jahrgangs – wichtige Punkte für die Gesamtwertung.

Der erste Sieg

Die ersten DSC-Rennen auf Schnee fanden noch vor Weihnachten im Zillertal statt. Nach einem ausgezeichneten vierten Rang im Slalom erreichte Lukas Krauss im Riesenslalom das begehrte oberste Podest.

Der schmale Grat

Gestärkt durch weitere drei Siege bei baden-württembergischen Rennen folgte das nächste DSC-Rennwochenende im Berchtesgadener Land. Nach einem Sturz im Riesenslalom sowie einer Disqualifikation im Slalom spürte der junge Rennläufer des SSC Schwenningen den schmalen Grat zwischen Erfolg und Ausfall.

Stark in Bad Wiessee

Wesentlich besser lief es dafür bei den beiden Slaloms in Bad Wiessee. Taktisch hervorragend fahrend erzielte Krauss zwei zweite Plätze. Der Schwenninger übernahm damit auch wieder die Führung in der DSC-Gesamtwertung. Die nächste Station war Oberjoch im Allgäu. Auf der selektiven Europacup-Piste verpasste der Schüler des Deutenberg-Gymnasiums am ersten Renntag das Siegertreppchen mit Rang vier nur knapp. Am Folgetag lief es noch besser. Lohn war der Silberrang.

Bestnoten

Er gänzend zu den DSC-Rennen wurde jeweils noch eine Techniküberprüfung durchgeführt. Dabei waren die jungen Skirennläufer an fünf Wertungstagen bei insgesamt 14 rennlaufbezogenen Aufgaben gefordert. Lukas Krauss erreichte dabei durchweg sehr gute Bewertungsnoten. Der Schwenninger entschied diese Wertung mit einem recht deutlichen Vorsprung für sich.

Schlüsselbeinbruch

So durfte sich der Schwenninger auch bei den beiden Super-G-Rennen die gelbe Startnummer des Gesamtführenden überziehen. Krauss startete optimistisch in den Renntag, hatte er doch die Trainingsfahrt am Vortag auf der Weltcup-Strecke in Garmisch-Partenkirchen mit der Bestzeit beendet. Doch der Renntag endete im Krankenhaus. Lukas Krauss war bei der Zufahrt zum Lift unglücklich gestürzt. Das Schlüsselbein war gebrochen.

Auf dem Podest

Das letzte angesetzte DSC-Rennwochenende fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Am Ende sprang für den Schwenninger der starke zweite Platz in der Gesamtwertung des Deutschen Schülercups heraus.

Am Hahnenkamm

Weitere Höhepunkte waren Nominierungen für die internationalen Rennen am Hahnenkamm (Kitzbühel) und zum Alpencup. Krauss erzielte dabei Platzierungen im Mittelfeld, hatte sich bei dichtem Leistungsniveau jedoch vorwiegend mit Sportlern des älteren Jahrgangs gemessen.

Vorbereitung läuft

Aufgrund der Corona-Pandemie fielen zudem die Rennen zur deutschen Schülermeisterschaft sowie zwei weitere internationale Rennen zum Saisonabschluss aus. Auch Materialtests konnten im Frühjahr nicht mehr durchgeführt werden. Die Vorbereitung auf die neue Rennsaison ist jedoch bereits mit individuellem Training für Kondition, Balance und Koordination voll im Gange. Krauss und die weiteren Mitglieder des Landeskaders warten nun gespannt auf die Freigabe zum Schneetraining auf den Alpengletschern.