Fabian Rießle (Nordische Kombination) feierte in Seefeld seinen ersten Weltmeistertitel bei den Aktiven. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Wintersportler der Region bringen Medaillen und starke Platzierungen von den Saisonhöhepunkten mit.

Dass die Wintersportzentren des Schwarzwalds regelmäßig Top-Athleten hervorbringen, ist kein Geheimnis. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Wer in dieser Saison bislang was erreicht hat? Wir haben die Antworten.

Fabian Rießle (Nordische Kombination). Sechs dritte Plätze und ein zweiter Rang im Einzel, dazu einmal ganz oben auf dem Treppchen mit dem Team und noch einmal Dritter: Fabian Rießle sammelt auch in dieser Saison die Podestplätze im Weltcup der nordischen Kombinierer. Der Athlet der SZ Breitnau peilte aber vor allem eines an: die WM in Seefeld (Österreich), die am 20. Februar begonnen hat - denn bis dahin war der 28-Jährige bei den Aktiven noch ohne WM-Einzel-Medaille. Die Betonung liegt in diesem Fall aber tatsächlich auf dem Wörtchen "war". Gemeinsam mit Eric Frenzel sicherte sich der Schwarzwälder im Team-Sprint die Goldmedaille. Am 28. Februar folgt der zweite WM-Einzelwettbewerb, am 2. März das Teamspringen samt 4x5 km Rennen.

Manuel Faißt (Nordische Kombination). Mit Rang fünf zum Winterauftakt der nordischen Kombinierer in Ruka (Finnland) ließ der Baiersbronner Manuel Faißt gleich zu Beginn der Saison aufhorchen. Zuletzt folgten zwei siebte Plätze in Trondheim (Norwegen) und Klingenthal (Sachsen). Es scheint, als sei der 26-Jährige so kurz vor der Weltmeisterschaft in Seefeld in Schwung. Zum Auftakt landete der Baiersbronner auf Platz 14 im Einzel.

Daniela Maier (Skicross). Knapp eineinhalb Jahre musste Daniela Maier (SC Urach) auf ihre zwei Bretter verzichten. Den Knorpelschaden, den sie sich bei einer missglückten Landung am heimischen Feldberg im Februar 2017 zugezogen hatte, setzte sie lange außer Gefecht. Nun aber ist die 22-Jährige zurück im Weltcup-Zirkus. Bei ihrem diesjährigen Höhepunkt, der Weltmeisterschaft der Freestyle-Skifahrer in Park City (USA), landete sie als beste Deutsche auf Rang elf. Zuletzt sicherte sie sich in Sunny Valley (Russland) mit Rang sieben ihr bestes Saisonresultat.

David Ketterer (Ski alpin). Im Wettlauf gegen die Zeit befand sich David Ketterer (SSC Schwenningen) noch vor wenigen Tagen. Er wollte rechtzeitig zur Weltmeisterschaft der alpinen Skifahrer, die vom 4. bis  17. Februar im schwedischen Are stattfand, fit werden. Ein Trainingsunfall samt Syndesmosebandriss hatte ihn ausgerechnet vor den Klassiker-Rennen im Januar außer Gefecht gesetzt. Seine Hoffnung auf einen Einsatz bei der WM zerschlug sich - aber immerhin steht Ketterer inzwischen wieder auf den Slalom-Ski und hat das Training wieder aufgenommen.

Andrea Rothfuss (Ski alpin). Auf so viele Medaillen bei Großereignissen, wie sie Andrea Rothfuss (VSG Mitteltal) gesammelt hat, kann kaum ein Sportler zurückschauen. Die 29-Jährige, der von Geburt an die linke Hand fehlt, hat nicht nur drei Weltmeistertitel, zehnmal Silber und sechs Bronzemedaillen gesammelt – sie sicherte sich 2014 bei den Paralympics in Sotchi auch Gold im Slalom. Hinzu kommen neun Silber- und drei Bronzemedaillen. Im Januar standen für die gebürtige Freudenstädterin die Weltmeisterschaften an. Und auch dieses Mal überzeugte Rothfuss, landete sowohl im Super G als auch in der Abfahrt und im Super Combined auf Platz zwei, im Slalom feierte sie Rang drei.

David Siegel (Skispringen). Kreuzbandriss – Saison beendet. Für David Siegel hätte der Winter keine unglücklichere Wendung nehmen können. Im Teamspringen von Zakopane stürzte der 22-Jährige am 19. Januar nach einem starken Sprung auf 142,5 Meter schwer, zog sich eine komplexe Knieverletzung zu. Dass er mit der deutschen Mannschaft dennoch den ersten Rang belegte, war ein schwacher Trost, denn bis dahin hatte der Baiersbronner mehrfach gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Zuletzt sechs Tage vor seinem Unfall, als Siegel in Val die Fiemme den fünften Platz belegt hatte.

Svenja Würth (Skispringen). Mehr als ein Jahr lang bestritt Svenja Würth keinen Wettkampf. Ein Kreuzbandriss, ausgerechnet beim Heimspringen in Hinterzarten im Dezember 2017, hatte die Baiersbronnerin aus dem Spiel genommen. Jetzt ist sie seit zwei Wochen zurück im Weltcup, tastet sich Schritt für Schritt an die Spitze heran. Bislang stehen für die Baiersbronnerin die Ränge 19, 21, 27 und 31 zu Buche. Für die WM hatte das nicht gereicht - im Weltcup wird sie dennoch bis Saisonende angreifen.

Sandra Ringwald (Langlauf). Tendenz steigend – diese beiden Worte beschreiben die Saison der 28-jährigen Sandra Ringwald (ST Schonach-Rohrhardsberg) derzeit wohl am besten. In Lahti (Finnland) verfehlte sie mit Rang vier im Sprint das Podest um gerade einmal neun Hundertstel. "Sandra ist auf dem richtigen Weg vor der WM. Den ersten Podestplatz brauchen wir bei der Weltmeisterschaft – und nicht beim Weltcup", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder daraufhin der ARD. Und prompt folgte der zweite Platz in Cogne (Italien). Bei der WM verpasste Ringwald den Einzug in den Finallauf - sie wurde Zwölfte. Im Team-Sprint landete sie gemeinsam mit Victoria Carl auf Platz sechs.

Andreas Katz (Langlauf). Er ist Spezialist auf den langen Strecken – und das kann Andreas Katz (SV Baiersbronn) vor allem bei der Tour de Ski immer wieder unter Beweis stellen. In diesem Jahr landete er im Endklassement auf Rang 29. In Otepää (Estland) lief er daraufhin zweimal in die Punkteränge. In Lahti (Finnland) reichte es im Teamsprint sogar für Rang 13. Bei der WM ging er im Skiathlon an den Start und belegte Platz 28.

Jana Fischer (Snowboardcross). Dreimal ist die 19-jährige Bräunlingerin in diesem Winter in die Punkte gefahren – zuletzt bei ihrem Heimweltcup am Feldberg, wo sie erstmals die Qualifikation überstanden und Rang 16 belegt hat. Der nächste Wettbewerb im Weltcup wird erst am 1. und 2. März in Spanien, genauer in Baqueira Beret, stattfinden.

Emma Weiß (Aerials). Ein Traum-Debüt hat die Ebingerin Emma Weiß (Freestyle-Club Zollernalb) bei ihrer ersten Aktiven-Weltmeisterschaft in Park City hingelegt. Als Zwölfte qualifizierte sich die 19-Jährige für den Finaldurchgang, steigerte sich dann noch um einen Rang. Für die Kunstspringer geht es bereits am 16. Februar mit einem Wettkampf in Moskau weiter.  Eine Woche später geht es in die weißrussische Hauptstadt Minsk und schließlich nach Shimao Lotus Mountain (China), wo der Weltcup seinen Abschluss findet.

Janina Hettich (Biathlon). Die Formkurve der gebürtigen Lauterbacherin, die für den SC Schönwald läuft, zeigt stark nach oben. Ende Januar stand Janina Hettich erstmals im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfklasse der Biathleten, auf dem Podest: Im Sprint von Lenzerheide schmückte sich die 22-Jährige mit Bronze, mit der Mixed-Staffel landete sie sogar auf Rang zwei. Die EM in Minsk (Weißrussland) war Hettichs Saisonhöhepunkt - und diesen veredelte sie mit Top-Ten-Platzierungen sowie Silber in der Mixed-Staffel.

Christin Maier (Biathlon). Die Saison der 22-jährigen, für den SC Urach startenden Christin Maier gleicht vielmehr einer Berg- und Talfahrt. Ihre besten Platzierungen erreichte sie in diesem Winter im Verfolger von Ridnaun Mitte Dezember sowie im Supersprint in Obertilliach (Österreich),  wenige Tage vor Weihnachten – beide Male reichte es für Rang elf. Zuletzt wurde sie in Lenzerheide (Schweiz) die 39. (Sprint) und 24. (Verfolger). Der Traum von der EM platzte - doch nach kurzer Enttäuschung greift Christin Maier jetzt wieder an und will mit starken Resultaten im Alpencup überzeugen.