Claudio Haas möchte in der kommenden Woche bei der JWM in Finnland gegen sehr starke Konkurrenz sein Können zeigen. Foto: Romina Egert Foto: Schwarzwälder Bote

Ski nordisch: Zuversichtliche Reise nach Lahti. "Vielleicht spielen wir ja Union Berlin".

Der Schonacher Skispringer Claudio Haas ist mit dem DSV-Team zu den Junioren-Weltmeisterschaften der Ski Nordischen nach Lahti (Finnland geflogen. Ein FIS-Springen an diesem Wochenende vor Ort gilt als Generalprobe für die Titelkämpfe auf der Schanze. Für den 19-Jährigen ist seine zweite Teilnahme an einer JWM in diesem Winter der Höhepunkt vor seinem neuen Kapitel bei den Herren in der kommenden Saison. Den großen Druck macht sich Claudio Haas aber nicht. Wir sprachen mit ihm.

Herr Haas, wie lief denn für Sie der Countdown auf die Junioren-Weltmeisterschaften in den vergangenen zwei Wochen?

Optimal. Wir hatten bei unserem einwöchigen Trainingscamp in Villach noch hevorragenden Bedingungen und konnten viele Sprünge absolvieren. Ich fühle mich körperlich topfit und mental auch frisch. Es kann in Finnland losgehen.

Wie bewerten Sie Ihren bisherigen Winter?

Nach einem guten Dezember folgte für mich ein eher durchwachsener Januar beim Continental-Cup und auch beim Alpen-Cup. Doch diese Schwankungen sind normal in unserem Sport. Es gibt Hochs und Tiefs, man muss dies nur alles gut einstufen.

Es gab während der bisherigen Saison die Trainingsprobleme mit der gesperrten Schanze in Hinterzarten und auch die Trainingsreisen ins Ausland hielten sich aufgrund von Corona in Grenzen. Es gab schon Winter mit besseren Bedingungen.

Das stimmt, aber lamentieren bringt da auch nichts. Ich habe die Zeit dafür genutzt, meine Physis zu verbessern und merke da auch schon Fortschritte. Ich möchte nicht auf die Probleme in den vergangenen Monaten zurückblicken, sondern fokussiere mich nun allein auf die beiden Wettbewerbe in der kommenden Woche.

Im Vorjahr holten sie bei der JWM mit dem deutschen Team in Oberwiesenthal Bronze und erreichten bei ihrer WM-Premiere im Einzel Rang 24. Nun wollen Sie eine Schippe drauflegen?

Natürlich möchte ich im Einzel weiter vorne landen. Aber den großen Druck mache ich mir nicht. Primär wichtig ist für mich, dass in Lahti jeder Sprung passt und ich ein gutes Gefühl habe. Die Konkurrenz ist mit den guten Springern aus Österreich und Slowenien sehr stark.

Und wie sieht es speziell mit der Mannschaft aus?

Das ist – im Vergleich zum Vorjahr – eine ganz andere Konstellation. Damals hatte jeder von uns eine Medaille erwartet. Diesen Druck haben wir nun nicht. Ich bin ja nun auch der Älteste (lacht) in unserem Team. Vielleicht spielen wir in Lahti auch ein wenig Union Berlin.

Wie ist das zu verstehen?

Nun, Union hatte vor dieser Bundesliga-Saison auch kaum jemand auf der Rechnung – und nun spielen sie groß auf. Ein erneuter Medaillengewinn wäre eine tolle Sache, aber wir sind Außenseiter.

Sie genießen meistens immer das Hier und Jetzt. Dennoch schon Gedanken an die Zeit bei den Herren nach dieser Saison?

Nur ein wenig. Nach den Weltmeisterschaften stehen noch zwei, drei Springen an und dann bin ich gespannt auf die neue Kader-Einteilung des DSV. Klar, ich freue mich schon sehr auf mein neues Kapitel bei den Herren, aber zuvor möchte ich die Tage nun in Lahti genießen. Eine Weltmeisterschaft ist immer etwas Besonderes.