Hier werden viele Erinnerungen wach: Das Foto zeigt Hanswilli Pörschmann mit seinen Raritäten, den Gras-Skiern, die er 1968 kaufte und auf denen er bis ins Jahr 1995 stand, um sich fit zu halten. Foto: Siegfried Kouba

Lange ließ er auf sich warten – und auch dieser Tage ist Schnee noch lange nicht reichlich vorhanden. Doch kreative Wintersportfans setzen gerne auch auf Altbewährtes.

Furtwangen - Wer als Ski-Fahrer auf seine Kosten kommen will, weicht mitunter auf Nordic Skates aus. Doch eine neue Erfindung sind diese nicht. Es gab schon beliebte Vorläufer. So besitzt der Furtwanger Hanswilli Pörschmann (Jahrgang 1934) noch Gras-Skier, die er 1968 in Freiburg kaufte.

Ab dem Frühjahr konnte man sich damit auf natürlichen Abhängen bewegen. Mittels einer besonderen Technik fuhr Pörschmann besonders im Herbst als Vorbereitung auf den Winter über Schönwälder "Weidenhänge". Dies waren Wiesen, die bereits abgemäht waren und über deren kurz geschnittenes Gras gut zu fahren war. Damit man so richtig in Schwung kam, wurde kräftig geölt und mit Karacho ging es "ratternd wie verrückt" los. Slalom wie im Schnee wurde möglich.

Kurze Rollski samt Bindung

Die Geräte waren nur rund 65 Zentimeter lang und vier Zentimeter breit. Über eine Schiene lief ein Gurt mit Gleitelementen, ähnlich wie bei Kettenfahrzeugen. Angebracht waren entsprechende Bindungen, in denen normale Skistiefel befestigt werden konnten. Und natürlich brauchte man für Gewichtsausgleich und Stabilisierung Skistöcke. Man glitt nicht über die "Piste", sondern rollte, erinnert sich Pörschmann. Die Gras-Skier wurden auch als "Rollski Alpin" bezeichnet und es gab und gibt vom FIS (Internationaler Skiverband) organisierte Wettkämpfe.