Der Wettkampf in Klingenthal war für Svenja Würth einer zum Abhaken. Das hat sie getan – und zieht viel Positives aus ihren bisherigen Sprüngen in der neuen Saison. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Ski nordisch: Svenja Würth zieht Positives aus ihren ersten Wettkämpfen der neuen Weltcup-Saison

"Schon abgehakt." So kurz und bündig kommentiert Svenja Würth ihren Wettkampf der Vorwoche in Klingenthal (Erzgebirge). Rang 34 Stand am Ende zu Buche – und damit ein Ergebnis, das den eigenen Ansprüchen der 26-jährigen Baiersbronnerin nicht wirklich gerecht wird. Dazu will aber auch eines gesagt sein: Der Wind hatte die Wettkämpfe ein wenig zur Lotterie gemacht. Drei Stunden Verschiebung waren die erste Konsequenz. "Wir waren letztendlich alle überrascht, dass wir überhaupt einen Durchgang durchbekommen haben", sagt Svenja Würth rückblickend. "Es war sicher nicht gefährlich, aber man musste eben das Quäntchen Glück haben, gute Bedingungen zu erwischen." Das war ihr an diesem Tag nicht vergönnt.

Einiges macht Mut

Schon oben an der Schanze hatte sie jede Menge Rückenwind. Dazu habe sich ein kleiner Fehler am Absprung eingeschlichen, erklärt Svenja Würth. "Das ist aber etwas, das man in recht kurzer Zeit wieder in den Griff bekommen kann."

Außerdem konnte sie nicht nur aus den Tagen in Klingenthal, sondern schon in der Vorwoche aus den beiden Wettkämpfen in Lillehammer (Norwegen) viel Positives ziehen. Dort standen am Ende die Plätze 18 und 19. "Gerade in Lillehammer war schon richtig viel Gutes dabei", sagt sie selbst, "da standen im Training und in der Qualifikation auch schon die Plätze drei, sieben und elf. Das zeigt einem dann, dass man nicht so weit weg ist von der Spitze." Sie wisse nun, wo sie steht. "Wenn jetzt dann der Wettkampfrhythmus richtig aufkommt, glaube ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ergebnisse auch folgen."

Kombination im Blick

Direkt nach den Wettkämpfen in Klingenthal stand für die Skispringerinnen ein Lehrgang in Seefeld (Österreich) an – einer der wenigen Orte, an dem gerade überhaupt Schnee zu finden ist. Dort hat die 26-Jährige auch wieder die Langlaufski untergeschnallt. Die Nordische Kombination hat sie weiterhin im Blick. Allerdings wird es wohl eine Planänderung geben. Der Continentalcup (COC), bis zur geplanten Einführung des Weltcups in der kommenden Saison der hochklassigste Wettkampf in der Nordischen Kombination der Frauen, sollte am Wochenende des 14. bis 16. Februar eigentlich in Eisenerz (Österreich) Halt machen. Und genau zu diesem Zeitpunkt haben die Skispringerinnen, bei denen nach den Feiertagen ein Wettkampf den nächsten jagt, eine kurze Pause. Daher wollte Würth ihre Chance nutzen und sich der Konkurrenz für eine erste Standortbestimmung stellen. "Jetzt wurde der Wettkampf allerdings verschoben", erklärt sie – der COC wird erst am 21. bis 23. Februar nach Eisenerz kommen. Daher bleibt noch abzuwarten, welche Lösung im Laufe des Januars gefunden werden kann. Sicher ist aber: Aus den Augen wird Svenja Würth ihr Projekt nicht verlieren.

Weihnachten in der Heimat

Erst einmal steht für die Baiersbronnerin nun sowieso ein wenig Erholung in der Heimat an: Die Feiertage verbringt sie mit Familie und Freunden im Schwarzwald. "Das wird sicherlich gut tun, noch einmal ein bisschen abzuschalten und die Akkus aufzuladen, bevor es dann Schlag auf Schlag geht", sagt sie. Bereits am 6. Januar reist Würth mit den deutschen Skispringerinnen nach Japan. Vom 10. bis 12. Januar geht’s dann zunächst in Sapporo auf der japanischen Nordinsel um Weltcup-Punkte, am darauffolgenden Wochenende machen die Frauen Station auf der Südinsel in Zao.