Andrea Rothfuß gibt wieder Vollgas und ist in die neue Saison gestartet. Foto: Percival Foto: Schwarzwälder Bote

Para-Ski: Andrea Rothfuß feilt zu Saisonbeginn an ihrer Technik

Am späten Donnerstagmittag ist Andrea Rothfuß außer Atem. Dabei hat die Skirennläuferin ihr Streckenpensum im italienischen Prato Nevoso für diesen Tag schon absolviert. Rothfuß ist gerade am Ausradeln und hat Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Denn die deutschen Para-Wintersportler sind bereits vergangenes Wochenende in ihre Weltcupsaison gestartet. Den Auftakt der Alpinen machten sie dabei in Veysonnaz in der Schweiz und überzeugten mit vielen guten Platzierungen, wobei Andrea Rothfuß von der VSG Mitteltal dann doch relativiert. Die Athletin ist in der stehenden Klasse im Super-G ein Mal auf Platz drei und ein Mal auf Platz vier gefahren, dennoch unterliefen der 30-Jährigen immer wieder technische Fehler, die wertvolle Zeit kosteten. Vor allem auf höchstem Niveau werde jeder Fehler sofort bestraft: "Die Weltspitze wird immer dichter. Wenn man einen Lauf hat, der nicht passt, wird man nach hinten durchgereicht", fasste sie zusammen.

Für die nächsten Wettkämpfe erhoffte sich denn auch Bundestrainer Justus Wolf, dass die vierfache Paralympics-Teilnehmerin wieder zurück zu ihrer Normalform findet. Seit Mittwoch ist Rothfuß nun in Prato Nevoso in Italien unterwegs, "und zugegeben, die Bilanz nimmt sich etwas durchwachsen aus", sagt sie und ist mit ihren Plätzen vier und fünf von Mittwoch und gestern nicht wirklich zufrieden.

Und das hängt nicht nur mit der Disziplin Slalom zusammen, die in Italien abgerufen wurde, denn Slalom "ist so gar nicht meine Lieblingsdisziplin". Deshalb seien die Resultate so zu erwarten gewesen – das ganze zudem vor dem Hintergrund, dass eine neue, junge Generation nachrückt, das hatte Rothfuß schon vor Saisonbeginn vorausgesehen: "Die fahren uns älteren Semestern ordentlich um die Ohren."

Andrea Rothfuß bleibt dabei nur, an der eigenen Stärken zu feilen, momentan hapere es an der Technik, da sei noch Luft nach oben. Rothfuß stellt bei sich selber fest, dass sie vor allem noch mehr Sicherheit gewinnen und das Anfahren an die Tore verbessern müsse. "So wie ich da momentan draufziehe, rutsche ich mehr um die Kurve statt auf der Kante zu gleiten", sagt sie. Pro Tor koste das dann mitunter ein bis zwei Zehntel, "bei 40 Toren summiert sich das natürlich und man befindet sich schnell im Sekundenbereich was den Abstand zur Spitze betrifft".

Am heutigen Donnerstag ist Andrea Rothfuß ein weiteres Mal in der Slalomdisziplin gefordert, vom 21. bis 24. Januar geht es dann nach Kranjska Gora in Slowenien auf die Weltcupstrecke, "die nicht ganz einfach ist". Aber Rothfuß kennt die Strecke gut und ist zuversichtlich, dass die Formkurve schon bald wieder nach oben zeigt.