Balance und Kraft – Ski-Freestylerin Emma Weiß bereitet sich auf ihre Rückkehr auf die Sprungschanzen vor. Foto: Weiß Foto: Schwarzwälder Bote

Ski Freestyle: Emma Weiß arbeitet an ihrem Comeback

Auf dem Höhenflug war Emma Weiß im Winter 2018/19. Die Ski-Kunstspringerin vom Freestyle-Club Zollernalb trumpfte als Elfte bei der Weltmeisterschaft in Park City/USA und nur wenig später mit Platz fünf bei der Universiade in Krasnojarsk/Russland auf. Doch nach ihrer bislang erfolgreichsten Saison, bremste die 20-jährige Ebingerin im Oktober eine schwere Verletzung aus. In der ersten Schnee-Trainingsphase brach sie sich bei einer Landung den linken Oberarm. Nun schuftet sie für ihr Comeback. Im März möchte sie wieder auf die Schanzen klettern, um sich den Schliff für die Junioren-Weltmeisterschaften der Freestyler im italienischen Chiesa in Valmalenco zu holen und dort Anfang am April um die Medaillen mitzuspringen.

Die Saison hatte vielversprechend begonnen. "Wir haben viel an den Basics und penibel an den Details gearbeitet. Ich habe so viele Sprünge von der Wasserschanze gemacht, wie nie zuvor", sagt Emma Weiß. 603 Einfach- und 483 Doppelsprünge waren es in Mettmentstetten/Schweiz. "Insgesamt bin ich 72 171 Stufen" nach oben gelaufen", sagt Emma Weiß und lacht, um dann wieder ernst zu werden. "Ich habe mich deutlich verbessert, hatte ein gutes Gefühl und große Erwartungen, was den Winter anbelangt." Ein weiteres Plus – Emma Weiß wurde ins Top-Team Future der Deutschen Sporthilfe aufgenommen und genießt inzwischen eine entsprechende finanzielle Förderung.

Doch dann der Rückschlag. In der dritten von vier Trainingswochen im Schnee Saas-Fee passierte es. Sie fuhr los, und versuchte sich am Doppelsalto. "Es war ein brutal guter Sprung, aber ich bin zu klein geblieben, und mein Coach hat mir nicht das entsprechende Kommando gegeben. Es sind viele miese Dinge zusammengekommen." Emma Weiß landete den Sprung, allerdings stauchte es sie dabei derart zusammen, dass sie sich den linken Oberarm brach. Eine Operation war unumgänglich. Seither stabilisieren ein langer Nagel und vier Schrauben den Knochen. Vier Wochen lang durfte sie den Arm nur passiv bewegen, anschließend mit 2,5 Kilogramm belasten ehe sie in den Comeback-Modus umschalten konnte. Ballett-Training und drei Trampolin-Einheiten pro Woche, Ski-Technik mit ihrem Vater Armin Weiß, dazu Athletikübungen, um die Muskulatur aufzubauen. Ob sie in dieser Saison noch einmal von einer Schanze springen würde, aber war lange Zeit fraglich.

Ende Januar erhielt Emma Weiß vom Arzt grünes Licht – am 14. und 15. März will sie in Airolo wieder in die Trainingsgruppe einsteigen. Denn ein großes Ziel hat sie in diesem Jahr noch. "Es ist für mich die letzte Gelegenheit, an einer Junioren-WM teilzunehmen. Das ist ein großer Anreiz, Gas zu geben."