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Biathlon: "Habe ein sehr gutes Gefühl". Starke Form in eineroptimalen Vorbereitung gezeigt. Letzter Feinschliff nun im Norden Finnlands

Am Samstag fliegt Janina Hettich (SC Schönwald/Lauterbach) zum letzten Teil ihrer Saisonvorbereitung in den Norden Finnlands. Die Biathlon-Weltcup-Saison wird am 27. November im finnischen Kontiolahti eröffnet.

Die vergangenen Tage verbrachte Janina Hettich noch einmal in Ruhe daheim im heimischen Lauterbach. Etwas Training, viel Regenerieren und auch einmal ein gutes Buch lesen – die vergangenen fünf Monate der Saisonvorbereitung waren schließlich sehr intensiv und umfangreich.

Freiwillige Quarantäne

Doch in Lauterbach war es diesmal anders als sonst. Freiwillig begab sich Janina Hettich in Quarantäne, war nur zum Training mal draußen. Dies war aber nicht allein damit begründet, dass das kleine Örtchen bei Schramberg in den vergangenen Tagen mit 30 Neuinfektionen zu einem Hotspot wurde.

"Meine freiwillige Quarantäne hatte damit nichts zu tun, diese war vorher schon geplant", berichtet sie. Ihre Mutter kaufte für sie ein. "Natürlich hätte ich mich gerne auch einmal noch mit Freunden getroffen, aber dies geht logischerweise in diesen Zeiten nicht."

Am Samstag wird die 24-Jährige mit dem deutschen Weltcup-Team zum letzten Teil der Saisonvorbereitung in den Norden Finnlands fliegen. Mit ihren Teamkolleginnen zusammen bezieht sie dann ein kleines Appartment im Hüttendorf von Muonio. Es herrschen dort aktuell gute Trainingsbedigungen in der Kunstschneespur.

Ab 27. November läuft dann der erste Weltcup in der neuen Saison – traditionell im finischen Kontiolahti. Janina Hettich freut sich riesig auf ihre zweite Weltcup-Saison. "Ich habe momentan ein sehr gutes Gefühl, da die Vorbereitung für mich in den vergangenen Monaten nahezu optimal lief. Ich blieb von Verletzungen und Krankheiten verschont und konnte mit den Trainern genau meinen Plan erfüllen, wir wir es vorhatten."

In der Vorbereitung auf den Winter auf dem richtigen Weg

Ein wichtiger Eckpunkt war für die Lauterbacherin natürlich Freitag, der 4. September im sächsischen Altenberg. Sie gewann erstmals (im Einzel) einen deutschen Titel, hatte sich in einem spannenden Zweikampf mit der Winterbergerin Maren Hammerschmidt mit nur einem Fehlschuss durchgesetzt.

"Es war einfach ein perfekter Tag für mich. Sehr habe ich mich auch darüber gefreut, dass es beim Schießen so gut für mich lief. Dies hat mir bestätigt, dass ich in der Vorbereitung auf den Winter auf dem richtigen Weg bin", blickt sie zurück. Bronze gab es in Altenberg für die Schwarzwälderin noch im Verfolgungsrennen sowie Platz vier im Sprint.

Eine Woche Ausspannen war für sie dann erst einmal angesagt. Janina Hettich genoss den Spätsommer auf der Ferieninsel Rhodos, auf der in diesen kritschen Zeiten damals natürlich sehr wenig los war. "Ich konnte dort perfekt abschalten."

In den vergangenen Wochen steigerte sie – wie geplant – ihr Trainingspensum noch einmal. Vor allem in Davos wurde sehr hart trainiert. Die Leistungstests zuletzt fielen sehr positiv aus. Im finnischen Muonio wird die Intensität und der Umfang im Training wieder heruntergefahren. Es geht um den letzten Feinschliff vor den ersten Weltcup-Wettbewerben.

Ihre erste "richtige" Weltcup-Saison 2020/21 schloss Janina Hettich in der Gesamtwertung auf dem 66. Rang ab. Sie blickt noch einmal zurück auf den vergangenen Winter: "Es gab einige Lernprozesse für mich. Aber ich hoffe sehr, dass ich die Erfahrungen daraus nun erfolgreich umsetzen kann. Mein Ziel ist es, dass ich in diesem Winter in die Top 20 im Weltcup hineinstoßen kann."

Eines der Hauptziele in der neuen Saison ist für sie auch die WM Mitte Februar im slowenischen Pokljuka. Wenn der kommende Winter für Janina Hettich so läuft wie der Sommer, dann wird sie viel Grund zur Freude haben.