An der starken Laufleistung lag es nicht, dass Janina Hettich im Sprintrennen weit hinten landete.Foto: Kaupp Foto: Schwarzwälder Bote

Biathlon: Fünf Schießfehler werfen Lauterbacherin im letzten Sprintrennen zurück

Wie bei nahezu allen Sportarten wird auch die Biathlonweltcupsaison vorzeitig abgebrochen. Bereits seit einigen Tagen war klar, dass das ansonsten so prestigeträchtige Saisonfinale am Holmenkollen in Oslo/Norwegen nicht mehr stattfinden wird.

Noch absolviert wurde das Sprintrennen über 7,5km mit zwei Schießeinlagen im finnischen Kontiolathi. Auch in Finnland musste das Rennen unter Ausschluss der Fans an der Strecke ausgetragen werden. Die Lauterbacher Biathletin Janina Hettich tat sich an diesem Tag läuferisch schwerer als sonst und erreichte mit einem Rückstand von 0:41 Minute den Schießstand zum Liegendschießen. Dort hatte sie etwas Pech, denn beim einzigen Fehler, einem Randtreffer, wackelte die Scheibe zwar, fiel jedoch nicht. Auch in der zweiten Laufrunde büßte sie zahlreiche Sekunden ein, so dass der Rückstand bereits vor dem letzten Schießen auf 1:53 Minute angewachsen war.

Obwohl die Trainingsleistungen im Schießen immer wieder sehr ansprechend waren, konnte Sie ihre derzeitige Schwachstelle, das Stehendschießen, nicht überwinden. Vier Fehlschüsse, verbunden mit vier weiteren Strafrunden warfen die Läuferin des SC Schönwald aussichtslos zurück. Natürlich gab die 23-Jährige damit das Rennen nicht auf, da jedoch der Wettbewerb auch läuferisch an diesem Tag schwer war, bestand keine Aussicht mehr, wenigstens die Top 60 für den Verfolger zu erreichen. Mit gut vier Minuten Rückstand bei fünf Fehlern im Schießen endete für Janina Hettich mit diesem Rennen die Weltcupsaison 2019/20 auf dem für sie enttäuschenden 86. Platz.

In überragender Form zeigten sich zum Abschluss der Saison nochmals die deutschen Top-Biathletinnen. Nach ihrem Sieg mit nur einem Fehlschuss sicherte sich Denise Herrmann sogar den Sprintweltcup und damit die sogenannte "kleine Kristallkugel". Herausragend präsentierte sich auf Platz 2 (1 Fehler/ + 0:20 Minute) Franziska Preuss, die auch in der Loipe voll überzeugte. Ihre beste Saisonplatzierung mit Rang 12 lieferte ohne Fehler Karolin Horchler (+ 1:00 Minute) ab. Wie Janina Hettich konnte sich die 23-jährige Debütantin Stefanie Scheerer mit Platz 62 (3 Fehler/+ 2:34 Minute) nicht für den Verfolger qualifizieren.

Direkt nach dem Rennen war noch offen, ob wegen der Corona-Pandemie der Verfolger am Samstag und die beiden Mixed-Staffeln am Sonntag überhaupt noch gelaufen werden.

Janina Hettich darf sich nun, nach einer Saison, bei der sie erfreulicherweise überwiegend im Weltcup laufen durfte, auf eine Ruhepause freuen. Nach guten Rennen zu Saisonbeginn im IBU-Cup, konnte sie bereits vor Weihnachten in den Weltcup einsteigen und dort zahlreiche Wettbewerbe bestreiten.

Sie überzeugte läuferisch in fast allen Wettbewerben, konnte jedoch im Gegensatz dazu ihre tollen Trainingsleistungen am Schießstand meist nicht umsetzen und "verspielte" dadurch immer wieder mögliche sehr gute Platzierungen. Die Schwächen am Schießstand will die 23-Jährigen bis zur nächsten Saison abstellen, um sich dann erneut im Weltcup beweisen zu können.