Wer gewinnt den Gesamt-Weltcup: Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek... Foto: Schwarzwälder-Bote

Kombination: Schonach: Frenzel und Rydzek im Provisorischen Wertungsdurchgang stark

Heute und morgen geht es in Schonach rund. Die Weltelite der Kombinierer macht Station und ermittelt beim großen und spannungsgeladenen Saisonfinale den Sieger im Gesamtweltcup.

Trotz grüner Landschaft haben es die Schonacher Organisatoren geschafft, eine bestens zu springende Langenwaldschanze zu präparieren. Auch die Laufstrecke im Wittenbachtal befand sich gestern in bestem Zustand.

"Ich hoffe, dass es einen fairen und regulären Wettkampf gibt", hatte Hermann Weinbuch schon im Vorfeld erklärt. Gestern konnte sich der Bundestrainer ein Bild von den Gegebenheiten machen, und seine Züge wirkten durchaus entspannt. Lediglich der angekündigte Wind bereitete ihm und den Organisatoren etwas Bauchweh. Zumindest gestern blieb dieser jedoch weitgehend aus, sodass zwei Trainingssprünge und ein Provisorischer Wertungsdurchgang über die Bühne gehen konnten. Sollte heute das Wetter nicht mitspielen und ein Springen unmöglich sein, würde selbiger als Basis für den Langlauf dienen. Durchatmen also – der heutige Wettkampf um den Schwarzwaldpokal steht somit.

Schon am Morgen war bei einer Mannschaftsführersitzung beschlossen worden, am Sonntag ebenfalls auf das klassische Format zurückzugreifen. Ein Sprung und ein 10-km-Lauf stehen dann auf dem Plan. Ursprünglich hätten es zum Saisonabschluss zwei Sprünge und ein 15-er sein sollen. Dieses Risko wollte man angesichts des verkürzten Kurses im Wittenbachtal aber nicht eingehen.

"Kompliment an die Schonacher. Was die auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend", lobte Weinbuch gestern an der Schanze, ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass es Wettkämpfe "auf der letzten Rille" geben wird. Dabei fällt die Entscheidung, wer die Kristallkugel des Gesamt-Weltcupsiegers mit nach Hause nehmen darf: Eric Frenzel (Oberwiesenthal) oder Johannes Rydzek (Oberstdorf?

Die beiden im Weltcup Kopf an Kopf Führenden kamen gestern mit der Langenwaldschanze gut zurecht. Frenzel, mit 14 Punkten Vorsprung an der Spitze liegend, stand 105 Meter. Sein schärfster Verfolger Rydzek kam auf 104 Meter. Und auch der im Tableau auf Rang drei liegende Lokalmatador Fabian Rießle (SZ Breitnau) hatte nach seinen 99 Metern bei schlechteren Bedingungen keinen Grund zur Klage (siehe auch nebenstehenden Artikel). In der provisorischen Wertung bedeutete das für Frenzel Platz zwei (Rückstand drei Sekunden) hinter dem Japaner Akito Watabe (105), für Rießle Position vier (0:18 zurück) und Rydzek Platz sechs (0:22). Stark auch der Auftritt des Baiersbronners Manuel Faißt, der mit 101 Metern (0:16 zurück) glänzender Dritter wurde.

Das Führungsduo gab sich vor dem Showdown entspannt, von persönlichen Spannungen keine Spur. "Wir sind Profis und Teamkollegen. Da gibt es keine Probleme. Im Wettkampf versucht natürlich jeder zu gewinnen", sagt Rydzek. Frenzel bestägt die Sichtweise: "Rivalität im Wettkampf ist normal, aber das hat keinen Einfluss auf unser Verhältnis im Team."

Heute und morgen werden beide noch einmal gewaltig powern. Rydzek, um erstmals in seiner Karriere die große Kristallkugel in Empfang nehmen zu können. Hat Frenzel die Nase vorne, ist er der erster Kombinierer der Geschichte, der zum fünften Mal in Folge am Saisonende auf Position eins steht.