Bundestrainer Hermann Weinbuch hat in Lahti alles bestens im Griff. Foto: Hildenbrand

Nordische Ski-WM: Kombinierer kämpfen erneut um Edelmetall. Manuel Faißt "nur" der Ersatzmann.

Am Sonntag haben die deutschen Kombinierer in Lahti ein wenig die Seele baumeln lassen – am Montag geht es für die Medaillensammler vom Dienst bei der WM wieder in die Vollen.

"Nach den Anstrengungen der letzten Tage haben die Jungs unbedingt eine Pause gebraucht", begründete Bundestrainer Hermann Weinbuch das Auslassen des Trainings auf der Großschanze. Die entscheidenden Eindrücke für die Nominierung hatte er ohnehin schon gesammelt – nicht erst am Montag, als zwar der Baiersbronner Manuel Faißt wieder als zweitbester Springer hinter Doppel-Weltmeister Johannes Rydzek glänzte, dennoch aber wie erwartet gegen Björn Kircheisen keine Chance auf eine Nominierung hatte.

Konkurrenzkampf "müssen die Jungs intern klären"

"Der Kirche hat sich in eine hervorragende Position gebracht und lag fast gleichauf mit den beiden anderen", berichtete Weinbuch, "von daher war es relativ easy für mich, den Björn zu nominieren". Neben Rydzek und Kircheisen dürfen ( 11 und 15.15 Uhr/ARD und Eurosport) auch der Breitnauer Fabian Rießle und natürlich Eric Frenzel den Kampf um die Goldmedaille aufnehmen.

Während zwar die Aufstellung zur Zeit kein größeres Problem aufwirft, ist das Zusammenhalten von derart erfolgreichen und ambitionierten Sportlern als Mannschaft nicht ganz so "easy". "Wir achten schon extrem darauf, dass wir für alle alles gleich machen", berichtet Weinbuch, denn das Grundprinzip in der deutschen Mannschaft ist: Wenn andere Nationen gefährlich nahe kommen, dann muss sich zunächst einmal das Team gegenseitig stärker unterstützen, "aber wenn dann zwei oder drei die fast gleichen Chancen haben, dann ist es nicht möglich, da einzugreifen". Weinbuch und sein Trainerstab um Ronny Ackermann vermeiden es tunlichst, Wertungen abzugeben, denn "das müssen die Jungs dann intern klären".

Bei solch ehrgeizigen Spitzenathleten kommt dem Teambuilding eine entscheidende Rolle zu, und das haben die Coaches mit gemeinsamen Klettertouren auf Berghütten und gemeinsamem Zipfelbob-Fahren auch versucht. "Dass es immer mal wieder Spannungsfelder gibt, ist ganz klar", kennt Weinbuch die Problematik genau, "aber die werden schnell abgehakt und das in sehr vernünftigem Rahmen".

Daher kann er voller Zuversicht auch dem heutigen Rennen entgegensehen. Als Ziel hatten die Kombinierer ohnehin drei Medaillen ausgegeben, davon eine in Gold. Das war nach dem ersten Wettkampf schon abgehakt. Alles was kommt, ist Zugabe. Von Trainerseite her. Weinbuchs Athleten haben da aber natürlich ihre eigenen Gedanken.

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