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Slalom-Ass David Ketterer hofft auf Rückkehr. Schwenninger ist nach einem Syndesmosebandriss auf dem Weg der Besserung

Der Traum lebt doch noch! Slalomspezialist David Ketterer hofft auf ein Comeback ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft im schwedischen Are. Der 25-jährige Skifahrer des SSC Schwenningen weiß aber, dass nun ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

"Ich glaube daran, dass ich es bis zum WM-Slalom noch schaffen kann", ist der Schwenninger optimistisch, dass er am Sonntag, 17. Februar, dabei ist, wenn am Fuß des 1420 Meter hohen Berges Areskutan die letzten Medaillen vergeben werden.

Die Weltmeisterschaft hat am Dienstag begonnen, doch David Ketterer hat seit Wochen keine Skischuhe mehr angehabt. Der Grund: Riss des Syndesmosebandes im rechten Fuß. Diese Verletzung hat sich der 25-Jährige Anfang Januar beim Training in Weißensee zugezogen. Und dies vor den Slalom-Klassikern in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming.

Dem ersten Schock folgte die Aufbruchstimmung. "Ich musste nicht operiert werden. Und der Heilungsprozess verläuft gut", ist Ketterer nach der jüngsten MRT-Untersuchung zuversichtlich, dass er bald wieder die Slalomskier anschnallt. "Ich hoffe, dass ich am kommenden Wochenende wieder Skifahren kann. Danach muss man sehen, wie der Fuß reagiert", blickt der Schwenninger voraus.

Sollte die Belastungsprobe positiv ausfallen, könnte David Ketterer dann am 17. Februar die deutschen Farben in Are vertreten. Zwar hat der Deutsche Skiverband (DSV) den Schwenninger aufgrund der Verletzung bisher nicht nominiert, "doch ich habe ja gute Vorleistungen erbracht". In der Tat: Ketterer belegte kurz vor Weihnachten beim Slalom von Saalbach-Hinterglemm den starken 18. Rang. Allerdings sah er in Zagreb, Madonna di Campiglio und beim Slalom-Auftakt in Levi nicht den zweiten Durchgang, war also zu langsam oder schied aus.

Dennoch belegt der 25-Jährige den 45. Rang im Slalom-Gesamtweltcup. Aus Deutschland sind nur Felix Neureuther (13./Partenkirchen) und Dominik Stehle (30./Obermaiselstein) besser. Neben Neureuther und Stehle sind bisher Stefan Luitz (Bolsterlang und Alexander Schmid (Fischen) für den Slalom-Wettbewerb in Are vorgesehen.

In den nächsten Tagen wird David Ketterer also von München aus – dort wohnt er seit der Rückkehr aus Nordamerika – verfolgen, wie sich das DSV-Team zu Beginn der Weltmeisterschaft in Schweden schlägt. "Und natürlich gehen die intensiven Reha- und Behandlungsmaßnahmen weiter. Aber ich kann auch schon wieder gut trainieren, wenn auch noch im Schnee", bereitet sich der 25-Jährige zudem auf Prüfungen an der Technischen Universität München vor, die nach dem Ski-Winter – am 10. März soll noch ein Slalom-Weltcup in Kranjska Gora stattfinden – auf dem Programm stehen.

Doch zuerst hofft der Schwenninger auf ein Comeback bei der Weltmeisterschaft in Are. "Dafür werde ich alles tun."

  WM-Kriterien Acht Mitglieder des DSV-WM-Kaders haben die Verbandskriterien mit der Vorgabe von einer Platzierung unter den ersten Acht oder zweimal unter den ersten 15 im Weltcup nicht erfüllt. Der DSV hat diese Norm aber bereits in der Vergangenheit aus perspektivischen Gründen aufgeweicht. Deshalb darf auch David Ketterer hoffen, dass er nachnominiert wird.