Zeigte sich trotz Rang 33 zufrieden mit seinem Rennen: Andreas Katz. Archiv-Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Langlauf: Andi Katz wird in Oslo 33.

Von Sandra Hennig

Eigentlich, sagt Andreas Katz, Langläufer vom SV Baiersbronn, waren das "deutsche Bedingungen" am Sonntag in Oslo. "Deutsche Bedingungen" jedoch nicht etwa, weil es für den Winter einmal mehr zu warm, es dadurch regnerisch und neblig war – "richtig grausig", sagt Katz –, sondern vielmehr, weil die deutschen Langläufer mit solchen Bedingungen bislang immer blendend ausgekommen sind.

Manko: das Material

Doch ausgerechnet an diesem Wochenende, als mit dem 50-Kilometer-Rennen am Holmenkollen ein echter Klassiker auf dem Programm stand, sollte das Material nicht optimal sein: "Ich habe schon bei der ersten Abfahrt gemerkt, dass ich nicht mitkomme", erklärt Andreas Katz, "wir hatten dieses Mal das Glück einfach nicht auf unserer Seite. Der Ski hat vorne und hinten extrem viel Schmutz aufgesammelt." Da habe es auch nicht geholfen, dass er sich das bessere Paar Ski – jenes, mit dem er im vergangenen Jahr über 50 Kilometer klassisch bei der WM auf Rang 13 gelandet war und das "herausragend präpariert war", wie er sagt – für das Ende aufgehoben hatte.

Großer Kraftaufwand

Gleich zu Beginn, berichtet Katz, habe er an den Anstiegen versucht, Plätze gutzumachen. Weil er bergab jedoch immer wieder von etlichen Läufern überholt wurde, sei ihm schnell klar gewesen, dass er vorne nicht würde mitmischen können. Daher zeigte er sich am Dienstag, als das Rennen so langsam aus den Beinen war, auch trotz Rang 33 im Endklassement des Laufs, zufrieden: "Das Ergebnis klingt jetzt erst einmal nicht so toll, aber unter diesen Umständen bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Dieser Wettkampf in Oslo ist eine richtige Legende, da bin ich ziemlich stolz, das überhaupt überlebt zu haben."

Er gehe selten mit einem positiven Gefühl aus einem 50-Kilometer-Rennen raus – "aber dieses mal bin ich sehr motiviert. Ich denke, wir haben dann zur WM nächstes Jahr in Oberstdorf noch eine kleine Rechnung offen." Allerdings gelte es für das gesamte Team zu testen, um das, was die anderen Nationen in den vergangenen Monaten aufgeholt haben, wieder wettzumachen. "Wir können uns nicht mehr einfach darauf verlassen, herausragendes Material zu haben."

Unterstützung vom SVB

In Oslo wurde der 32-Jährige übrigens lautstark unterstützt – und zwar von sechs Baiersbronnern, die die Reise nach Norwegen für die Wettkämpfe angetreten hatten. "Es war natürlich extrem schade, dass das ganze Event ohne Zuschauer stattfinden musste", sagt Andreas Katz. "Aber im Wald und dort, wo keine Kameras waren, war doch ein bisschen was los. Und dann auch noch aus der Heimat unterstützt zu werden, ist natürlich extrem cool."

Ungewisse Wochen

Gleich nach dem Wettbewerb ging es für die deutschen Langläufer zurück in die Heimat. Wie es für den DSV-Tross weitergeht, ist derzeit aber noch offen – denn natürlich macht das Coronavirus auch vor den Wintersportereignissen nicht halt: "Es ist ein komisches Gefühl gerade", gibt Katz unumwunden zu, "da ist gerade nichts wirklich sicher". Daher gelte es abzuwarten – und die Zeit wird der Baiersbronner mit Training "auf den kleinen Schneeresten, die wir hier im Stadion noch haben", überbrücken.