Der 15-jährige Slalom- und Riesenslalomfahrer Lukas Krauss ist heiß auf die neue Saison. Erstmals geht er in der Altersklasse U16 an den Start – und will auch dort ganz oben mitmischen. Foto: Krauss Foto: Krauss

Ski alpin: Lukas Krauss will in diesem Winter auch gegen die um ein Jahr ältere Konkurrenz für Furore sorgen.

Für das junge Ski-alpin-Ass Lukas Krauss steht eine sehr spannende Saison bevor. In seinem ersten Jahr in der U16-Altersklasse bekommt er es mit älteren Fahrern zu tun – will aber dennoch ganz vorne mitmischen.

Lukas Krauss erscheint zum Interview-Termin in einem Kapuzenpullover, auf dem "Skiing without Limits" ("Skifahren ohne Limit") geschrieben steht. Mehr muss man über die Leidenschaft für seinen Sport eigentlich gar nicht mehr sagen.

Der 15-Jährige vom SSC Schwenningen gehört seit Jahren zu den besten deutschen Ski-alpin-Talenten in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom. Am kommenden Wochenende startet in Fügen im Zillertal (Österreich) die Wettkampfsaison für Lukas und seine Kontrahenten. Auch wenn die Altersklasse U16 für ihn bislang noch Neuland ist, hat er hohe Ansprüche an sich.

"Natürlich wird es jetzt gegen die ein Jahr älteren Fahrer schwieriger, vorne mit dabei zu sein – aber genau das ist mein Ziel!", gibt der junge Schwenninger schon vor dem ersten Rennen eine Kampfansage an die Konkurrenz ab. Um dieses Ziel auch erreichen zu können, hat er sich seit August akribisch auf die neue Saison vorbereitet. "Ich wollte im Training auch in diesem Sommer wieder alle Bereiche abdecken: Koordination, Balance, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer."

Einen bestimmten Aspekt wollte er dann aber doch noch gezielt verbessern: "Meine Linienwahl. Weg ist Zeit – und deshalb sollte man den Weg so kurz wie möglich halten. Technisch habe ich eigentlich noch nie wirklich Probleme gehabt. Aber frechere Linien kann ich definitiv ab und zu fahren", erklärt der 15-Jährige. Bei diesem Unterfangen steht ihm nun auch eine neue Trainerin zur Seite: Veronika Fus. Sehr anspruchsvoll sei diese, freut sich Lukas – gerade im konditionellen Bereich. Das sei wichtig, um über den Verlauf eines Rennens eine konstant gute und konzentrierte Leistung abrufen zu können.

Noch nicht einmal drei Jahre alt und schon auf den Brettern

Der Skisport nimmt in der Familie Krauss schon immer eine wichtige Rolle ein, wie Vater Mathias Krauss berichtet. Davon habe sich der kleine Lukas mit noch nicht einmal drei Jahren anstecken lassen. Sein älterer Bruder war ebenfalls auf Skiern unterwegs – da lag es auf der Hand, dass auch Lukas es im Verein ausprobiert. Schon früh war klar, dass er über besonderes Talent verfügt. Und so nahm die bislang überaus erfolgreiche Laufbahn ihren Lauf. Eines Tages soll sie einmal im Weltcup fortgesetzt werden.

"Ich würde es mir schon wünschen, irgendwann mal im Weltcup zu fahren. Das ist mein Traum und mein Ziel", verrät Lukas Krauss. Und um diesen Traum realisieren zu können, ist er schon in jungen Jahren bereit, auf einiges zu verzichten: Unzählige Stunden auf den Straßen Europas, anstrengende Trainingslager oder die Herausforderung, den schulischen und privaten Alltag mit dem Leistungssport unter einen Hut zu bringen. "Natürlich würde man sich manchmal etwas anderes wünschen, als schon wieder stundenlang im Auto zu sitzen", gibt der 15-Jährige zu. Aber er weiß auch: "Das gehört einfach dazu. Von nichts kommt nichts."

Neben Ski alpin steht übrigens noch eine andere Sportart bei Lukas ganz hoch im Kurs: Tennis. Als Ausgleich zu den Pisten und dem Schneegestöber greift er auch regelmäßig zu Ball und Schläger. Einmal die Woche Training und – wenn es die Zeit erlaubt – auch einmal ein Turnier am Wochenende. Skifahren ist und bleibt aber die klare Nummer eins, auch wenn dann mal ein Tennis-Training ausfallen muss. Sein großes Vorbild ist Felix Neureuther, den er im Rahmen von DSV-Race-Camps bereits zweimal kennenlernen durfte. Eine "coole Socke" sei der ehemalige Weltklasse-Athlet, von dem sich der 15-Jährige natürlich auch auf der Piste noch einiges abschauen kann.

Lukas Krauss verfolgt seinen großen Traum mit viel Disziplin. In der kommenden Saison will er gegen die ältere Konkurrenz vorne mitmischen. Das nötige Selbstvertrauen dafür hat er auf jeden Fall. Dieses soll ihn irgendwann in den Weltcup führen – dafür ist er "bereit, alles zu geben" und hart zu arbeiten. "Skiing without Limits" eben.