Inniges Wiedersehen: Daniela und Christin Maier am Furtwanger Kolmenhof. Foto: Hennig Foto: Schwarzwälder Bote

SkisportEin Treffen am Kolmenhof mit den erfolgreichen Cousinen Daniela und Christin Maier. Skicrosserin meldet sich zurück. Biathletin sorgt schon bei der DM für Furore

Sie liegen sich einige Augenblicke lang in den Armen, als sie an einem Sonntag am Kolmenhof aus ihren Autos steigen. Christin und Daniela Maier sind auf Heimatbesuch in Furtwangen – gleichzeitig. Und das kommt nicht allzu oft vor. Wie innig das Verhältnis der Cousinen ist, zeigt sich jedoch nicht nur in diesem Moment in aller Deutlichkeit. Die beiden verbindet vieles. Ihr Leben im Profisport zum Beispiel. Und dieses lässt ihnen nicht viel Freizeit.

Eine unverhoffte Pause

Während Christin Maier auf Langlaufskiern und mit Gewehr auf dem Rücken im Biathlon international durchstartet, heizt Daniela Maier die Pisten der Welt auf etwas breiteren Brettern, wie man sie im Skicross fährt, hinunter. Überschneidungen im Kalender gibt es dabei quasi nie.

"Ich bin viel in Osteuropa unterwegs", berichtet Christin Maier. Die Rennen ihrer Cousine hingegen finden hauptsächlich in den Alpen und in Nordamerika statt. An diesem Sonntag aber haben sie eine kurze, wenn auch etwas unverhoffte Pause.

Daniela Maier sollte eigentlich schon im Pitztal sein – doch es hatte zu viel geschneit. Eine Anreise war so unmöglich. Deshalb soll es an diesem Sonntagnachmittag losgehen.

Leidenszeit ist vorbei

Der 22-Jährigen zaubert allein der Gedanke daran, endlich wieder Skicross zu fahren, ein breites Lächeln ins Gesicht – ihre eineinhalbjährige Leidenszeit ist abgehakt. "Ich habe echt ein Dauergrinsen, seitdem ich das erste Mal wieder den Berg auf Skiern runterrutschen konnte, nicht mehr den Lift nehmen musste", sagt sie. Im Training vor ihrem Heimweltcup am Feldberg im Februar 2017 hatte sich Daniela Maier verletzt. Sie war nach einem Sprung unglücklich gelandet – ein Teil ihres Knorpels im Knie war abgesplittert. Es folgten drei Operationen. Eine gleich zu Beginn, bei der man noch hoffte, das Leben und der Leistungssport wäre auch ohne den Knorpel möglich.

Fehleranalyse

War es aber nicht. Also folgte die nächste OP, in welcher der Knorpel aus dem Knie entnommen wurde, um ihn anschließend außerhalb des Körpers zu züchten und aufzubauen. In der dritten Operation wurde dieser schließlich eingesetzt. Ein langwieriger Prozess, der sich für die 22-Jährige, das steht schon fest, wohl dauerhaft wie eine klassische Arthrose anfühlen wird. Zig Mal hat Daniela Maier die Situation des Unfalls inzwischen Revue passieren lassen, kennt ihren Fehler bis ins kleinste Detail. "Es war phasenweise natürlich hart", sagt sie über die vergangene Zeit. "Wir hatten sehr viele Verletzte in der vergangenen Saison", blickt die Crosserin zurück. Und geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid. "Ich habe oft mit den Teamkollegen die Rennen angeschaut, auch viel Ski alpin. Außerdem hatte ich Zeit, reisen zu gehen und andere Sportarten live zu sehen – zum Beispiel ein Rennen von Christin in Ruhpolding."

Starke DM-Platzierungen

Die beiden Wintersportlerinnen des SC Urach schauen sich an und lachen. "Dani war so laut, dass ich sie aus der gesamten Menge herausgehört habe", erinnert sich Christin Maier. "Ich musste während des Rennens richtig schmunzeln. Das hat mir auf jeden Fall einen Schub gegeben – auch wenn ich dann noch zwei Fehler geschossen habe", blickt die Biathletin zurück.

IBU-Cup-Saison beginnt

Nach zuletzt überzeugenden Rennen – besonders im Sommer, als sie bei der deutschen Meisterschaft auf Rollerskiern im Sprint dank eines fehlerfreien Schießens Vierte sowie Fünfte im Verfolger wurde, darf sie in der kommenden Saison im IBU-Cup, der zweithöchsten Klasse der Biathleten, antreten.

Dass sie bei der DM so gut war, habe sie schon überrascht, gibt Christin Maier zu. Durch einen neunwöchigen Bundeswehrlehrgang – samt Prüfung zu Erlangung des Unteroffizierrangs – musste sich Christin Maier getrennt von ihrer Trainingsgruppe vorbereiten. "Dadurch, dass wir auch bei der Bundeswehr eine ganze Gruppe Sportler sind, war das aber gar nicht so schlimm."

Geringere Umfänge

Im Gegenteil. "Wir haben unsere Einheiten gemeinsam gestaltet. Die Umfänge waren aber eben geringer", erklärt sie. Meckern möchte Christin Maier aber nicht. Genau wie ihre Cousine, die bei der Bundespolizei ihre Ausbildung absolviert, ist sie froh, dank der Bundeswehr ihren Sport überhaupt auf diesem Level ausüben zu dürfen.

Neues Schulterteil

Die ebenfalls 22-jährige Furtwangerin fühlt sich auch nach dieser etwas anderen Vorbereitung topfit. Besonders am Liegendanschlag hat sie in den Sommermonaten gearbeitet. "Es mag ungewöhnlich sein, aber ich schieße lieber stehend", sagt sie. Ein neues Schulterteil wurde getestet. "Und dieses hat mir wirklich mehr Stabilität gegeben."

Oben in Norwegen

Inzwischen liegen auch die ersten Tage auf Schnee hinter Christin Maier. Zwar war es Kunstschnee, hoch oben in Norwegen, wo die weißen Flocken ebenfalls auf sich warten lassen. Aber immerhin war sie wieder auf Skiern unterwegs – und nicht mehr auf den Rollen.

Los geht es in Schweden

Die Saison darf also beginnen. In dieser wird es für Christin Maier in erster Linie darum gehen, sich im IBU-Cup zu etablieren. "Der schlechteste DSV-Starter nach den ersten beiden Rennen muss zuerst wieder zurück in den Alpencup. Dafür bekommt dann der Beste des Alpencups noch die Chance, sich im IBU-Cup zu beweisen", weiß sie. "Dementsprechend ist es mein erstes Ziel, mir für die weiteren IBU-Rennen einen Platz zu sichern, um mich dann zu etablieren."

Am Donnerstag, 29. November (13 Uhr), geht es mit dem 7,5 Kilometer langen Sprint im Idre (Mittelschweden) los.

"Habe keinen Druck"

Auch Daniela Maier ist im Pitztal schon im Schnee gewesen. "Nach einigen Alpin-Schulungen, in denen wir vor allem Riesenslalom trainierten, stand endlich Skicross an", freut sie sich. "Ich bin, schätze ich, wieder bei meiner ursprünglichen Fitness, die ich vor der Verletzung hatte – und da war ich echt gut unterwegs. Ich habe natürlich noch Defizite, wenn man rechts mit links vergleicht, aber ich konnte dafür in den vergangenen eineinhalb Jahren andere Problemzonen aufarbeiten." Dennoch gilt es für die in Rosenheim wohnhafte Skicrosserin, sich erst einmal wieder zurückzumelden und im Weltcup Punkte zu holen. "Ich habe keinen Druck. Ich will einfach fahren und verletzungsfrei bleiben. Das ist mein erstes Ziel."

Ihren ersten Einsatz hat sie in Val Thorens zwischen dem 6. und 8. Dezember, wenn der Weltcup seine Saison eröffnet.

Kaffee in Idre

Wenn es irgendwie klappt, will Christin Maier ihrer Cousine endlich mal beim Wettkampf zuschauen. "Das hat zeitlich leider wirklich noch nie geklappt, das ist mir fast schon peinlich."

Einmal werden sich die Cousinen jedoch auf jeden Fall treffen, das haben sie strahlend in der Sonne am Kolmenhof festgestellt. In Idre wird Daniela Maier ein Trainingslager beziehen, wenn Christin in der direkten Vorbereitung auf den ersten Wettkampf ist – und dort werden sie sich Zeit für mindestens für einen Kaffee nehmen.

  Daniela Maier

(gun). Die 22-jährige Skicrosserin des SC Urach stammt aus Furtwangen. Daniela Maier fand über ihren Vater Thomas den Weg vom Ski alpin zum Skicross. Maier kam in ihrer zweiten Weltcup-Saison – 2016/17 – in der absoluten Weltspitze an. Die 1,67 Meter große Athletin stand Mitte Dezember 2016 im französischen Val Thorens als Dritte zum ersten Mal bei einem Weltcup auf dem Podest. Dazu kamen zahlreiche weitere Top-10-Platzierungen. Ein Ticket für die Weltmeisterschaften 2017 hatte die Furtwangerin bereits gebucht, als sie sich beim Weltcup-Training auf dem Feldberg verletzte.

Nach einem Knorpelschaden im rechten Knie musste Maier drei Mal operiert werden. In diesem Winter steigt Daniela Maier nach ihrer schweren Verletzung wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Im Jahr 2015 wurde Maier im italienischen Valmalenco Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen. Die Furtwangerin wohnt seit einiger Zeit in Rosenheim.  Christin Maier Die 22-jährige Biathletin stammt ebenfalls aus Furtwangen, kam über ihre Eltern zum Wintersport und startet für den SC Urach. In der vergangenen Saison zeigte Christin Maier erstmals im IBU-Cup, der internationalen Wettkampfserie direkt unter dem Weltcup, ihr Können. Dabei belegte die Furtwangerin in der Gesamtwertung den 29. Rang. Ihre beste Platzierung war dabei ein sechster Platz über die 15 Kilometer in Obertilliach (Österreich). Im Verfolger von Martell-Val Martello (Italien) sprang zudem ein siebter Rang heraus. Weiter startete sie im Januar bei der Europameisterschaft in Ridnaun (Italien). Dort belegte Maier die Ränge 51 (Sprint) und 34 (Verfolger). Bei der Junioren-EM im Jahr 2016 im slowenischen Pokljuka hatte die Furtwangerin gleich drei Medaillen (2 x Bronze und 1 x Silber) gewonnen. Bei der diesjährigen Biathlon-DM in Altenberg überzeugte Christin Maier mit den Plätzen vier (Sprint) und fünf (Verfolgung).

  Daniela Maier

(gun). Die 22-jährige Skicrosserin des SC Urach stammt aus Furtwangen. Daniela Maier fand über ihren Vater Thomas den Weg vom Ski alpin zum Skicross. Maier kam in ihrer zweiten Weltcup-Saison – 2016/17 – in der absoluten Weltspitze an. Die 1,67 Meter große Athletin stand Mitte Dezember 2016 im französischen Val Thorens als Dritte zum ersten Mal bei einem Weltcup auf dem Podest. Dazu kamen zahlreiche weitere Top-10-Platzierungen. Ein Ticket für die Weltmeisterschaften 2017 hatte die Furtwangerin bereits gebucht, als sie sich beim Weltcup-Training auf dem Feldberg verletzte.

Nach einem Knorpelschaden im rechten Knie musste Maier drei Mal operiert werden. In diesem Winter steigt Daniela Maier nach ihrer schweren Verletzung wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Im Jahr 2015 wurde Maier im italienischen Valmalenco Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen. Die Furtwangerin wohnt seit einiger Zeit in Rosenheim.  Christin Maier Die 22-jährige Biathletin stammt ebenfalls aus Furtwangen, kam über ihre Eltern zum Wintersport und startet für den SC Urach. In der vergangenen Saison zeigte Christin Maier erstmals im IBU-Cup, der internationalen Wettkampfserie direkt unter dem Weltcup, ihr Können. Dabei belegte die Furtwangerin in der Gesamtwertung den 29. Rang. Ihre beste Platzierung war dabei ein sechster Platz über die 15 Kilometer in Obertilliach (Österreich). Im Verfolger von Martell-Val Martello (Italien) sprang zudem ein siebter Rang heraus. Weiter startete sie im Januar bei der Europameisterschaft in Ridnaun (Italien). Dort belegte Maier die Ränge 51 (Sprint) und 34 (Verfolger). Bei der Junioren-EM im Jahr 2016 im slowenischen Pokljuka hatte die Furtwangerin gleich drei Medaillen (2 x Bronze und 1 x Silber) gewonnen. Bei der diesjährigen Biathlon-DM in Altenberg überzeugte Christin Maier mit den Plätzen vier (Sprint) und fünf (Verfolgung).