Haben nach der enttäuschenden Olympia-Qualifikation in Pilsen Redebedarf: Sebastian Schweizer (oben) und seine DCV-Teamkollegen. Foto: Hayward Foto: Schwarzwälder-Bote

Curling: Sebastian Schweizer und seine Teamkollegen sind in Südkorea nicht dabei

Aus der Traum! Das Männer-Team des Deutschen Curling-Verbandes um Sebastian Schweizer (CC Schwenningen) hat das Ticket für die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang (9. bis 25. Februar) verpasst.

Beim Qualifikationsturnier im tschechischen Pilsen kassierte die deutsche Herren-Mannschaft am Freitagabend gegen Russland beim 5:6 die vierte Niederlage im sechsten Spiel. Damit war schon vor der Partie am Samstag gegen Finnland klar, dass der Olympia-Zug ohne das deutsche Team abfährt. Das 4:8 gegen die Finnen war nur noch für die Statistik ein Fakor.

Am Ende beendeten Schweizer und Co. die Olympia-Qualifikation auf dem enttäuschenden siebten Rang. Nur zwei Siege in sieben Spielen hatte die Mannschaft um Skip Alexander Baumann eingefahren. Knackpunkt war die 4:6-Niederlage am Donnerstag gegen Italien. Deutschland hatte schon mit 3:1 geführt, danach aber im Extraend noch verloren. Danach folgten nur noch Niederlagen.

"Die Enttäuschung bei uns ist schon riesig, dass wir die Quali nicht geschafft haben. Wir konnten unsere Leistung einfach nicht konstant genug abrufen. Woran das genau lag, werden wir jetzt in Ruhe analysieren. Das war einfach nicht unsere Woche. Dies muss man leider sagen. Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die WM in Las Vegas. Sicher ist, wir bleiben dran, um das deutsche Curling wieder nach vorne zu bringen", war Skip DCV-Alexander Baumann sichtlich enttäuscht.

Zuvor hatte auch Sebastian Schweizer betont, "dass wir unser Leistungsvermögen konstant abrufen müssen, wollen wir uns den olympischen Traum erfüllen". Doch dies schaffte die Baumann-Truppe in der wichtigsten Turnierwoche ihres Lebens eben nicht.

"Auf diesem Niveau sind Kleinigkeiten oft ausschlaggebend. Wir müssen trotzdem alles auf den Prüfstand stellen, um die richtigen Stellhebel zu identifizieren und entsprechend zu verändern. Unser Gesamteindruck im deutschen Curling ist aber, dass es in absehbarer Zukunft möglich ist, in die Top 10 der Welt zu kommen und langfristig – bis 2026 – eine Medaille bei Olympia zu holen", meinte DCV-Präsident Bernhard Mayr.

Erstmals nach der Wiederaufnahme des Curling-Sports ins olympische Programm hat sich also kein deutsches Team – auch die Frauen und die Mixed-Mannschaft verpassten die Wettbewerbe in Pyeongchang, für die Winterspiele qualifiziert.