Luca Roth vor seinem Quali-Sprung auf der Olympiaschanze in Garmisch-PartenkirchenFoto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Ski nordisch: Luca Roth arbeitet sich Schritt für Schritt nach vorne

Nur zu gerne hätte sich Luca Roth bei der Vierschanzen-Tournee als Skispringer der nationalen Gruppe für weitere Einsätze in der Weltcup-Mannschaft der deutschen Adler empfohlen. Doch der 20-Jährige vom Skiverein Meßstetten scheiterte sowohl bei Auftakt in Oberstdorf als auch beim zweiten Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen. Damit war für ihn nach zwei Springen Schluss. Dabei fand er sich in prominenter Gesellschaft, denn auch Olympiasieger Andreas Wellinger und Richard Freitag waren in Innsbruck und Bischofshofen nicht mehr von der Partie.

"Ich habe mich nicht angeboten", sagt Luca Roth und lacht, um gleich wieder ernst zu werden. "Mit den Ergebnissen bin ich natürlich nicht zufrieden, allerdings habe ich nach einem 28. Rang und zwei 21. Plätzen im Continental-Cup und den Ergebnissen im Sommer auch nicht viel mehr erwartet. Trotzdem war ich happy, wieder bei der Tournee dabei zu sein." Es läuft noch immer nicht rund bei Luca Roth, der darauf gehofft hatte, im Winter wieder durchzustarten. Und dennoch sieht er sich, nachdem er noch mal seine Sprungskier gewechselt hat, auf einem guten Weg. "Ich stehe nicht mehr auf der Stelle. Es geht Schritt für Schritt voran, aber ich muss für jeden Schritt kämpfen. Entscheidend ist, dass ich wieder meine sieben Sachen zusammenbringe, einen Basic-Sprung hinbekomme, um so wieder auf mein Grundlevel zu kommen. Die Automatismen müssen wieder stimmen", sagt Roth, der seinen Lebensmittelpunkt inzwischen von Hinterzarten im Schwarzwald an den Chiemsee verlagert hat. Dort macht er in Bad Endorf eine Ausbildung bei der Bundespolizei.

Statt beim Heimweltcup in Titisee-Neustadt – dort vertraut Bundestrainer Stefan Horngacher mit Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Severin Freund, Pius Paschke, Constantin Schmid und Marti Hamann auf jenes Sextett, das beim Tournee-Ausklang in Bischofshofe vom Bakken ging – führte Roths Weg am Donnerstag ins polnische Zakopane. Dort stehen am Samstag und am Sonntag zwei Wettbewerbe im Fis-Cup an. "Wichtig ist, jede Woche einen Wettkampf zu bestreiten, um im Rhythmus zu bleiben – und sei es ein internes Springen", sagt Roth. Den Wettkämpfen in Zakopane blickt er positiv entgegen. "Die Schanze liegt mir ganz gut, dort bin ich eigentlich immer ganz gut gesprungen."