David Ketterer wird bei jedem Schwung, bei jeder Stange und bei jedem Sprung Vollgas geben. Foto: Trovati

Ski alpin: Hoffen auf den nächsten Weltcup. "Ich habe ja nichts zu verlieren"

In diesem Winter möchte Slalom-Spezialist David Ketterer richtig durchstarten. Der Hochemminger ist wieder in den Fokus des DSV gerückt und wird im Weltcup an den Start gehen – vielleicht sogar bei Olympia. Am Sonntag geht es los.

Die Vorbereitung ist bereits in vollem Gange. Seit dem 1. November trainiert David Ketterer vom SSC Schwenningen mit den anderen Athleten des DSV-Kaders im finnischen Levi. Dort findet am Sonntag, 13. November, der erste Weltcup im Slalom statt.

Für Ketterer könnte sich die Erfolgsgeschichte fortsetzen, die im vergangenen Winter begonnen hat. Anfang des Jahres startete Ketterer richtig durch. Er gewann den Slalom-Titel im Nordamerikacup sowie die College-Meisterschaft. Der Lohn dafür war die Teilnahme an den Weltcups in Kitzbühel und Schladming. Die abgelaufene Saison ist für den 24-Jährigen aus Hochemmingen "definitiv optimal" verlaufen, obwohl er in den Rennen mit den Weltstars jeweils den zweiten Lauf verpasst hatte.

Ketterer ist optimistisch, dass er dies bei den nun kommenden Weltcups nachholen wird. Denn in diesem Winter läuft alles anders ab – viel strukturierter. "Die letzten Weltcups bin ich aus der kalten Hose heraus gefahren", erinnert sich der 24-Jährige. Da kam kurz vor dem Rennen in Kitzbühel der Anruf. Ketterer packte seine Sachen und flog von Boulder (Bundesstaat Colorado) aus – wo er am College Maschinenbau studiert – drauf los. Vor Ort hatte er dann festgestellt, dass "das Material nicht gepasst hat". Und dann sei es auch vom Kopf her schwer, ein selbstbewusstes Rennen zu laufen.

An Selbstbewusstsein mangelt es Ketterer vor dem ersten möglichen Weltcup in dieser Saison nicht. Er ist zuversichtlich, dass er es in den zweiten Lauf schafft – mindestens. "Ich kann da auf jeden Fall mithalten", sagt er. Nach den guten Ergebnissen aus der Vorsaison geht er zudem mit einer besseren Startnummer ins Rennen.

Der Hochemminger möchte sogar noch mehr als nur die zweite Runde erreichen. Er hofft darauf, sich für die Olympischen Spiele in Pyeongchang zu qualifizieren. Dafür benötigt er zwei Top-15-Platzierungen oder eine unter den besten Acht. "Das deutsche Team hat zudem nur vier Startplätze", erklärt Ketterer, dass er zu den deutschen Top-Vier gehören muss, um dies zu schaffen. "Klar, mein Traum wäre das schon – logischerweise", sagt er. Das sei doch bei jedem Sportler so. "Und in diesem Jahr ist Olympia greifbar."

Nun bereitet er sich aber erst einmal weiter auf den ersten Weltcup vor. "Alles andere kann ich sowieso nicht beeinflussen", weiß Ketterer. Gemeinsam mit seinen DSV-Kollegen Felix Neureuther, Fritz Dopfer, Stefan Luitz, Linus Straßer, Dominik Stehle, Sebastian Holzmann, Philipp Schmid und Alex Schmid bereitet er sich auf den ersten großen Wettkampf vor. Wer letztendlich in Levi startet, entscheidet sich in den kommenden Tagen. "Startgarantie habe ich keine" – gilt dies auch für den Hochemminger.

Deshalb muss sich Ketterer in den Trainingseinheiten empfehlen. "Mein Ziel ist es, jeden Schwung, jede Stange und jeden Sprung Vollgas zu geben", verspricht der 24-Jährige. Das gilt sowohl im Training als auch in den Rennen. "Ich gebe einfach immer 100 Prozent." Sein Motto aus der vergangenen Saison hat er dabei nicht vergessen: "Ich habe ja nichts zu verlieren."