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Wintersport: Janina Hettich hat im Winter 2019/20 viel vor. Zuerst geht es im IBU-Cup los.

Holmenkollen, "Mekka" des nordischen Skisports. Ausgerechnet dort, also nordwestlich der norwegischen Hauptstadt Oslo, feierte Janina Hettich (SC Schönwald) im März ihr Weltcup-Debüt. Die Lauterbacherin (Kreis Rottweil) hat Blut geleckt.

Dienstag, 11 Uhr. Janina Hettich ist in Freiburg, hat gerade eine Trainingseinheit hinter sich. Die 23-Jährige ist gut drauf. "Wir kommen gerade aus Davos von einem Lehrgang zurück. Dort waren die Bedingungen ideal", freut sich Hettich, dass sie in den Schweizer Alpen eine nicht nur gut präparierte Langlaufstrecke vorfand. "Diese war zudem auch durchaus anspruchsvoll", blickt die Gesamtvierte des IBU-Cups zurück.

Apropos IBU-Cup, also der "zweiten Liga" des internationalen Biathlons. In dieser beginnt der Winter 2019/20 am 28. November im norwegischen Sjusjoen mit einem Sprint. Janina Hettich ist über die 7,5 Kilometer und zwei Schießeinlagen dabei. "Dies ist derzeit der Plan", ärgert sich die 23-Jährige aber schon noch ein bisschen, dass vor dem zweiten DM-Wochenende der Magen nicht ganz mitspielte. Nach den Plätzen drei (Sprint) und sieben (Verfolger) im Skistadion am A rber im Bayerischen Wald sprangen so in Ruhpolding "nur" die Ränge zwölf (Speziallanglauf) und fünf (Massenstart) heraus.

Danach bestimmte der Deutsche Skiverband (DSV), dass Denise Herrmann, Franziska Preuss, Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand, Karolin Horchler und Anna Weidel das deutsche Sextett bilden, das beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund (30. November bis 8. Dezember) an den Start darf. "Ich hatte mir schon etwas Hoffnungen gemacht, dass ich dann auch dabei bin. Aber nun greife ich eben zunächst wieder im IBU-Cup an", möchte sich Hettich in diesem mit guten Platzierungen schnell wieder für höhere Aufgaben empfehlen. "Mein Ziel ist es, in diesem Winter möglichst viele Weltcups zu bestreiten. Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen", hat die Lauterbacherin ("Das ist meine Heimat. Dort kann ich am besten abschalten") viel vor.

Und dies ist nicht unbegründet. Außer den Magenproblemen vor dem zweiten DM-Wochenende kam die Biathletin sehr gut durch den Sommer. Da machte es sich auch bezahlt, dass sie nun in der Leistunsgruppe 1A eingeordnet ist.

"Es ist einfach toll, mit den besten deutschen Biathletinnen zu trainieren", kann sich Hettich zum Beispiel in den Einheiten gut an einer Denise Herrmann orientieren. Immerhin ist die mehrfache Weltcup-Gewinnerin immer für Laufbestzeiten gut. "Ich denke, dass ich mich läuferisch noch ein bisschen verbessert habe. Vor allem aber bin ich zuversichtlich, dass es nun im Stehendschießen besser läuft", hat Janina Hettich intensiv an dieser Baustelle gearbeitet.

Die Weichen für einen erfolgreichen Winter sind also gestellt. Nach diesem soll auch ihre Zeit als Sportsoldatin eine Fortsetzung finden. Der Vertrag mit der Bundeswehr läuft im Herbst 2020 aus. "Ich gehe aber davon aus, dass es danach dort für mich weitergeht", will sich die 23-Jährige mit Dienstgrad "Feldwebel" mit guten Biathlon-Leistungen für eine weitere Zeit als Sportsoldatin empfehlen.

Doch dies ist Zukunftsmusik. Jetzt geht es erst einmal mit dem Weltcup-Team nach Norwegen, wo sich die deutschen Skijägerinnen – und Skijäger – den Feinschliff für die erste Wettkampfphase holen wollen. Und wer weiß, vielleicht muss ja in Östersund eine Biathletin des DSV-Sextetts passen. Dann würde Janina Hettich wohl schon in Schweden ihr drittes Weltcup-Rennen bestreiten. "Ich werde um meine Weltcup-Chancen kämpfen. Wenn ich diese dann bekomme, will ich sie auch nutzen", stellt die Sportlerin des SC Schönwald ("Dort habe ich mit dem Biathlon angefangen. Ich habe meinem Verein viel zu verdanken") klar.

Janina Hettich hat also im Winter 2019/20 viel vor. Dieser endet übrigens wieder im März in Oslo. Vielleicht ja ein gutes Omen?