Was Andreas Katz vor Weihnachten mit Platz 16 in Toblach noch knapp verpasste, gelang Andreas Katz gestern in Planica. Der Sprung unter die besten 15 hält die Hoffnung auf einen Olympiastart am Leben. Foto: Eibner

Ski nordisch: Mit bester Saisonleistung in Planica auf Platz 14. Manuel Faißt hinter direktem Konkurrenten

Der letzte Schuss des Andreas Katz hat gesessen. Buchstäblich auf den allerletzten Drücker hat der Skilangläufer des SV Baiersbronn mit Platz 14 beim Weltcuprennen in Planica  die halbe Olympianorm erfüllt. Stark präsentierte sich auch der Skispringer David Siegel mit einem weiteren Sieg im Continentalcup.

Zwei 16. Plätze standen bisher für Andreas Katz zu Buche, - zwei Mal war er knapp an den geforderten Plätzen vorbei gelaufen. Gestern präsentierte er sich beim 15 Kilometer-Klassikrennen in Slowenien nicht nur in guter Form, sondern hatte am Ende auch das Glück diesmal auf seiner Seite. Mit seiner Endzeit von 38:25,7 min war er rund zwei Sekunden besser als der auf Platz 16 gelandete Schweizer Ueli Schneider, und genau drei Sekunden schneller als der zweitbeste Deutsche Thomas Wick auf Platz 18.

Starke zweite Rennhälfte im Zweikampf mit einem Norweger

Mit Sebastian Eisenlauer (22.) und Jonas Dobler (24.) erreichten zwei weitere DSV-Läufer Weltcuppunkte und machten damit auch Werbung für die Meldung einer Staffel für die Olympischen Spiele in Pyeongchang. Der am Vortag im Sprint auf Platz 15 gelandete Sebastian Eisenlauer und Andreas Katz werden nach Auskunft des sportlichen Leiters Andreas Schlütter dem DOSB zur endgültigen Nominierung am Dienstag vorgeschlagen.

So könnte der in Ruhpolding trainierende 30-Jährige nach seiner schweren Schulterverletzung des Vorjahres in Südkorea doch noch dabei sein, der sich zuletzt in einer Privat-Trainingslager in Toblach auf das letztlich entscheidende Rennen vorbereitet hatte. Gestern sah es für den mit der Startnummer elf gestartete Baiersbronner zunächst nicht nach einem optimalen Rennen aus. Nach 6,9 Kilometern lag er auf Platz 23, und der unmittelbar nach ihm gestartete Norweger Mattis Stenshagen hatte den Rückstand von 30 Sekunden nach dem start bereits aufgeholt. Doch die "Rennkatze" biss sich an den am Ende auf Platz sieben endenden Stenshagen fest und lief nach einer starken zweiten Rennphase gemeinsam mit ihm ins Ziel. Der Traum von Olympia kann wahr werden.

Platz 17 im Weltcup für Manuel Faißt vermutlich zu wenig

Manuel Faißt gegen Björn Kircheisen. So lautetet vor dem Weltcup-Einzelwettbewerb in Chaux-Neuve der vermutliche Zweikampf um den letzten freien Platz im deutschen Team der nordischen Kombinierer. Nach den Plätzen 10 und 13 fehlten dem Baiersbronner Faißt als 17. diesmal rund acht Sekunden zu einer weiteren Teilnominierung. Genau auf diesen 15. Platz lief von Rang 26 nach dem Springen sein Konkurrent Björn Kircheisen nach vorne und hat nun nach den zählenden Weltcup-Plätzen 8,12 und 14 ein weiteres Argument für ein Flugticket nach Korea gesammelt.

Wieder einmal konnte Manuel Faißt seine sehr gute Leistung aus dem Provisorischen Durchgang nicht in den Wettkampf transportieren. 111 m hätten Platz sechs und eine optimale Ausgangsposition bedeutet, doch beim Ernstfall war sein Sprung bereits nach 109 m zu Ende. Von Platz 17 ging er ins Rennen, das er dann auch mit der 17. Laufzeit (24:13,6 min) beendete. Für das gestrige Staffelrennen wurde Manuel Faißt nicht nominiert. Sein nächster Start erfolgt Ende der Woche beim Seefeld-Triple.

David Siegel nimmt gute Form in die Türkei mit

Richard Freitag, Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Karl Geiger - fünf deutsche Skispringer sind für die Spiele in Korea nach ihren Leistungen dieses Winters gesetzt. Pius Paschke und Constantin Schmid zählten vor den beiden Skiflug-Wettbewerben zur Weltcupmannschaft, hatten zuletzt aber keine herausragenden Ergebnisse vorzuweisen oder nahmen nicht an Wettkämpfen teil.

Eine Gelegenheit für David Siegel, sich noch einmal bei Bundestrainer Werner Schuster, obwohl er zuletzt im Weltcup keine Nominierungschance hatte. Nach den Siegen in Titisee-Neustadt und Bischofshofen gelang dem 21-jährigen aus Dürrenmettstetten in Erzurum der nächste Coup im Continentalcup.

In der Türkei war nach der wetterbedingten Absage des Wettbewerbs am Freitag am Samstag eine Doppelveranstaltung angesagt. Und im zweiten Durchgang des ersten Springens kam der Hammer: David Siegel, nach dem ersten Versuch auf 138 m nur 0.2 Punkte hinter dem Franzosen Jonathan Learoyd auf Rang zwei, flog auf den neuen Schanzenrekord von 144 m und sicherte sich mit einem Vorsprung von sieben Punkten auf Learoyd (137/138,5 m) den dritten COC-Sieg binnen kurzer Zeit.

Erfolgreiche Aufholjagd

Wenige Stunden später gab es für den ehemaligen Junioren-Weltmeister mit einem kürzeren Satz auf 126 m im ersten Durchgang und Platz 17 einen kleinen Rückschlag. Doch David Siegel wusste sich zu steigern. Mit der zweitbesten Weite von 137 m hinter dem Sieger Anze Lanisek (140 m) verbesserte er sich noch auf den sechsten Platz und war erneut bester Deutscher vor Andreas Wank (8.), der das Springen am Vormittag auf Platz fünf beendet hatte. In der COC-Gesamtwertung liegt Wank mit 430 Punkten knapp vor dem mit 420 Punkten unmittelbar folgenden David Siegel auf Rang fünf.