In der Region wird bei den meisten Vereinen dieses Jahr nicht mehr gespielt. Der Verband hat die frühzeitige Winterpause verkündet. Symbolfoto: Weihrauch Foto: Lahrer Zeitung

Das Sportjahr endet für die meisten Kicker schon Anfang Dezember: Aufgrund der Corona-Lage hat der Südbadische Fußballverband (SBFV) die frühzeitige Winterpause beschlossen. Für die Vereine kommt die Nachricht nicht überraschend.

"Der Verbandsvorstand des Südbadischen Fußballverbandes sieht eine ordnungsgemäße Durchführung des Spielbetriebes unter aktuellen Infektions-Entwicklungen sowie den weiteren bereits geltenden, sowie zu erwartenden Verschärfungen für den Amateursport als nicht mehr möglich an", heißt es in der Mitteilung des SBFV. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Verkündung erst am Freitagabend durch das Kultusministerium habe am vergangenen Wochenende für viel Unmut und Unverständnis bei den Vereinen und für einige Spielausfälle gesorgt. Der Spielbetrieb wird in allen Alters- und Spielklassen von der Verbandsliga abwärts vorzeitig beendet. Ein etwaiger Trainingsbetrieb unter den in der aktuellen Corona-Verordnung Sport des Landes genannten Bedingungen steht den Vereinen frei.

"Dass uns die Möglichkeit gegeben war, unter veränderten Rahmenbedingungen weiter Fußball spielen zu dürfen, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Dennoch kann ich hierzu meine Enttäuschung nicht verbergen, dass wiederum eine Entscheidung der politischen Ebene so kurzfristig getroffen und verkündet wird, dass unsere Vereine hier kaum Zeit hatten zu reagieren. Unter diesen nochmals erschwerten Rahmenbedingungen sehen wir es als nicht mehr verhältnismäßig an, weiterhin am Spielbetrieb festzuhalten", sagt SBFV-Präsident Thomas Schmidt. "Wie es nach der Ruhephase weitergehen wird, kann man jetzt noch nicht abschätzen. Nach diesem Wochenende dürfte aber klar sein, dass es Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben wird, wenn in den Mannschaften viele ungeimpfte Spieler sind", ergänzt SBFV-Vizepräsident Christian Dusch.

Diese ungeimpften Spieler sind Ralf Arndt, Vorstand beim SV Rust, ein Dorn im Auge. "Bei uns ist jeder geimpft. Aber es gibt leider Vereine, die hier ihre Hausaufgaben gegen die Verbreitung der Pandemie nicht machen", kritisiert Arndt. Die Entscheidung einer frühzeitigen Winterpause habe ihn nicht überrascht. "Aber wir hätten nicht gedacht, dass diese Entscheidung jetzt so schnell fällt", so der SVR-Vorstand gegenüber der LZ. Der Bezirksligist wäre am morgigen Mittwoch gegen den FSV Seelbach angetreten.

Das Training soll in Rust erst einmal fortgesetzt werden. "Wir trainieren wohl noch bis Weihnachten. Wie oft wir das machen, wird noch mit den Trainern besprochen", sagt Arndt.

Auch für Benjamin Pfahler, Coach beim Offenburger FV, kommt die frühzeitige Winterpause nicht überraschend. "Mit der neuen Corona-Verordnung Sport wäre die Winterpause schon eine Woche früher verständlich gewesen. Die Maßnahmen kamen vor dem letzten Spieltag zu kurzfristig. Zudem war es sinnfrei, dass Zuschauer trotz Impfung einen Test vorzeigen müssen, aber nebenan in der Vereinsgaststätte ohne Test eine Pizza essen können", kritisiert Pfahler. Der OFV macht jetzt kein Training mehr. "Wir haben tolle Leistungen gezeigt, aber die Spiele waren kräftezehrend. Zudem sind einige Akteure angeschlagen. Jetzt ist für uns Regeneration angesagt", so Pfahler.

Da die frühzeitige Winterpause von der Verbandsliga abwärts gilt, sind einige Teams der Region davon nicht betroffen. So darf der Bahlinger SC in der Regionalliga Südwest zunächst weiter machen und auch die Frauen des SC Sand haben bis zur regulären Winterpause noch Spiele vor der Brust. Der SCS spielt noch in Köln, gegen Hoffenheim und Eintracht Frankfurt. Der BSC ist noch in Balingen und gegen den VfR Aalen am Ball.