Das Winterlinger Naturfreibad öffnet am 27. Mai – dann greift das neue Preismodell. Foto: Beate Marschal

Winterlinger Badegäste müssen sich künftig – egal ob Winter oder Sommer – nur noch einen Preis im Gedächtnis behalten. Mit Beginn der Freibadsaison greift ein einheitliches Preismodell für das Hallen- und Naturfreibad – der Eintritt wird moderat erhöht.

Bei der Gemeinderatssitzung im April ist dem Gremium ein Beschluss in Sachen Preisfestsetzung für die Winterlinger Bäder wegen eines formalrechtlichen Fehlers noch verwehrt geblieben. Damals war versäumt worden, den Tagesordnungspunkt in den amtlichen Bekanntmachungen anzukündigen.

Einzelkarte kostet drei Euro

In der jüngsten Sitzung machten die Räte nun Nägel mit Köpfen. Mit Beginn der Freibadsaison ab dem nächsten Samstag, 27. Mai, kostet die Einzelkarte für die Winterlinger Bäder für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren drei Euro und für Kinder von sechs bis 16 Jahren zwei Euro. Bis zum sechsten Lebensjahr darf in Winterlingen kostenlos gebadet werden. Der Beschluss fiel einstimmig

Die 10er- und 25er-Karten gelten für das Frei- und Hallenbad. Foto: Benjamin Roth

Damit müssen Erwachsene – im Vergleich zur abgelaufenen Badesaison – 50 Cent mehr berappen – eine moderate Preiserhöhung, die das Gremium für vertretbar hält. Insbesondere angesichts der nach wie vor angespannten Lage auf dem Energiemarkt. „Wir wissen nicht, wie sich die Preise entwickeln“, betont Bürgermeister Michael Maier mit Blick auf das Hallenbad. Denn: Angeboten werden auch Zehner- und 25er-Karten, die sowohl für das Naturfreibad als auch das Hallenbad gültig sind. „Der Dauergast profitiert“, verweist Maier auf die – im Verhältnis zur Einzelkarte – vergünstigten Zehner- und 25er-Tickets, die für 27 respektive 60 Euro (ab 16 Jahren) angeboten werden. Eine weitere Preisanpassung gibt es bei den Rimini-Liegen, die für Badegäste mit zehn statt fünf Euro zu Buche schlagen.

Gemeinderäte mit der Bädersituation zufrieden

Die Gemeinderäte sind mit der Linie der Verwaltung bezüglich der Bädersituation zufrieden – trotz überschaubarer Besucherzahlen. „Die Kombination von Naturfreibad und Hallenbad ist ein Werbemittel für Winterlingen“, so Rainer Pfersich. Trotz Rekordhitze wurden 2022 nur 9823 Badegäste registriert. Aber: „Ein Naturbad gefällt nunmal nicht jedem.“ Ein Vergleich mit dem Freibad in Sigmaringen sei daher nicht sinnvoll. „Dort hat man auch viel mehr investiert. Wir müssen mit den kälteren Temperaturen und den Zuschauerzahlen in Winterlingen leben“, so Pfersich weiter.

Jahreskarte gibt es nicht mehr

Investitionen gebe es aber auch laufend in die Winterlinger Bäder – nur eben keine Millionensummen. Maier erinnert an die kürzliche Umgestaltung des Eingangsbereiches im Naturfreibad. Für genügend Personal sei indes auch nach der Pensionierung von Juan Garcia, Leiter der Bäderbetriebe in Winterlingen, Ende August gesorgt. Auf zwei Fachkräfte könne man zurückgreifen, was „für das Hallenbad vollends ausreicht“, wie Bürgermeister Maier informiert. Im Sommer sei die Zusammenarbeit mit externen Kräften wie dem DLRG denkbar.

Fehlen noch die warmen Temperaturen

Gemeinderätin Isabelle Grüner-Blatt wollte wissen, wie es denn mit möglichen Jahreskarten für die Bäder aussehe. „Vom Modell Jahreskarte sind wir abgekommen“, erläutert Maier. Mit ein Grund dafür sei die komplizierte Kostenrückerstattung in den Corona-Jahren gewesen. Außerdem würde die Zehner- und 25er-Karte jahresübergreifend gelten und die Jahreskarte obsolet machen. Nun wolle man erstmal abwarten, wie der Verkauf anläuft. Direkt nach der Beschlussfassung kündigt Bürgermeister Maier: „Dann kann Juan Garcia jetzt den Kassenautomat programmieren.“ Fehlen nur noch die Badegäste und warme Temperaturen für den anstehenden Saisonauftakt. Dann hat das Naturfreibad täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet.