Die alten Stühle sind nicht mehr gut in Schuss, die Halle soll also neu bestuhlt werden. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder Bote

Hallenmodernisierung: Die Gemeinde Winterlingen hofft auf die finanzielle Unterstützung des Bundes

Für die Sanierung der Mehrzweckhalle Harthausen setzt die Gemeinde Winterlingen auf das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur".

Winterlingen. Im Rahmen der Haushaltsplanverabschiedung 2018 hat der Gemeinderat die "Sanierung/Modernisierung der Mehrzweckhalle Harthausen" mit 550 000 Euro eingestellt. 200 000 Euro davon sind in den Ausgaben für 2018 veranschlagt, weitere 350 000 Euro im Folgejahr.

Die Gemeinderäte waren sich dabei darüber einig, dass dieses große Vorhaben nur mit Fördermitteln umgesetzt werden könne. Nun bot sich eine neue Gelegenheit, Unterstützung zu erhalten. Von den geplanten Ausgaben für die Mehrzweckhalle sollten 275 000 Euro durch Fördermittel aus dem Ausgleichsstock gedeckt werden. Weitere 109 000 Euro hatte Winterlingen sich aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum erhofft. Bewilligt wurden schließlich nur 170 000 Euro an Ausgleichsstockmitteln. Es besteht also eine Deckungslücke von 214 000 Euro.

Vom Büro der Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hatte Bürgermeister Michael Maier kürzlich erfahren, dass der Bund eventuell helfen könnte: Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ein Förderprogramm aufgelegt. 100 Millionen Euro stehen für Projekte im Bereich Sport, Jugend und Kultur sowie soziale Infrastruktur bereit. Vorhaben mit besonderer und überregionaler Bedeutung werden bevorzugt gefördert. Das Programm soll Projekte mit hohem Wirkungsgrad für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune unterstützen, die ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen haben. Außerdem ist auf einen Beitrag zum Klimaschutz zu achten. Die Ausschreibung sieht bezüglich der förderfähigen Maßnahmen im Bereich Sportstätten drei Bereiche vor: Öffentlich genutzte Sportplätze nebst baulicher Nebenanlagen, Sporthallen sowie Hallen- und Freibäder. Grundsätzlich könnte das Projekt also förderfähig sein. Die Zuschusshöhe würde sich für das Vorhaben in der Mehrzweckhalle Harthausen auf 171 000 Euro belaufen.

Allerdings drängt die Zeit: Projektvorschläge mussten bis zum 31. August eingereicht werden. Das hat die Verwaltung fristgerecht erledigt. Ein befürwortender Beschluss des Gemeinderates kann bis zum 20. September nachgereicht werden und ist für das weitere Zuschussverfahren zwingend notwendig. Der Gemeinderat, der für die Beratung über den Breitbandausbau zu einer Sondersitzung zusammengekommen war, stimmte der Anmeldung des Projektes zur Bezuschussung aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes geschlossen zu.

"Es ist unwahrscheinlich, dass wir zum Zuge kommen", räumte Bürgermeister Maier ein. Einen Versuch sei es dennoch wert. Im Einzelnen sind geplant: die Neubestuhlung für 50 000 Euro, Verbesserung von Lichttechnik und Beschallung für 30 000 Euro, die Erneuerung der Bühnenelektrik für 10 000 Euro und die Sanierung eines Abstellraums für 20 000 Euro.

Neue Wandbekleidung kostet 80000 Euro

Weitere 20 000 Euro sollen eingesetzt werden, um den Ausgabebereich im Foyer zur Erweiterung der Küche vorzuziehen. Der Garderobenbereich soll für 10 000 Euro verschönert werden. Im Kellerproberaum für die Musik sind Maßnahmen für 20 000 Euro angedacht. In der Halle selbst stehen die Sanierung des Geräteraums und ein Prallschutz am Bühnenbereich an.

Die größten Batzen: 50 000 Euro für Heizungssteuerung und Lüftung sowie 80 000 Euro für die Erneuerung der Wandverkleidung sowie die Dämmung von 680 Quadratmetern Decke, eine Sanierung des Hallenbodens und den Austausch von Glasbausteinen und Notausgangstüren. Die Hallenbeleuchtung soll außerdem auf LED umgerüstet werden.