Die Annahme: Nicht weniger als sieben Personen sind im Dachgeschoss des Hauses eingeschlossen. Fotos: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Alarmübung: Beim Brand in Benzingen zeigen gleich drei Abteilungen und das Rote Kreuz ihr Können

Winterlingen-Harthausen. Als ein Benzinger Bürger um 19.14 Uhr die Notrufnummer 112 wählt, tritt bereits starker Rauch aus dem nicht mehr bewohnten Haus in der Albstraße 25 aus, gut sichtbar im ganzen Ort. Nur wenige Minuten später ist das erste Einsatzfahrzeug der Benzinger Feuerwehr zur Stelle, und weil sich noch Personen im Haus aufhalten sollen, alarmiert die Balinger Leistelle auch die Wehren aus Winterlingen und Harthausen sowie das Rote Kreuz Winterlingen.

Sie brauchen nur wenig länger, und sind unter Leitung des stellvertretenden Bereitschaftsleiters Marcel van Dam schnell vor Ort. Die Feuerwehrleute um den Gesamtkommandanten Markus Koch sperren die zuführenden Straßen ab und brechen mit Spezialwerkzeug die verschlossene Haustür auf. Sieben Personen sollen im Obergeschoss und ihr Weg nach unten durch Feuer und Rauch versperrt sein.

Jetzt gilt Menschenrettung vor Brandbekämpfung: Sofort werden einige Feuerwehrleute in der Einsatzzentrale, einem Kleinbus, mit Atemschutzgeräten ausgestattet und ins brennende Gebäude geschickt, wo tatsächlich sieben verletzte Personen, darunter mehrere Kinder, sind, die über Leitern herausgeholt und dem Roten Kreuz zur Behandlung übergeben werden – das hat in der Zwischenzeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Notfallplatz zur Behandlung der Verletzten eingerichtet.

Kaum dass alle Menschen gerettet sind, schießen auch schon die Wasserfontänen aus sämtlichen Schläuchen auf das brennende Haus, aus dem immer wieder dichte Rauchschwaden aufsteigen. Das Problem: Der Anschluss vor dem Haus liefert zu wenig Wasser, deshalb rollen die Einsatzkräfte ihre Schläuche bis zu einer benachbarten Straße, wo es weitere Anschlüsse gibt.

Die Rotkreuzhelfer haben es indes mit Verbrennungen an Armen, einer schweren Fußverletzung – eine Baustahlspitze ist eingedrungen – und einem Schädel-Hirn-Trauma sowie mehreren Rauchvergiftungen verschiedener Schweregrade zu tun. Wichtig ist jetzt, die Verletzten richtig zu lagern und die Wunden soweit zu verbinden, dass ein Transport mit dem Rettungswagen in eine Klinik möglich ist.

Zahlreiche Interessierte – sogar Familien mit Kindern – verfolgen indes die Übung, um sich über den Leistungsstand der Feuerwehr und der Rettungskräfte zu informieren. Auch Bürgermeister Michael Maier und Ortsvorsteher Emil Oswald aus Harthausen sind vor Ort – und vom professionellen Ablauf des Einsatzes schwer beeindruckt.

Am Ende der Übung ziehen alle Beteiligten mit Gesamtkommandant Markus Koch ein positives Resümee, zumal auch die Atemschutzmasken trotz der starken Rauchentwicklung problemlos funktioniert haben. Nicht weniger als 50 Einsatzkräfte – mit fünf Feuerwehr- und zwei Rettungsfahrzeugen im Einsatz – haben ihre Sache richtig gut gemacht.